Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Gemälde alter Meister

Jan de Bray

geb. 1627 in Haarlem, gest. 1697 daselbst

1 Weibliches Bildnis. Junge Frau in schlichter, strenger Tracht: Schwarzes Kleid,
breiter, weißer, steif gestärkter Schulterkragen, schwarze, glattanliegende
Haube. Brustbild mit leichter Wendung nach links, öl auf Holz. H. 61, B. 49 cm.

Abbildung Tafel 8.

Meisterbestimmung von Dr. Hans Schneider, Den Haag. -— Kraftvolles Bildnis
von bezwingendem Ausdruck. Nur Jan de Bray, der nach Frans Hals be-
deutendste Haarlemer Bildnismaler, kann für dieses hohe Meisterwerk ange-
sprochen werden.

Barthel Bruyn der Ältere

geb. 1493 in Wesel, gest. 1555 in Köln

2 Der Kreuzestod Christi. In verklärter, majestätischer Ruhe hängt der gestorbene
Erlöser am Kreuz, das, hart am vorderen Bildrand stehend, die ganze Höhe
ausfüllend, genau die vertikale Mittelachse einer weiten Berglandschaft bildet.
Angelehnt an den Stamm des Kreuzes kniet die reich in Farben und Gold-
brokat gekleidete Maria Magdalena, in stilles Weinen versunken. Links steht
in der Haltung einer Königin die in dunkelgraiue Gewänder gehüllte Mutter
Gottes in stummer Trauer; rechts die verhalten-bewegte Gestalt des jugend-
lichen Eiferers Johannes, den ein roter Mantel umwallt.

In breiten Flächen und langen, großgeschwungenen Linien dehnt sich, abend-
lich gelöst, ein weites Bergland in fernste Gründe, aus dem rechts der matte
Spiegel eines Wasserlaufs schimmert, dem auf der linken Bildseite das weiß-
graue Gemäuer einer Stadt entspricht.

Die hohe Meisterschaft des Malers hat hier aus Landschaft und szenischem
Geschehen eine vollendete Einheit gemacht. Die im Endsieg sich auflösende
Tragik der Handlung spricht aus jeder Miene und Geste der beteiligten Per-
sonen nicht minder deutlich wie aus den Flächen und Linien der hier wie ein
Echo wirkenden Landschaft und aus jedem Ton ihrer verhaltenen Farbigkeit.
Öl auf Holz. H. 78, B. 138 cm. Abbildung Tafel 1.

Das Werk ist etwa 1525 entstanden.

Max J. Friedländer schreibt unterm 27. Februar 1929: Das umstehend photo-
graphierte, aus der fürstl. Sammlung von Sigmaringen stammende
Bild ist ein Werk des älteren B. Bruyn.

11
 
Annotationen