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Lorent, Jakob August; Lorent, Jakob August [Hrsg.]
Denkmale des Mittelalters in dem Königreiche Württemberg (1,[Text]): Maulbronn, Bebenhausen, Hirschau, Alpirsbach und Herrenalb — Mannheim: Hogrefe, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.43622#0142
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schrieb nun das berühmte Cllronieon llir8ÄUAi6N86, welches
die Geschichte der Abtei von 850 bis 1514, zwei Jahre
vor seinem Tode, umsaßt. Dieses Manuskript, an dessen
Schlüsse die Worte: „ms 8olu LlirsnuZig, gunäet",
geschrieben standen, wurde vom Abt Wunibald gegen das
Ende des dreißigjährigen Krieges nach Weingarten und
von da nach St. Gallen geflüchtet, wo eine Abschrift
davon genommen wurde, welche Mabillon l600 eben
dort un Drucke erscheinen ließ. Das schön geschriebene
Original der Hirschauer Chronik ist aus unbekannten
Wegen nach München gelangt, wo es in der Staats-
bibliothek aufbewahrt wird. Tritheim's Aussagen werden
sehr ost in Zweifel gezogen; er schrieb zu einer Zeit, in
welcher Legenden ebenso glaubwürdig waren als Thatsachen;
aber für den Zeitraum 850 bis l050 steht er als
Schriftsteller über Hirschau allein da, und ist somit die
Wahrheit oder Unwahrheit seiner Auslagen nicht zu
ermitteln oder zu beweisen. Als Quelle für die älteste
Geschichte nennt Tritheim einen gewissen Mönch von Fulda,
Meginfried, den Niemand kennt als er selbst; von 1065
an entnimmt er seine Erzählung dem Hirschauer Dotations-
Coder, welcher, auf alten Kloster-Urkunden beruhend, im
15. Jahrhundert erschienen ist und im königlichen
Staatsarchive in Stuttgart noch eristirt.
Bevor mich jedoch meine Erinnerungen zu den
Denkmalen Hirschau's zurückversetzen, will ich mit Hilfe
der genannten Werke dessen Vergangenheit flüchtig schildern.
 
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