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ergossen sich über ganz Württemberg. Abermals triumpbirte
die katholische Religion, und noch im September 1634 zog
der vor zwei Jahren vertriebene Abt Schalter wieder in
Maulbronn ein. Herzog Eberhard kehrte 1638 in sein
Land zurück, nachdem es ibm mit Mühe aus diplomatischem
Wege gelungen war, den größten Theil desselben zurückzu-
erhalten. Der Abt Schaller blieb unter kaiserlichem Schutze
in dem Kloster, obgleich der Herzog seinen Kloster-Jnbaber,
wie er ihn nur nannte, aus jede Weise zu belästigen
suchte; der Abt wandte sich zuletzt an Kaiser Ferdinand III.,
welcher sich der Mönche annahm, manches ihnen Wegge-
nommene wieder zurückzugeben besaht, und das Gotteshaus
als reichsunmittelbar behandelte, indem er die Forderungen,
für Ausgaben im Reiche, an den Abt selbst richtete.
Schaller's Nachfolger, 1642, der letzte katholische
Abt Bernardin, suchte die Protestanten allenthalben zu ver-
drängen und stützte sich besonders auf das französische
Heer, welches gerade in's Land rückte. Einige Conventualen,
welche zugleich von Lützel ankamen, schlugen sogar im
Kloster das französische Wappen an. Der Abt suchte die
frühere wirkliche Reichsunmittelbarkeit wieder herzustellen,
und cs gelang demselben 1646 von Ferdinand III. eine
Urkunde zu erhalten, welche ihm alle Gewalt in kirchlichen
und weltlichen Dingen zurückstellte. Der Abt ließ
sich hierauf von feinen Unterthanen huldigen und
geloben, dem Herzoge von Württemberg nicht mehr zu
gehorchen.
ergossen sich über ganz Württemberg. Abermals triumpbirte
die katholische Religion, und noch im September 1634 zog
der vor zwei Jahren vertriebene Abt Schalter wieder in
Maulbronn ein. Herzog Eberhard kehrte 1638 in sein
Land zurück, nachdem es ibm mit Mühe aus diplomatischem
Wege gelungen war, den größten Theil desselben zurückzu-
erhalten. Der Abt Schaller blieb unter kaiserlichem Schutze
in dem Kloster, obgleich der Herzog seinen Kloster-Jnbaber,
wie er ihn nur nannte, aus jede Weise zu belästigen
suchte; der Abt wandte sich zuletzt an Kaiser Ferdinand III.,
welcher sich der Mönche annahm, manches ihnen Wegge-
nommene wieder zurückzugeben besaht, und das Gotteshaus
als reichsunmittelbar behandelte, indem er die Forderungen,
für Ausgaben im Reiche, an den Abt selbst richtete.
Schaller's Nachfolger, 1642, der letzte katholische
Abt Bernardin, suchte die Protestanten allenthalben zu ver-
drängen und stützte sich besonders auf das französische
Heer, welches gerade in's Land rückte. Einige Conventualen,
welche zugleich von Lützel ankamen, schlugen sogar im
Kloster das französische Wappen an. Der Abt suchte die
frühere wirkliche Reichsunmittelbarkeit wieder herzustellen,
und cs gelang demselben 1646 von Ferdinand III. eine
Urkunde zu erhalten, welche ihm alle Gewalt in kirchlichen
und weltlichen Dingen zurückstellte. Der Abt ließ
sich hierauf von feinen Unterthanen huldigen und
geloben, dem Herzoge von Württemberg nicht mehr zu
gehorchen.