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Unterdessen wüthete der Krieg unausgesetzt fort;
Ferdinand III. hatte 1637 mit Oesterreichs Thron nicht
Ferdinand II. Religionshaß geerbt, aber die Schlachten folgten
sich längst schon nur ans politischen Motiven. Sämmtliche
Heldengestalten, deren Großartigkeit noch die Nachwelt
bewundert, ruhten in dem ewigen Schlafe des Todes, nach
dem ihnen Tausende von Streitern vorangegangen; unter
Banner's Führung allein waren 80,000 Mann gefallen.
Die Religion war so in den Hintergrund getreten,
daß die kaiserlichen Heere von dem reformirten Melander
befehligt wurden. Der Schweden Torstenson und Wrangel,
der Franzosen Conds und Turenne Hauptziele waren
Eroberungen in Deutschland, und erst als der Krieg in die
österreichischen Erbstaaten gespielt worden, bewilligte der
gänzlich erschöpfte Kaiser den Frieden, welcher endlich zu
Münster und Osnabrück l648 zu Stande kam und unter
dem Namen „der Westphälische" in der Geschichte verzeichnet
ist, in welchem das deutsche Reich viel verlor, der Prote-
stantismus hingegen gewann; deßhalb protestirte auch Pabst
Jnnocenz X. gegen den westphälischen Frieden, aber seine
Bulle hatte glücklicher Weise nicht den geringsten Erfolg.
Durch diesen Friedensschluß wurde Maulbronn dem Herzog
Eberhard III. wieder zuerkannt, und sogleich erhielt Abt
Bernardin Befehl, das Kloster zu räumen. Dieser, durch
den Kurfürsten von Trier unterstützt, weigerte sich aber zu
gehorchen. Als jedoch am Schluffe des Jahres 1648 der
schwedische Rittmeister Behaim sich im Kloster einquartirte,
Unterdessen wüthete der Krieg unausgesetzt fort;
Ferdinand III. hatte 1637 mit Oesterreichs Thron nicht
Ferdinand II. Religionshaß geerbt, aber die Schlachten folgten
sich längst schon nur ans politischen Motiven. Sämmtliche
Heldengestalten, deren Großartigkeit noch die Nachwelt
bewundert, ruhten in dem ewigen Schlafe des Todes, nach
dem ihnen Tausende von Streitern vorangegangen; unter
Banner's Führung allein waren 80,000 Mann gefallen.
Die Religion war so in den Hintergrund getreten,
daß die kaiserlichen Heere von dem reformirten Melander
befehligt wurden. Der Schweden Torstenson und Wrangel,
der Franzosen Conds und Turenne Hauptziele waren
Eroberungen in Deutschland, und erst als der Krieg in die
österreichischen Erbstaaten gespielt worden, bewilligte der
gänzlich erschöpfte Kaiser den Frieden, welcher endlich zu
Münster und Osnabrück l648 zu Stande kam und unter
dem Namen „der Westphälische" in der Geschichte verzeichnet
ist, in welchem das deutsche Reich viel verlor, der Prote-
stantismus hingegen gewann; deßhalb protestirte auch Pabst
Jnnocenz X. gegen den westphälischen Frieden, aber seine
Bulle hatte glücklicher Weise nicht den geringsten Erfolg.
Durch diesen Friedensschluß wurde Maulbronn dem Herzog
Eberhard III. wieder zuerkannt, und sogleich erhielt Abt
Bernardin Befehl, das Kloster zu räumen. Dieser, durch
den Kurfürsten von Trier unterstützt, weigerte sich aber zu
gehorchen. Als jedoch am Schluffe des Jahres 1648 der
schwedische Rittmeister Behaim sich im Kloster einquartirte,