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men und seine textkritische Methode zu beobachten, das sind
lohnende Aufgaben für eine besondere Arbeit, die über den
Rahmen meines Buches hinausgeht.
Im Verlauf seines Lebens hat Henricus Stephanus minde-
stens 58 lateinische und 74 griechische Textausgaben veröffent-
licht. Als ihm Ulrich Fugger eine Jahresrente von 150 Talern
gewährte und ihn auch außerdem durch Geschenke, Vor-
schüsse und die Leihgaben wertvoller Bücher unterstützte,
brachte Henricus Stephanus in den Jahren 1558-1568 nach
Renouard 21 Editionen heraus. Jedoch sind Renouards Listen
nicht vollständig und nicht in jeder Weise korrekt. Seit seinen
Zusammenstellungen, die ich zur Zeit nicht genau nachprüfen
kann, da die Exemplare beider Ausgaben der Annales in der
Staatsbibi. München leider verbrannt sind, ist noch der eine
und andere Stephanusdruck für Ulrich aufgetaucht, so: Esaiae
prophetia cum catholica expositione ecclesiastica quam Augu-
stinus Marloratus (aus Joh. Oecolampadius, U. Zwingli, Μ.
Luther, Conr. Pellicanus, Joh. Calvin, W. Musculus u. a.)
excerpsit, 1564, von Renouard2 S. 121 zwar registriert, aber
nicht als Fuggerdruck. So: Medicinae artis principes post
Hippocratem et Galenum. Graeci — Latini, 1567, bei Ro-
nouard2 S. 129, wiederum trotz der Angabe auf der Titelseite
nicht als Fuggerdruck verzeichnet; so Jani Parrhasii Liber de
rebus per epistolam quaesitis, 1567, was im Serapeum 1848,
S. 298 angemerkt wurde, so ΑΝΘΟΛΟΓΙΑ διαφόρων έπιγραμ-
μάτων, das Florilegium diversorum epigrammatum veterum in
VII libros divisum, 1566, welche Ausgabe Renouard zwar
verzeichnet hatte, aber ohne Mitteilung des Impressum:
,Excudebat Henricus Stephanus, illustris viri HULDRICHI
FUGGER typographusc u. a. mehr. Stephanus bevorzugt bei
seinen Fuggerdrucken die griechischen Texte wie Diodor,
Pindar, Appian, Xenophon, Thukydides, Homer, Hesiod,
Herodot, Aeschylus, Sophokles, Euripides, Synesius etc., aber
es fehlte nicht an biblischer und an theologischer Literatur der
Zeitgenossen wie Calvin, Beza. Als Ulrichs Verschuldung zu
groß wurde, verschlechterte sich das Verhältnis zwischen ihm
und dem Pariser Gelehrten und Drucker. Es kam zu einem

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