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Lorent, Jakob August; Lorent, Jakob August [Editor]
Denkmale des Mittelalters in dem Königreiche Württemberg (1,[Text]): Maulbronn, Bebenhausen, Hirschau, Alpirsbach und Herrenalb — Mannheim: Hogrefe, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.43622#0164
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Aoalbert VI. ist der letzte Schirmvogt aus dem
caiwer Grafengeschlechte. Kaiser Friedrich II. nabm 1215
und 1223 das Kloster in reichsunmittelbaren Schutz, und
in Urkunden von 1277, sowie der nächstfolgenden Jahre,
ist als Untervogt Graf Albert von Hohenberg genannt.
Später traten die Grafen von Tübingen als Schirmherren
des Klosters auf. Mit Gottfried war nämlich, 1262, der
Stamm der Grafen von Calw erloschen; eine seiner Töchter
vermählte sich mit dem Grafen Rudolf IV. von Tübingen,
und brachte ihm als Heirathgut die Hälfte der Stadt
Calw nebst der damit verbundenen Schirmherrschaft über
Hirschau zu, welche beide jedoch schon sein Nachkomme,
Graf Wilhelm von Tübingen, 1345 an die Grafen
Eberhard und Ulrich von Württemberg verkaufte, und von
nun an blieb das Kloster, mit kurzen Unterbrechungen,
immer unter württembcrgischer Hoheit.
Des vorhin genannten Abtes Marquard Nachfolger
waren meistens verschwenderisch und nachlässig; daher sanken
unter ihnen allmälig Zucht und Wohlstand. Die Frei-
gebigkeit gegen die Kirche, welche am Schluffe des 11. und
während des ganzen 12. Jahrhunderts die meisten Abteien
erschuf, oder schon vorhandene vergrößerte, war verschwunden,
dagegen der Uebermuth der Schirmvögte gestiegen. Sie
suchten auf jede Weise Nutzen aus ihren Schutzbefohlenen
zu ziehen, und die Stiftungsbriefe hatten allen Werth
verloren. Unter dieser Vereinigung ungünstiger Umstände
mußte Hirschau, angehäufter Schulden halber, schon 1260
 
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