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dessen Diöcese die Abtei gehörte, derselben 9 Kirchen. Nach
diesem Abte Conrad erlebte das Kloster wieder eine Reihe
von trüben Tagen; sein Nachfolger, Heinrich von Roten-
burg, wurde sarnmt dem Convente und allen Laienbrüdern
wegen ungeregelten Lebens und Schuldenmachens 1357
ausgetrieben. Heinrich ist deßhalb gar nicht in der Liste
der Aebte ausgezeichnet. Es scheint, daß hierauf das
Kloster eine Zeitlang leer stand, dasselbe war damals, nebst
Maulbronn und einigen anderen Aemtern, den Herzogen
von Württemberg von dem Kaiser für 5000 Pfund Heller
verpfändet. Im Jahre 1361 wurde die Abtei wieder
eingelöst und zum Reiche gebracht. 1360 sehen wir den
ersten aus einer Reihe von fünf adeligen Aebten: Werner
von Gomaringen, welcher bis 1393 regierte. Er trat sein
Amt in einer schweren Zeit an; die Fehde zwischen Kaiser
Karl IV. (1349— 1378) und dem Grafen Eberhard II.
nebst Ulrich V. von Württemberg war gerade zum Ausbruch
gekommen; während dieser wurden die Ländereien des
Klosters verheert, seine an verschiedenen Orten befindlichen
Keltern verbrannt, Contributionen von Bebenhausen erhoben,
Soldaten und Edelleute dort einguartirt. Um den Mönchen,
deren Anzahl damals 100 betrug, hierauf den Unterhalt
einigermaßen zu erleichtern, incorporirte 1362 der Bischof
von Konstanz dem Kloster die Kirche von Bonndorf.
Neue Leiden entstanden in der Folge der Abtei durch den
Krieg des Grafen Eberhard mit dem Städtebunde, welcher
erst mit dem Auflösen des letzteren, 1389, endigte.
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dessen Diöcese die Abtei gehörte, derselben 9 Kirchen. Nach
diesem Abte Conrad erlebte das Kloster wieder eine Reihe
von trüben Tagen; sein Nachfolger, Heinrich von Roten-
burg, wurde sarnmt dem Convente und allen Laienbrüdern
wegen ungeregelten Lebens und Schuldenmachens 1357
ausgetrieben. Heinrich ist deßhalb gar nicht in der Liste
der Aebte ausgezeichnet. Es scheint, daß hierauf das
Kloster eine Zeitlang leer stand, dasselbe war damals, nebst
Maulbronn und einigen anderen Aemtern, den Herzogen
von Württemberg von dem Kaiser für 5000 Pfund Heller
verpfändet. Im Jahre 1361 wurde die Abtei wieder
eingelöst und zum Reiche gebracht. 1360 sehen wir den
ersten aus einer Reihe von fünf adeligen Aebten: Werner
von Gomaringen, welcher bis 1393 regierte. Er trat sein
Amt in einer schweren Zeit an; die Fehde zwischen Kaiser
Karl IV. (1349— 1378) und dem Grafen Eberhard II.
nebst Ulrich V. von Württemberg war gerade zum Ausbruch
gekommen; während dieser wurden die Ländereien des
Klosters verheert, seine an verschiedenen Orten befindlichen
Keltern verbrannt, Contributionen von Bebenhausen erhoben,
Soldaten und Edelleute dort einguartirt. Um den Mönchen,
deren Anzahl damals 100 betrug, hierauf den Unterhalt
einigermaßen zu erleichtern, incorporirte 1362 der Bischof
von Konstanz dem Kloster die Kirche von Bonndorf.
Neue Leiden entstanden in der Folge der Abtei durch den
Krieg des Grafen Eberhard mit dem Städtebunde, welcher
erst mit dem Auflösen des letzteren, 1389, endigte.
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