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eS geschieht / verlangt man nicht eine so gewaltsame Be-
schleunigung durch die allertriftigsten und dringendsten Ur-
sachen gerechtfertiget zu wissen; findet sich hingegen auch
kcm Schatten von solchen Ursachen / wodurch soll uns,
was bloS physikalischer Weise möglich ist, denn wahr-
scheinlich werden.. Der Staat will sich einen König wäh-
len; Polyphontund der abwesende Aegisth können allein
dabey in Betrachtung kommen; um die Ansprüche des
Aegisch zu vereiteln, will Polyphon! die Mutter dessel-
ben heyrathcn; an eben demselben Lage, da die Wahl ge-
schehen soll, macht er-ihr den Antrag; sie weiset ihn ab;
die Wahl geht vor sich, und fallt für ihn aus; Polyphon!
ist also König, und man sollte glauben, Aegisth möge
nunmehr erscheinen, wenn er wolle, der neuerwahlte Kö-
nig könne eS, vorS erste, mit ihm ansehen. Nichtswe-
niger; er bestehet auf der Heyrath, und bestehet darauf,
daß sie noch desselben LageS vollzogen werden soll; eben
deS LageS, an dem er Meropen znm erstenmale seine Hand
angetragcn; eben des Tages, da ihn das Volk zum Könige
auSgerufen. Ein so alter Soldat , und ein so hitziger
Freyer l Aber seine Freyerep, ist nichts als Politik.
Desto schlimmer ; diejenige, tue er in sein Interesse ver-
wickeln null, so zu mißhandeln l Merope hatte ihm ihre
Hand verweigert, als er noch nicht König war, als sie glau-
ben mußte, daß ihm ehre Hand vornehmlich auf den Thron
verhelfen sollte; aber nun ist er König , und rst es gewor-
den, ohne sich auf den Titel ihres Gemahls zu gründen;
er wiederholte sernen Antrag , und vielleicht giebt sie es
näher; er lasse ihr Zeit, den Abstand zu vergessen, der
sich ehedem zwischen ihnen befand, sich zu gewöhnen, ihn
als ihres gleichen zu betrachten, und vielleicht ist nur kurze
Zeit dazu nöthig. Wenn er sie nicht gewinnen kann, war
Hilst es ihn, sie zu zwingen? Wird eS ihren Anhängern
eS geschieht / verlangt man nicht eine so gewaltsame Be-
schleunigung durch die allertriftigsten und dringendsten Ur-
sachen gerechtfertiget zu wissen; findet sich hingegen auch
kcm Schatten von solchen Ursachen / wodurch soll uns,
was bloS physikalischer Weise möglich ist, denn wahr-
scheinlich werden.. Der Staat will sich einen König wäh-
len; Polyphontund der abwesende Aegisth können allein
dabey in Betrachtung kommen; um die Ansprüche des
Aegisch zu vereiteln, will Polyphon! die Mutter dessel-
ben heyrathcn; an eben demselben Lage, da die Wahl ge-
schehen soll, macht er-ihr den Antrag; sie weiset ihn ab;
die Wahl geht vor sich, und fallt für ihn aus; Polyphon!
ist also König, und man sollte glauben, Aegisth möge
nunmehr erscheinen, wenn er wolle, der neuerwahlte Kö-
nig könne eS, vorS erste, mit ihm ansehen. Nichtswe-
niger; er bestehet auf der Heyrath, und bestehet darauf,
daß sie noch desselben LageS vollzogen werden soll; eben
deS LageS, an dem er Meropen znm erstenmale seine Hand
angetragcn; eben des Tages, da ihn das Volk zum Könige
auSgerufen. Ein so alter Soldat , und ein so hitziger
Freyer l Aber seine Freyerep, ist nichts als Politik.
Desto schlimmer ; diejenige, tue er in sein Interesse ver-
wickeln null, so zu mißhandeln l Merope hatte ihm ihre
Hand verweigert, als er noch nicht König war, als sie glau-
ben mußte, daß ihm ehre Hand vornehmlich auf den Thron
verhelfen sollte; aber nun ist er König , und rst es gewor-
den, ohne sich auf den Titel ihres Gemahls zu gründen;
er wiederholte sernen Antrag , und vielleicht giebt sie es
näher; er lasse ihr Zeit, den Abstand zu vergessen, der
sich ehedem zwischen ihnen befand, sich zu gewöhnen, ihn
als ihres gleichen zu betrachten, und vielleicht ist nur kurze
Zeit dazu nöthig. Wenn er sie nicht gewinnen kann, war
Hilst es ihn, sie zu zwingen? Wird eS ihren Anhängern