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Luckenbach, Hermann
Die Akropolis von Athen — München und Berlin, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.876#0005
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Fig. 1. Die Akropolis Tom Ilissos im Südosten ans gesehen.

Der Tempel auf dem Burghügel ist der Parthenon, links unten am Ahhang liegen die Beste des Odeion,
die Säulen rechts und in der Mitte stammen vom Olympieion. Das Terrain steigt vom Ilissos bis zum

Fuß des Hügels um etwa 30 m.

A. Die Burg bis zu den Perserkriegen.

Dazu besonders Kg. 2.

Der Burghügel von Athen (Fig. 1) liegt mit
seinem höchsten Punkt 156 m über dem
Meeresspiegel, etwa 100 m über dem nächsten
Teil des Eissos, der in einiger Entfernung südlich
vorbeifließt, und etwa 60—70 m über der heutigen
Stadt Athen. Der Hügel bildete ursprünglich einen
300 m langen und an seiner breitesten Stelle
130 m breiten, zerklüfteten Felsrücken, der nur
an einer Seite, im "Westen, bequem zu ersteigen
war, an den übrigen Seiten dagegen schroffe
Abhänge besaß. So beherrschte er die umliegende
Ebene und lud von selbst zur Bewohnung ein;
mit Lebensmitteln gut versehen und im Besitz der
Quelle im Nordwesten, der Klepsydra, vermochte
man hier auch einem starken Feinde dauernden
Widerstand entgegenzusetzen. Aber ganz mühe-
los war die Besiedlung nicht, dazu war der

Luekenbaeh, Die Akropolis Ton Athen.

Fels zu uneben, und so mußte man ihn schon
in sehr alter Zeit bearbeiten. Hier galt es,
Stücke vom Felsen abzuschlagen, dort den Boden
durch Aufschüttung zu erhöhen, um kleinere oder
größere Flächen für Wohnungen herzustellen. In
uralter Zeit finden wir nun auf dem Felsen, ähn-
lich wie in Mykenä, Tiryns, Knossos und Troja,
eine Königsburg, die Kekropia, den Wohnort der
mythischen Könige Kekrops und Erechtheus *).
Nur spärliche Trümmer sind von ihr erhalten ge-

*) Auf diesen Palast seheint die Homerstelle zu
gehen, in der es heißt, daß Athena sich in das feste
Haus des Erechtheus begeben habe (Od. VH 81 Svve
8* 'Edex&ijos mtxtvov Sofiov). Andere denken auch hier
schon an den alten Erechtheustempel, obwohl das
Wort So/tos in der Bedeutung Tempel sich bei Homer
nicht nachweisen läßt.
 
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