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Lorent, Jakob August; Lorent, Jakob August [Hrsg.]
Denkmale des Mittelalters in dem Königreiche Württemberg (1,[Text]): Maulbronn, Bebenhausen, Hirschau, Alpirsbach und Herrenalb — Mannheim: Hogrefe, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.43622#0140
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mit sanften, ruhigen Bildern, sich gegenseitig verschönernd,
abwechseln; wo romantische dichtbewaldete Berge, Sinnbilder
einer von der Cultur noch unüberwältigten Kraft, reizende
Thäler umschließen. — In dieser einsamen wilden Gegend
liegt auf beiden Seiten des benannten Flusses das freundliche
Dörfchen Hirschau; auf dem rechten Ufer desselben ist es
von den Ruinen der klösterlichen Stiftung überragt, der
es seine Entstehung verdankt, und welche noch heute wie
ehemals sein Diadem ist. Im Verhältnisse zu ihrer
einstigen Größe und Ausdehnung sind zwar von der
weltberühmten Abtei nicht viele Reste mehr erhalten, allein
der Werth für die Kunstgeschichte, den diese wenigen
besitzen, erlaubt schon zu sagen, daß in Hirschau noch
Vieles für den Archäologen zu sinken ist. Mit ihrem
magischen Lichte verschönert die weitzurückgehende und daher
nothwendig mit Legenden vermengte Geschichte die ernsten
Zeugen vergangener Herrlichkeit und erhöht ihre großartige
Wirkung.
Hirschau ist ausnahmsweise ost Gegenstand literarischer
Arbeiten gewesen, deswegen wären meine Zeilen über die
Abtei überflüssig, wenn sie, selbstständig auftretend,
hinreichend Beschriebenes noch einmal vortragen wollten;
doch als Ciceroni der photographischen Aufnahme werden sie
vielleicht willkommen und für manchen Leser belehrend sein.
Außer älteren Werken, von denen vielleicht nichts
als der Name mehr übrig ist, und schwer zugänglichen
Manuskripten, geben über Hirschau's Vergangenheit Haupt-
 
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