Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lorent, Jakob August; Lorent, Jakob August [Hrsg.]
Denkmale des Mittelalters in dem Königreiche Württemberg (1,[Text]): Maulbronn, Bebenhausen, Hirschau, Alpirsbach und Herrenalb — Mannheim: Hogrefe, 1866

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43622#0137
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
121

der Abtei mußten nun dem neuen katholischen Abte Joachim
huldigen oder auswandern. Während des siegreichen
Vordringens des großen Gustav Adolph in Deutschland
entfernten sich 1632 die Mönche, doch nur aus kurze Zeit,
denn schon 1634 ermöglichte ihnen die Schlacht bei Nörd-
lingen die Entfernung des mittlerweile gewählten evangelischen
Abtes Wielandt, deßgleichen ihre Rückkehr unter dem
früheren Abte Joachim. Die Hauptsvrge desselben war, die
Unabhängigkeit des Klosters d. h. seine Reichsunmittelbarkeit
zu behaupten. Der Herzog seinerseits strebte, den Abt von
aller Ausübung geistlicher und weltlicher Gerichtsbarkeit
fern zu halten, bis der westphälische Friede 1648 den
Zwistigkeiten ein Ende machte und Bebenhausen Württem-
berg zutheilte. Joachim verließ das Kloster, nachdem er
dieses vorher so unwohnlich als möglich gemacht und alles
Eisen weggenommen hatte, welches letztere er auf dem
Markte von Rottenburg um einen Spottpreis verkaufte.
Mit Dr. I. V. Andreä beginnen 1650 wieder
evangelische Aebte die neu hergerichtete Klosterschule zu
leiten. Diese wurde 1693 auf einige Zeit unterbrochen,
als die Abtei von den französischen Kriegsschaaren Plün-
derung erlitt; hierauf aber blühte diese Vorhalle des
Tübinger Seminars, worin wir unter andern bedeutenden
Männern 1788 den berühmten F. Schelling finden, fort,
bis zum Jahre 1807, in welchem Bebenhausen seine neueste
Bestimmung erhielt, nämlich Sitz eines Forstamtes zu sein,
dem, nebst Sonstigem, auch die Klostergebäude eingeräumt
 
Annotationen