— 23 — Lim'
9 Ziegelstempel, über welche ich auf die
nachstehende Mitteilung von Prof. Zange-
meister verweise.
8. Zwischen der Kapersburg und Lan-
genhain wurden 5 Beobachtungsposten
untersucht; vier derselben bestanden nur
aus einem festen Turme und der fünfte
aus einem Turm und zwei leeren Begleit-
hügeln. Durch die Auffindung zweier bis
jetzt noch nicht bekannter Turmreste nord-
westlich von Langenhain konnte der Limes,
der daselbst gänzlich verschwunden ist,
auf eine grossere Strecke festgelegt worden.
Darmstadt. Kofier.
■9. Zu den Langenhainer, von Herrn Kotier
mir gütigst mitgeteilten Inschriften füge ich
dem mir ausgesprochenen Wunsche ent-
sprechend folgende Bemerkungen bei:
I. Bronzepliittchen von 40 mm Länge
und 22 mm Breite, auf der Rückseite mit
zwei Ösen versehen, offenbar der Beschlag
eines Gürtels oder anderen Rüstungsgegen-
standes , zeigt folgende punktierte Auf-
schrift :
IMP-CoM-VAG . . .
Co H • T-BITO PR IMi
TIV1 • MAS C L loNJ
P R I M V -
Z. 3 am Ende scheint wegen Raummangels
ms weggelassen. Die cohors I Bitwigum
ist bekannt aus CIL II 4203 und dem
Diplom von Mainz vom J. 90 (Ephem. epigr.
V. p. 652); nach letzterem stand sie da-
mals in Obergermanien. Mit ihr ist wohl
identisch die coli. I Aquitänorum Bituri-
gum, welche nach dem Diplom n. IX (CIL
III p. 852) vom J. 74 damals in (Ober-)
Germanien stationiert war; verschieden
•davon ist die coli. I Aquit. veterana. Schwie-
rigkeit macht die Z. 1 nach dem Namen
des Commodus. Vielleicht ist VAG ver-
schrieben für AVG. Mommsen vermutet:
Imp. Com(modo) V A(cilio) G(iabrione) ...
{a. 186). Nach dem Raum und den Schrift-
resten hat dann wahrscheinlich nur cos (wie
CIRh. 1617), nicht II cos dagestanden.
II. Ziegelstempel.
1) LEG XXR
2) le G XXII
p (Rost oinor R
Figur) T,
p 1«
jlatt. _ 24 —
3) LEG nSSIl PRP- (kreisrund)
4) Leg. XxII-Pc.
5) leg XXn PP /
6) leg xKll.....
7) LEG..........(kreisrund)
Steinbock (Frgm.)
8) COH I BL
9) COH Hit vinde L (kreisrund)
Zu Nr. 1 ist zu bemerken, dass der
verwitterte, aber in der Lesung unzweifel-
hafte Stempel der leg. XXI rapax ange-
hört ; der Fehler XX findet sich auch
CIRh. 511, c, 4 (Bonn) und 1501, c (Nied).
— Dieser wie der Nieder Stempel gehört
in das 1. Jahrb., wahrscheinlich in die
Zeit von Domitian.
Nr. 2. Derselbe Stempel z. B. CIRh.
1377 g, 36 (Mainz); die Figur war die eines
Löwen.
Nr. 3. Nachlässige Schrift; ob viel-
leicht mit dem letzten P ein F ligiert ist,
bleibt zweifelhaft.
Nr. 4. Der Raum reicht für Vrpf.
Nr. 6. Nach dem Steinbock gehört
der Stempel der 22. Legion an.
Nr. 8. Der Querstrich des H ist rechts
nach unten geneigt. — Zu erklären ist
wohl coh(ors) I B(e)l{garum). Von einem
ligierten E ist aber nichts zu sehen. Vgl.
z. B. CIRh. 511, c, 3 R(a)P(ax). Diese
Cohorte stand in Obergermanien: CIRh.
1030 und 1101; vgl. Mommsen, Ephem. V
p. 241.
Nr. 9. Die Ergänzung ist sicher; dieser
Stempel kommt anderweitig oft vor.
Zangemcister.
Ausgrabungen am Limeskastell Marköbel. 10.
Die in den Regierungsbezirk Cassel fallende
Strecke des Pfahlgrabens ist im Laufe der
letzten 10 Jahre vom Hanauer Bezirks-
verein so eingehend untersucht worden,
dass hier nur für ergänzende Nachgra-
bungen im Kastell Marköbel und in dessen
Umgebung von der Reichs - Limes - Kom-
mission eine grössere Summe angesetzt
worden ist. Dagegen hat dieselbe beson-
ders auch die Durchforschung des einst
römischen Hinterlandes nach Resten von
Strassen und Befestigungsanlagen dem
Streckenkommissar zur Pflicht gemacht, da
im unteren Maingebiete die Lösung mancher
noch dunkler Fragen über den Verlauf der
9 Ziegelstempel, über welche ich auf die
nachstehende Mitteilung von Prof. Zange-
meister verweise.
8. Zwischen der Kapersburg und Lan-
genhain wurden 5 Beobachtungsposten
untersucht; vier derselben bestanden nur
aus einem festen Turme und der fünfte
aus einem Turm und zwei leeren Begleit-
hügeln. Durch die Auffindung zweier bis
jetzt noch nicht bekannter Turmreste nord-
westlich von Langenhain konnte der Limes,
der daselbst gänzlich verschwunden ist,
auf eine grossere Strecke festgelegt worden.
Darmstadt. Kofier.
■9. Zu den Langenhainer, von Herrn Kotier
mir gütigst mitgeteilten Inschriften füge ich
dem mir ausgesprochenen Wunsche ent-
sprechend folgende Bemerkungen bei:
I. Bronzepliittchen von 40 mm Länge
und 22 mm Breite, auf der Rückseite mit
zwei Ösen versehen, offenbar der Beschlag
eines Gürtels oder anderen Rüstungsgegen-
standes , zeigt folgende punktierte Auf-
schrift :
IMP-CoM-VAG . . .
Co H • T-BITO PR IMi
TIV1 • MAS C L loNJ
P R I M V -
Z. 3 am Ende scheint wegen Raummangels
ms weggelassen. Die cohors I Bitwigum
ist bekannt aus CIL II 4203 und dem
Diplom von Mainz vom J. 90 (Ephem. epigr.
V. p. 652); nach letzterem stand sie da-
mals in Obergermanien. Mit ihr ist wohl
identisch die coli. I Aquitänorum Bituri-
gum, welche nach dem Diplom n. IX (CIL
III p. 852) vom J. 74 damals in (Ober-)
Germanien stationiert war; verschieden
•davon ist die coli. I Aquit. veterana. Schwie-
rigkeit macht die Z. 1 nach dem Namen
des Commodus. Vielleicht ist VAG ver-
schrieben für AVG. Mommsen vermutet:
Imp. Com(modo) V A(cilio) G(iabrione) ...
{a. 186). Nach dem Raum und den Schrift-
resten hat dann wahrscheinlich nur cos (wie
CIRh. 1617), nicht II cos dagestanden.
II. Ziegelstempel.
1) LEG XXR
2) le G XXII
p (Rost oinor R
Figur) T,
p 1«
jlatt. _ 24 —
3) LEG nSSIl PRP- (kreisrund)
4) Leg. XxII-Pc.
5) leg XXn PP /
6) leg xKll.....
7) LEG..........(kreisrund)
Steinbock (Frgm.)
8) COH I BL
9) COH Hit vinde L (kreisrund)
Zu Nr. 1 ist zu bemerken, dass der
verwitterte, aber in der Lesung unzweifel-
hafte Stempel der leg. XXI rapax ange-
hört ; der Fehler XX findet sich auch
CIRh. 511, c, 4 (Bonn) und 1501, c (Nied).
— Dieser wie der Nieder Stempel gehört
in das 1. Jahrb., wahrscheinlich in die
Zeit von Domitian.
Nr. 2. Derselbe Stempel z. B. CIRh.
1377 g, 36 (Mainz); die Figur war die eines
Löwen.
Nr. 3. Nachlässige Schrift; ob viel-
leicht mit dem letzten P ein F ligiert ist,
bleibt zweifelhaft.
Nr. 4. Der Raum reicht für Vrpf.
Nr. 6. Nach dem Steinbock gehört
der Stempel der 22. Legion an.
Nr. 8. Der Querstrich des H ist rechts
nach unten geneigt. — Zu erklären ist
wohl coh(ors) I B(e)l{garum). Von einem
ligierten E ist aber nichts zu sehen. Vgl.
z. B. CIRh. 511, c, 3 R(a)P(ax). Diese
Cohorte stand in Obergermanien: CIRh.
1030 und 1101; vgl. Mommsen, Ephem. V
p. 241.
Nr. 9. Die Ergänzung ist sicher; dieser
Stempel kommt anderweitig oft vor.
Zangemcister.
Ausgrabungen am Limeskastell Marköbel. 10.
Die in den Regierungsbezirk Cassel fallende
Strecke des Pfahlgrabens ist im Laufe der
letzten 10 Jahre vom Hanauer Bezirks-
verein so eingehend untersucht worden,
dass hier nur für ergänzende Nachgra-
bungen im Kastell Marköbel und in dessen
Umgebung von der Reichs - Limes - Kom-
mission eine grössere Summe angesetzt
worden ist. Dagegen hat dieselbe beson-
ders auch die Durchforschung des einst
römischen Hinterlandes nach Resten von
Strassen und Befestigungsanlagen dem
Streckenkommissar zur Pflicht gemacht, da
im unteren Maingebiete die Lösung mancher
noch dunkler Fragen über den Verlauf der