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Deutschland <Deutsches Reich> / Reichs-Limeskommission [Hrsg.]
Limesblatt: Mitteilungen der Streckenkommissare bei der Reichslimeskommission — 1.1892-1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.8929#0085
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— 157 —

abgebogenen, ganz glatten und meist mit
zwei vertieften Parallellinien verzierten
Rande vertreten war, und dass andernteils
die steingutartige, ebenfalls späte Geschirr-
masse seltener vorkam

Von Bronze ist (ausser der Münze)
nur ein einziger Fund zu verzeichnen: ein
an einem leistenartigen stärkeren Bücken
sitzendes dünnes Bronzeplättchcn in Form
einer Axt, mit unbekanntem Zweck.

An Eisengegenständen, welche im
HönehaaskasteB mehr als 80, hier nur 7
Nummern bildeten, mögen neben einer ge-
ringen Anzahl von kleineren und grösseren
Nägeln erwähnt werden: eine platte. Warf-
lanzenspitze mit Tülle, wegen ihrer unge-
wöhnlichen Breite vielleicht nicht von rö-
mischer Herkunft, eine knickerartige Mes-
serklinge, iler eine Balken einer grossen
Schere, eine Art Schlageisen, eine Thür-
angel (?) lm(i eine kreisrunde Schelle (von
86 mm Durchmesser) von 25 mm breitem
Bandeisen, welche scherenartig in zwei
05 mm lange federnde Schenkel ausläuft,
die vermittels eines darübergeschobenen
Eisenringes einen zwischen sie gesteckten
Gegenstand zuhalten vermögen, wahrschein-
lich eine Vorrichtung zur Befestigung eines
Zur Beleuchtung dienenden Kienspahnes.
~~ Vor ungefähr 20 Jahren war in dem
Acker unmittelbar vor dem Kastell eine
zierliche Ära, 55 cm hoch und im Mittel
25 cm breit, gefunden worden, welche sich
jetzt in meinem Besitz befindet. Sie zeigt
auf den Seitenflächen in sauberer Arbeit
rechts eine Opferkanne, links eine Opfer-
kelle ; die Inschrift auf der Vorderseite ist
al)er leider durch die sichtlich — wer
weiss, wie ]ang — darüber hingegangene
Pflugschar vollständig abgewetzt. Schliess-
Nch mögen auch noch 3 Bruchstücke von
Handinühlsteinen aus Xiedcrmendigcr Lava,
(l|e sich zerstreut im Brandschutte fanden,
nicht unerwähnt bleiben.

Bas Haselburgkastell hat vielleicht auch
einer bürgerlichen Niederlassung in seiner
nächsten Umgebung nicht entbehrt. Denn
gelegentlich des Versuches, einen etwaigen
Verbindungsweg von der porta decumana
nach der nahezu 500 m weit im Rücken
des Kastells vorüberführenden einstigen
llecrsttassc aufzufinden, ergab sich zwar

Limcsblatt. — 158 —

kein Anhaltspunkt für jenen, aber unge-
fähr 40 m rückwärts im Felde, C5 cm
unter der Oberfläche, eine Steinlage mit
lirandspurcu und einigen Gefässselierbcn,
welche vollkommen den Fetierstellen im
Kastell glich und wohl für eine Wohn-
stätte zu halten war. Die bei den
Einwohnern bestehende Sage aber, dass
auf einer um einige 100 m weiter rück-
wärts liegenden Wiesenfläche, welche der
gesuchte Verbindungsweg durchschneiden
würde, ehemals ein Begräbnisplatz, ein
„Kirchhof gewesen sei, entbehrte bei
näherem Forschen über ihre Entstehung
jedes verfolgenswerteu Anhaltes.

Wie bei dem Hönehangkastell kam lei-
der auch bei der Haselburg keinerlei be-
stimmterer Anhaltspunkt für die Zeit ihrer
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