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Lorent, Jakob August; Lorent, Jakob August [Hrsg.]
Denkmale des Mittelalters in dem Königreiche Württemberg (1,[Text]): Maulbronn, Bebenhausen, Hirschau, Alpirsbach und Herrenalb — Mannheim: Hogrefe, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.43622#0162
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selbst Schriftsteller; seine Werke sind uns aber, mit
Ausnahme einer Abhandlung über Philosophie und
Astronomie, welche aus der Stiftsbibliothek in Tübingen
bewahrt wird, verloren.
Nicht allein für Hirschau war Wilhelm's Leben,
welches später sein Biograph Heymo mit vielen Wundern
ausschmückte, von solcher Wichtigkeit, sondern auch für die
klösterlichen Anstalten des gesammten Deutschlands, indem
er in ibnen die verfallene Zucht wieder herstellte. Durch
ibn wurden über 100 Klöster reformirt, 8 ganz neu
erbaut und 130 Aebte ernannt. — Wilhelms Nachfolger
war Gebhard, 1091, dieser vollendete den Bau des
neuen Klosters, hiebei unterstützt von dem reichen Mainzer
Bürger Wignand, und bereits im Jahre 1092 konnten
die Mönche, deren Zahl auf 300 gestiegen, übersiedeln;
in dem alten Aureliuskloster blieben nur 12 Mönche unter
einem Prior zurück. — Als die um Hirschau hochverdiente
Wiltrudis 1093 gestorben war, wurde sie in dem neuen Kloster
begraben, worauf Graf Adalbert selbst dort Mönch wurde.
Gebhard verschwendete viel, sparte am unrechten
Orte, und wäre deshalb schwerlich die Fortdauer seiner
Regierung gut gewesen; glücklicher Weise wurde er zum
Bischof von Speyer ernannt. Da er als solcher dennoch
die Abtei von Hirschau fortzubehalten strebte, wurde, um
dieses zu verhüten, 1105 Bruno (Bruder des mächtigen
Grafen von Beutelsbach) zum Oberhaupte desselben erwählt.
Unter den folgenden Aebten:
 
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