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Kunstgeschichtliche Uebersieht.
stadt, ABC ; Metzger, Gesetze; Möllinger,
Spitzbogenstyl; Murphy, Grundregeln;
Pugin, principles; Reichensperger, Bau-
kunst; Stark, Entwicklung; Troya, archi-
tettura; Ungewitter, Lelirbucli; IVieg-
mann, Ursprung.
Abb. h. Faiger, Gebäude; in Samm-
lung gothischer Kirchen ; b. Simonau, Eu-
rope; b. Statz u. Ungewitter.
Mm!
Campe, Malerlexicon; Eastlake, mate-
rials; Emeric-David, peinture; Gcssert,
Geschichte; Hotho, Geschichte; dessen
Malerschule; Kuglcr, Malerei; dessen
Email; Labarte, email;Langlois, pein-
ture ; Levy, peinture; Michiels, etudes;
Naumann, Archiv; Passavant, Beiträge;
Piper, Mythologie; v. Rettberg, Tabelle:
v. Sandrart, Academie;Schorn, Sc.;des-
sen Bildschnitzerei; Siret, dictionnaire;
Sorg, Malerei; Thibaud, Utraux; Unger,
Schulen; Waagen, Nachträge 1850; des-
sen Handbuch; Wackernagel, Glasmale-
rei; Williams, sketch; v. Munkelmann,
Malerlexicon ; lYyatt, ivory.
Abb. b. Becker u. Hefner; Cahier et
Martin; Dorst, Grabdenkmäler; v. Eye
u. Falke; Fierlants, tableaux ; Hanfstängl,
Sc.; v. Hefner, Trachten; Kallenbach,
Album; King, orfevrerie ; Kunstdenkm.;
Lacroix et Sere; Lasteyrie, histoire ; Levy-
Elkan, Album; Statz u. Ungewitter; Wag-
ner, Trachtenbuch; Walther, Bildwerke ;
in den Kupfer- u. Steindruckwerken über
die verschiedenen Gemäldegalerien.
Die Baukunst.
Wie in den übrigen Ländern des rö-
mischen Reiches herrschte auch in den
zu demselben gehörigen Theilen Deutsch-
lands zur Zeit der Einführung des Chri-
stenthums die römische Bauweise, welche
den griechischen Säulen- und den ur-
sprünglich etruskischen Gewöibebau, zwei
grundsätzlich verschiedene Constructions-
weisen,äusserlich mit einander verband
und bereits längst in die Periode des
Verfalles eingetreten war. Mächtige Wer-
ke dieser Kunst, ein Palast und eine
Basilika, stehen noch in Trier, dem nor-
dischen Rom.
Als Kaiser Constantin (324—337) das
Christenthum zur Staatsreligion erklärte,
und aller Orten sich Kirchen erhoben,
wurden die Formen jener abgestorbenen
Kunst als Material für diese neuen Ge-
staltungen verwandt; unter dem Lebens-
odem des Christenthums wurden sie dann
im Laufe des Mittelalters zuerst langsam
und kaum merklich, später rascher und
immer rascher umgebildet, bis im 13. J.
jene Prachtbauten entstanden, die zu
allen Zeiten als Zeugen der Siegeskraft
des christlichen Geistes, als die vollkom-
mensten Kunstwerke dastehen werden.
Die Zeit der a 11 c h ri s 11 i c h e n K u n s t
beginnt für Deutschland mit Constantin,
und geht mit dem ersten christlichen
Jahrtausend zu Ende. Die Kirchen ha-
ben, wie im Abendland überhaupt, in der
Regel die Basilikenform, welche sich von
jenen römisch-heidnischen,'Basiliken ge-
nannten Gerichts- und Markthallen her-
schreibt. Letztere waren rechteckige
Gebäude, die durch ringsumlaufende Säu-
lenreihen in einen höheren, durchOber-
fenster zwischen Säulen erleuchteten Mit-
telraum und einen schmalen Umgang ge-
schieden und an einer Schmalseite oft
mit einer erhöhten, meist halbrunden
Vorlage (apsis, concha, hemicyclium), dem
Sitze der Richter (daher auch judicium,
tribuna) versehen waren. Da nun die
vornehmen Römer ihre zu Privatversamm-
lungen dienenden Hausbasiliken, welche
eine den ötfentlichen Basiliken ganz ähn-
liche Anlage zeigten, bei ihrer Bekeh-
rung zum Herrn in der Regel zum christ-
lichen Gottesdienst herliehen , so ist es
begreiflich, dass die christliche Basilika,
der Versammlungsort der Gemeinde des
Königs der Könige (daher auch domini-
CUm, dOmUS dominica, xLWorxoi',
woher unsere Worte Dom und Kirche)
diese Form im Allgemeinen beibehielt,
ebenso natürlich aber, dass sie dieselbe
den Bedürfnissen des Cultus gemäss ver-
änderte, s'o dass ein eigenthümlich christ-
liches Erzeugniss entstand, dessen Typus
seit dem 1. J. als feststehend betrachtet
wird.
Vor dem Eingang an der schmalen
Seite, welche der fortan meist gegen
Osten gerichteten Tribüne gegenüber lag,
befand sich dasAtrium, ein von einer
Mauer umschlossener, rings von Säulen-
hallen umgebener, viereckiger Vorhof,
mit einem zu symbolischen Waschungen
dienenden Brunnen (labrum, cantharus)
in der Mitte. Dahinter zog sich eine
schmale Vorhalle (Narthex, Paradies)
vor der ganzen Breite der Kirche hin.
Sie diente nebst dem Atrium den Büs-
Kunstgeschichtliche Uebersieht.
stadt, ABC ; Metzger, Gesetze; Möllinger,
Spitzbogenstyl; Murphy, Grundregeln;
Pugin, principles; Reichensperger, Bau-
kunst; Stark, Entwicklung; Troya, archi-
tettura; Ungewitter, Lelirbucli; IVieg-
mann, Ursprung.
Abb. h. Faiger, Gebäude; in Samm-
lung gothischer Kirchen ; b. Simonau, Eu-
rope; b. Statz u. Ungewitter.
Mm!
Campe, Malerlexicon; Eastlake, mate-
rials; Emeric-David, peinture; Gcssert,
Geschichte; Hotho, Geschichte; dessen
Malerschule; Kuglcr, Malerei; dessen
Email; Labarte, email;Langlois, pein-
ture ; Levy, peinture; Michiels, etudes;
Naumann, Archiv; Passavant, Beiträge;
Piper, Mythologie; v. Rettberg, Tabelle:
v. Sandrart, Academie;Schorn, Sc.;des-
sen Bildschnitzerei; Siret, dictionnaire;
Sorg, Malerei; Thibaud, Utraux; Unger,
Schulen; Waagen, Nachträge 1850; des-
sen Handbuch; Wackernagel, Glasmale-
rei; Williams, sketch; v. Munkelmann,
Malerlexicon ; lYyatt, ivory.
Abb. b. Becker u. Hefner; Cahier et
Martin; Dorst, Grabdenkmäler; v. Eye
u. Falke; Fierlants, tableaux ; Hanfstängl,
Sc.; v. Hefner, Trachten; Kallenbach,
Album; King, orfevrerie ; Kunstdenkm.;
Lacroix et Sere; Lasteyrie, histoire ; Levy-
Elkan, Album; Statz u. Ungewitter; Wag-
ner, Trachtenbuch; Walther, Bildwerke ;
in den Kupfer- u. Steindruckwerken über
die verschiedenen Gemäldegalerien.
Die Baukunst.
Wie in den übrigen Ländern des rö-
mischen Reiches herrschte auch in den
zu demselben gehörigen Theilen Deutsch-
lands zur Zeit der Einführung des Chri-
stenthums die römische Bauweise, welche
den griechischen Säulen- und den ur-
sprünglich etruskischen Gewöibebau, zwei
grundsätzlich verschiedene Constructions-
weisen,äusserlich mit einander verband
und bereits längst in die Periode des
Verfalles eingetreten war. Mächtige Wer-
ke dieser Kunst, ein Palast und eine
Basilika, stehen noch in Trier, dem nor-
dischen Rom.
Als Kaiser Constantin (324—337) das
Christenthum zur Staatsreligion erklärte,
und aller Orten sich Kirchen erhoben,
wurden die Formen jener abgestorbenen
Kunst als Material für diese neuen Ge-
staltungen verwandt; unter dem Lebens-
odem des Christenthums wurden sie dann
im Laufe des Mittelalters zuerst langsam
und kaum merklich, später rascher und
immer rascher umgebildet, bis im 13. J.
jene Prachtbauten entstanden, die zu
allen Zeiten als Zeugen der Siegeskraft
des christlichen Geistes, als die vollkom-
mensten Kunstwerke dastehen werden.
Die Zeit der a 11 c h ri s 11 i c h e n K u n s t
beginnt für Deutschland mit Constantin,
und geht mit dem ersten christlichen
Jahrtausend zu Ende. Die Kirchen ha-
ben, wie im Abendland überhaupt, in der
Regel die Basilikenform, welche sich von
jenen römisch-heidnischen,'Basiliken ge-
nannten Gerichts- und Markthallen her-
schreibt. Letztere waren rechteckige
Gebäude, die durch ringsumlaufende Säu-
lenreihen in einen höheren, durchOber-
fenster zwischen Säulen erleuchteten Mit-
telraum und einen schmalen Umgang ge-
schieden und an einer Schmalseite oft
mit einer erhöhten, meist halbrunden
Vorlage (apsis, concha, hemicyclium), dem
Sitze der Richter (daher auch judicium,
tribuna) versehen waren. Da nun die
vornehmen Römer ihre zu Privatversamm-
lungen dienenden Hausbasiliken, welche
eine den ötfentlichen Basiliken ganz ähn-
liche Anlage zeigten, bei ihrer Bekeh-
rung zum Herrn in der Regel zum christ-
lichen Gottesdienst herliehen , so ist es
begreiflich, dass die christliche Basilika,
der Versammlungsort der Gemeinde des
Königs der Könige (daher auch domini-
CUm, dOmUS dominica, xLWorxoi',
woher unsere Worte Dom und Kirche)
diese Form im Allgemeinen beibehielt,
ebenso natürlich aber, dass sie dieselbe
den Bedürfnissen des Cultus gemäss ver-
änderte, s'o dass ein eigenthümlich christ-
liches Erzeugniss entstand, dessen Typus
seit dem 1. J. als feststehend betrachtet
wird.
Vor dem Eingang an der schmalen
Seite, welche der fortan meist gegen
Osten gerichteten Tribüne gegenüber lag,
befand sich dasAtrium, ein von einer
Mauer umschlossener, rings von Säulen-
hallen umgebener, viereckiger Vorhof,
mit einem zu symbolischen Waschungen
dienenden Brunnen (labrum, cantharus)
in der Mitte. Dahinter zog sich eine
schmale Vorhalle (Narthex, Paradies)
vor der ganzen Breite der Kirche hin.
Sie diente nebst dem Atrium den Büs-