Vorwort
Die Sammlung Arthur Hauth-Düsseldorf ist seit langem in Deutschland
und Westeuropa sowohl wie auch in überseeischen Sammlerkreisen bestens bekannt
und geschätzt. Sie umfaßt in erfreulicher Anzahl und künstlerischer Werthöhe
Spitzenwerke alter Malerei und Plastik von internationaler Qualifizierung, dazu
auf den verschiedenen Gebieten alter Handwerkskunst Musterbeispiele erlesener
Art, wobei zur programmatischen Charakterisierung von Sammler und Sammlung
bemerkt werden kann, daß hier hinter großen Namen auch wirklich die qualitativ
rechtfertigenden Kunstwerke stehen, deren Bestimmung teils traditionell festliegt,
teils durch gutachtliche Äußerungen wissen- und kennerschaftlicher Kritiker be-
gründet wird.
Der in Düsseldorf seinem Geschäft lebende Sammler, einer alten rheinisch-mosel-
ländischen Familie entstammend, hat, dem Beispiel so manches anderen Kauf-
manns folgend, die besinnlichen Mußestunden seines Lebens durch die beglückende
Beschäftigung mit Dingen alter Kunst ausgefüllt und vertieft. Schon vor mehr als
einem Menschenalter mit dem Zusammentragen solcher Dinge beginnend, mehrte
er mit jedem neuerworbenen Stück zugleich auch den Umfang seiner kritischen
Fähigkeiten, die, auf angeborenem gutem Geschmack basierend, bald zur Höhe der
Selbstkritik wuchsen und ihm die nicht jedem Sammler eigene Rigorosität ver-
liehen, alles, was seinem Qualitätsgefühl auf die Dauer nicht ganz entsprechen
konnte, rücksichtslos wieder aus seinen Beständen auszuscheiden. So bedeutete
fortschreitendes Wachstum der Sammlung zugleich auch fortschreitende Purifi-
zierung; eine wirklich museale Reife war das schöne Ergebnis dieses ständig
selbstkritisch überwachten Erwerbens.
Im nachstehenden soll versucht werden, die Einzeltexte des Katalogs in resü-
mierender Weise zu verbinden und in eine Würdigung der Hauptwerke über das
rein Beschreibende, Bestimmende, Literarisch-Quellenmäßige hinaus einzutreten.
Den breitesten Raum nimmt die-alte Malerei ein. Wenn wir in der ganzen
Sammlung ein unbedingtes Beiseitelassen alles Schulenmäßigen und Programma-
tischen als vorstechendes Charakteristikum erkennen können, so tritt diese samm-
lerische Unvoreingenommenheit am deutlichsten in der Abteilung der alten Ge-
mälde zutage. Die Höhe und Bedeutung des einzelnen Werkes war diesem Kunst-
freund alles; schulenmäßige Zusammenhänge, historische Bezüge und Bindungen
bedeuteten ihm nichts. Wenn solche hier und da einmal gleichwohl sichtbar
werden, so sind sie höchstens Wirkungen aus dem Unterbewußten heraus, keines-
wegs vom bewußten Willen beeinflußt. Nur eine stark betonte Vorliebe für das
menschliche Bildnis darf festgestellt werden.
Wir wollen später die Bildnisse der Sammlung Hauth im Zusammenhang be-
sprechen.
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Die Sammlung Arthur Hauth-Düsseldorf ist seit langem in Deutschland
und Westeuropa sowohl wie auch in überseeischen Sammlerkreisen bestens bekannt
und geschätzt. Sie umfaßt in erfreulicher Anzahl und künstlerischer Werthöhe
Spitzenwerke alter Malerei und Plastik von internationaler Qualifizierung, dazu
auf den verschiedenen Gebieten alter Handwerkskunst Musterbeispiele erlesener
Art, wobei zur programmatischen Charakterisierung von Sammler und Sammlung
bemerkt werden kann, daß hier hinter großen Namen auch wirklich die qualitativ
rechtfertigenden Kunstwerke stehen, deren Bestimmung teils traditionell festliegt,
teils durch gutachtliche Äußerungen wissen- und kennerschaftlicher Kritiker be-
gründet wird.
Der in Düsseldorf seinem Geschäft lebende Sammler, einer alten rheinisch-mosel-
ländischen Familie entstammend, hat, dem Beispiel so manches anderen Kauf-
manns folgend, die besinnlichen Mußestunden seines Lebens durch die beglückende
Beschäftigung mit Dingen alter Kunst ausgefüllt und vertieft. Schon vor mehr als
einem Menschenalter mit dem Zusammentragen solcher Dinge beginnend, mehrte
er mit jedem neuerworbenen Stück zugleich auch den Umfang seiner kritischen
Fähigkeiten, die, auf angeborenem gutem Geschmack basierend, bald zur Höhe der
Selbstkritik wuchsen und ihm die nicht jedem Sammler eigene Rigorosität ver-
liehen, alles, was seinem Qualitätsgefühl auf die Dauer nicht ganz entsprechen
konnte, rücksichtslos wieder aus seinen Beständen auszuscheiden. So bedeutete
fortschreitendes Wachstum der Sammlung zugleich auch fortschreitende Purifi-
zierung; eine wirklich museale Reife war das schöne Ergebnis dieses ständig
selbstkritisch überwachten Erwerbens.
Im nachstehenden soll versucht werden, die Einzeltexte des Katalogs in resü-
mierender Weise zu verbinden und in eine Würdigung der Hauptwerke über das
rein Beschreibende, Bestimmende, Literarisch-Quellenmäßige hinaus einzutreten.
Den breitesten Raum nimmt die-alte Malerei ein. Wenn wir in der ganzen
Sammlung ein unbedingtes Beiseitelassen alles Schulenmäßigen und Programma-
tischen als vorstechendes Charakteristikum erkennen können, so tritt diese samm-
lerische Unvoreingenommenheit am deutlichsten in der Abteilung der alten Ge-
mälde zutage. Die Höhe und Bedeutung des einzelnen Werkes war diesem Kunst-
freund alles; schulenmäßige Zusammenhänge, historische Bezüge und Bindungen
bedeuteten ihm nichts. Wenn solche hier und da einmal gleichwohl sichtbar
werden, so sind sie höchstens Wirkungen aus dem Unterbewußten heraus, keines-
wegs vom bewußten Willen beeinflußt. Nur eine stark betonte Vorliebe für das
menschliche Bildnis darf festgestellt werden.
Wir wollen später die Bildnisse der Sammlung Hauth im Zusammenhang be-
sprechen.
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