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ein Adagio , aus dem Ednr, nächst den Violinen und der
Bratsche/ mit Hörnern, mit verstärkenden Hoboen und
Flöten, und mit Fagotten / die mit dem Grundbasse gehen.
Der Ausdruck ist den Personen des Trauerspiels angemes-
sene, und ins Erhabene gezogene Betrübniß, mit einiger
Rücksicht, wie mich deucht, auf die vier letzten Derlen, in
welchen die Wahrheit ihre warnende Stimme gegen die
Großen der Erde eben so würdig als mächtig erhebt.
Die Absichten eines Tonkünstlers merken, heißt ihm
zugeftehen, daß er sie erreicht hat. Sein Werk soll kein
Rathsel seyn, dessen Deutung eben so mühsam als schwan-
kend rst. Was ein gesundes Ohr am geschwindesten in ihm
vernimmt, das und nichts anders hat er sagen wollen; sein
Lob wächst mit seiner Verständlichkeit; je leichter, je all-
gemeiner diese, desto verdienter jenes. — ES ist kein Ruhm
für mich, daß ich recht gehört habe; aber für den Hrn.
Agrikola ist es ein so viel größerer, daß in dieser seiner
Komposition niemand etwas anders gehört hat, als ich.

XXVIII.
Den 4ten August 1767.
Den drey und dreißigsten Abend (Freytags den i2tm Ju-
nius) ward die Nanine wiederholt, und den Beschluß mach-
te, der Bauer mit der Erbschaft, aus dem Französischen
des Marivaux.
Dieses kleine Stück ist hier Maare für denPlatz, und
macht daher allezeit viel Vergnügen. Jürge kömmt aus
der Stadt zurück, wo er einen reichen Bruder begraben
lassen, von dem er hundert tausend Mark geerbt. Glück
 
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