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süddeutschen reichsunmittelbaren Herren, wie die Gra-
fen Erbach, Wertheim, Hohenlohe, Solms, Hanau u. a.
sowie die Reichsstadt Schweinfurt zu belohnen,1) aber
auch um dieselben seinen Officieren zu verleihen. Er
wollte diese letzteren damit teilweise in ihren Forde-
rungen an die Schwedische Krone zufrieden stellen,
teilweise mochte er auch wohl glauben, sie um so enger
an sich zu fesseln, wenn er ihnen auf diese Weise ein
Unterpfand gab, das sie gegen die kaiserlich-katholische
Reaktion zu verteidigen hätten. So erhielt der Feld-
oberst Scavalytzky das adelige Stift Komburg, der
Rittmeister Hans Chr. von Bibra das Rittergut Burg-
wallbach, General Rossstein das Karthäuserkloster Ast-
heim, die Erben des Oberst Ad. Dietr. v. Eifern das
würzburgische Amt Bischofsheim, der schwedische Oberst
Axel Lilie die Klöster Wechterswinkel und Marien-
burghausen u. a. in.2) Andere Klöster und Aemter wur-
den anderen Obersten übergeben, um mit den Einkünf-
ten derselben neue Regimenter zu formieren. Diese
Art, die Armee zu befriedigen und die treuen Beamten
zu belohnen, ■ war nicht mehr neu. Bekannt ist, dass
der böhmische Edelmann Wallenstein sogar Herzog von
Mecklenburg wurde, Tilly erhielt vom Kaiser als Pfand
für 400,000 Thl. das Fürstentum Kalenberg, die Graf-
schaft Hoya und etliche Wolfenbüttel’sche Aemter.3)
In Holstein wies der Herzog von Friedland offen die
Renten konfiscierter adeliger Güter den kaiserlichen

h Sch ar old Gesch. der kön. Schwed. und der herzogl. sachs.-
weimar’schen Zwischenregierung in Würzburg. I, § 17.
2I Scharold, I Seite 117.
3I Chemnitz Schwed. in Deutschland geführter Krieg I, S. 6.
 
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