ster, geistliche Personen die Vorbesitzer. Entstehungsorte sind
vielfach die griechischen Inseln, zumal Kreta, auch Cypern, fer-
ner Konstantinopel und die übrige Balkanhalbinsel. Pal. graec.
116 wurde 1406 von Guarino in Konstantinopel gekauft. Ein-
zelne entstanden erst in Italien, so Pal. gr. 246 in Ferrara im
Quattrocento, aber von der Hand eines peloponnesischen
Flüchtlings, 276 und andere in Venedig. Hier war es auch, wo
Cyp. mindestens 2 griechische Codices an sich brachte, die einst
dem Venetianer Leonardo Giustiniani (f 1446), einem Schüler
Guarinos, Bewunderer Petrarcas, Dichter und Komponisten,
Staatsmann und eifrigen Bibliophilen gehört hatten: Pal. graec.
281 saec. XI mit Werken des Michael Psellos u. a., 282 saec.
XIII-XIV mit Schriften des Libanios, die dann an Francesco
Filelfo kam. Daß 281 in der Universitätsbibliothek Heidelberg
ist und nicht in der Vaticana, übersah R. Sabbadini (Scoperte I
64); der 3. Justiniancodex Pal. graec. 260 ist eine fuggerische
seors.-Handschrift, kann freilich zeitweise auch Cyp. gehört
haben, Von der Breslauer Handschrift Rhedig. 123 mit den Brie-
fen Senecas weiß ich nur soviel, daß sie ebenfalls Leonardo
Giustiniani zu eigen gewesen ist, Zusammenhang mit „Cyp.“
halte ich für unwahrscheinlich. Die von mir begonnene Be-
schäftigung mit den griechischen Schreibern und Vorbesitzern,
die sowohl bei U. Fugger wie in anderen europäischen Biblio-
theken begegnen, habe ich nach einigen kräftigen Bemühungen
bewußt in den Hintergrund treten lassen, da solche vielfältigen
und verwickelten Untersuchungen, die mich außerordentlich
reizten, besser von einem erfahrenen Byzantinisten oder sonst
einem guten und geschickten Kenner des griechischen Hand-
schriftenwesens durchgeführt werden als von mir, und da ich
die naheliegende Gefahr des allzu umfangreichen Abweichens
von meinem Fuggerthema möglichst vermeiden möchte. Das
eine muß noch gesagt, ja betont werden, daß die Cyp.Samm-
lungen die christlich-theologische und überhaupt geistliche Lite-
ratur der hellenistischen Welt bevorzugt, ohne auf antike Texte
ganz zu verzichten.
Für die lateinischen Fuggermanuskripte ist die Inventarisie-
rung von 1555 wenig ergiebig, da der Katalog nur als Fragment
109
vielfach die griechischen Inseln, zumal Kreta, auch Cypern, fer-
ner Konstantinopel und die übrige Balkanhalbinsel. Pal. graec.
116 wurde 1406 von Guarino in Konstantinopel gekauft. Ein-
zelne entstanden erst in Italien, so Pal. gr. 246 in Ferrara im
Quattrocento, aber von der Hand eines peloponnesischen
Flüchtlings, 276 und andere in Venedig. Hier war es auch, wo
Cyp. mindestens 2 griechische Codices an sich brachte, die einst
dem Venetianer Leonardo Giustiniani (f 1446), einem Schüler
Guarinos, Bewunderer Petrarcas, Dichter und Komponisten,
Staatsmann und eifrigen Bibliophilen gehört hatten: Pal. graec.
281 saec. XI mit Werken des Michael Psellos u. a., 282 saec.
XIII-XIV mit Schriften des Libanios, die dann an Francesco
Filelfo kam. Daß 281 in der Universitätsbibliothek Heidelberg
ist und nicht in der Vaticana, übersah R. Sabbadini (Scoperte I
64); der 3. Justiniancodex Pal. graec. 260 ist eine fuggerische
seors.-Handschrift, kann freilich zeitweise auch Cyp. gehört
haben, Von der Breslauer Handschrift Rhedig. 123 mit den Brie-
fen Senecas weiß ich nur soviel, daß sie ebenfalls Leonardo
Giustiniani zu eigen gewesen ist, Zusammenhang mit „Cyp.“
halte ich für unwahrscheinlich. Die von mir begonnene Be-
schäftigung mit den griechischen Schreibern und Vorbesitzern,
die sowohl bei U. Fugger wie in anderen europäischen Biblio-
theken begegnen, habe ich nach einigen kräftigen Bemühungen
bewußt in den Hintergrund treten lassen, da solche vielfältigen
und verwickelten Untersuchungen, die mich außerordentlich
reizten, besser von einem erfahrenen Byzantinisten oder sonst
einem guten und geschickten Kenner des griechischen Hand-
schriftenwesens durchgeführt werden als von mir, und da ich
die naheliegende Gefahr des allzu umfangreichen Abweichens
von meinem Fuggerthema möglichst vermeiden möchte. Das
eine muß noch gesagt, ja betont werden, daß die Cyp.Samm-
lungen die christlich-theologische und überhaupt geistliche Lite-
ratur der hellenistischen Welt bevorzugt, ohne auf antike Texte
ganz zu verzichten.
Für die lateinischen Fuggermanuskripte ist die Inventarisie-
rung von 1555 wenig ergiebig, da der Katalog nur als Fragment
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