Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lorent, Jakob August; Lorent, Jakob August [Hrsg.]
Denkmale des Mittelalters in dem Königreiche Württemberg (1,[Text]): Maulbronn, Bebenhausen, Hirschau, Alpirsbach und Herrenalb — Mannheim: Hogrefe, 1866

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.43622#0088
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
72

erbaut, welche die Mühle, Scheuern, Wohnungen der
Dienstleute, Stallungen und einige Felder vor feindlichem
Ucberfällen sicherte. Als mit der Zeit die Grenzen zu
enge wurden, entstand, vielleicht noch vor den Tagen des
Abtes Johann von Fridingen (l493—l534) die dritte
Mauer, welche, ein Trapez bildend, an der Südseite der
äußeren Ringmauer sich anschließt und das große Jagdzeug-
haus sammt dessen Garten ehedem umgab.
Als Ausgangspunkt bei Bebenhausen's Schilderung
nehme ich das unmittelbar an der Landstraße gelegene
Gasthaus „Zum Waldhorn" an, von welchem ungewiß ist,
ob es zu den Zeiten der Abtei bereits eristirte.
Hinter diesem Hause erhebt sich ein mit Wiesen
bedeckter steiler Abhang, über besten Höhe ein Theil der
innern Klostermauer sich hinzieht. Hier war das Thal
ehemals durch Dämme abgeschlossen und zu einem der drei
Klosterseen umgeschaffen, welcher, außer dem Zwecke einen
Theil des Fischbedarfcs der Mönche zu liefern, durch seine
Lage bestimmt war, zugleich die Ostseite des Klosters zu
schirmen. An der südlichen Ecke der den Abhang über-
ragenden Mauer steht ein zum größern Theile abgetragener
Thurm, welcher von der Farbe seines früheren Daches noch
der grüne Thurm genannt wird. Von diesem Punkte aus
zieht sich die äußere Klostermauer, dem ehemaligen Wasser-
reservoire entlang, gegen Südosten in das Thal hinab, und
umgibt, bei dem Waldhorne sich nach Südwest wendend,
die einstigen Oekonomiegebäude der Abtei, welche von dem
 
Annotationen