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Lorent, Jakob August; Lorent, Jakob August [Editor]
Denkmale des Mittelalters in dem Königreiche Württemberg (1,[Text]): Maulbronn, Bebenhausen, Hirschau, Alpirsbach und Herrenalb — Mannheim: Hogrefe, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.43622#0268
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gar nichts anders sein als das ursprüngliche Paradies der
ehemaligen Klosterkirche. Der alte Kreuzgang lag an der
südlichen Seite der Kirche, wo gegenwärtig Gärten sich
ausbreiten, welche jetzt noch den charakteristischen Namen
„Kreuzgärten" sichren. Im Innern dieses jetzt dachlosen
Raumes sind viele Grabsteine längs der Mauer angebracht;
mehrere sind verwittert und kaum noch leserlich. Nach den
Kirchenbüchern von 1750 enthalten sie die Namen jetzt
ausgestorbener Geschlechter, wie der von Strubenhard,
Gertringen, Remchingen, Flehingen, Schmalenstein und
anderer. Einige Grabesmonumente sind besser erhalten, so
z. B. das nur an den Ecken beschädigte, mit dem adler-
geschmückten Wappen in Hochrelief des in den Urkunden
des 15. Jahrhunderts häufig genannten Sur von Gültlingen.
Neben dem alten Kirchenportale sind zwei Denksteine,
einstige Bodenplatten des Gotteshauses, auf welchen durch
vertiefte Linien der Umriß eines Abtes, mit geschorenem
Haupte und dem Krummstabe in der Hand, dargestellt ist,
und zwar aus der Zeit, in welcher der Herrenalber Abt
noch nicht die Jnful erhalten hatte; der eine dieser
Grabsteine erwähnt die Namen der Aebte Eberhard und
Heinrich VI. von Magstadt, der andere die Aebte Diederich
Marquard, Ruprecht VIII. und Heinrich X. Zwischen
diesen zwei Gedächtnißtafeln ist die des Abtes Markus von
Gerspach, H 1535, eingefügt. Als dieser Abt regierte,
besaß bereits das Kloster die bischöflichen Ehrenzeichen und
die Rechte der Jnful, 1459 vom Papst Pius II. verliehen.
 
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