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als ihr vereint um die weiten herumgiengt, wo waren da eure väterlichen altern? j
ihr fluchtet dem, der hand an euch legte, der euch anfur, den flirt ihr wider an.
als ihr geschlafen hattet [in des unverhüllbaren [Savitar] hause], o Ebhavas, fragtet
ihr disz: Agohya, wer hat uns jetzt aufgeweckt? [ Basta nannte den hund als euren erweck er,
im jare habt ihr heute [zuerst] die äugen aufgeschlagen.
am himel gehn die Marut, auf der erde Agni, der wind geht durch den luftkreis, |
in des meeres gewäszern geht Varuna, alle dise euch verlangend, o kinder der kraft.
Dises uralte lied behandelt die im laufe der jareszeiten immer widerkerende Ver-
jüngung der weit; die beiden alten, die wider verjüngt werden, sind natürlich himel und
erde; ausz dem [sonnen]ross machen die 2?bhu’s ein neues. Die belebung der gealterten
weit wird beschriben als ein process, durch welchen die ausz ihrem Zusammenhang gebrachten
teile wider an ihre stelle gesetzt werden, damit die reihe der Veränderungen von neuem be-
ginne. Wenn es nun heiszt, die i?bhu’s hätten in Savitars hause geschlafen, so ist offenbar
die zeit des wintersolstitiums zu verstehn, wärend dessen die jareszeiten stille stehn. Die
i?bhu’s sind denn auch unzweifelhaft die genien der jareszeiten. I, 20, 4. heiszt es, dasz sie
die ältern (erde und himel) durch ihren wechsel jung machten. Auf ihrem herum-
schweifen kamen sie in Savitar’s (Agohya’s) haus (I, 110, 2.) dort schlafen sie zwölf tage
(IV, 33, 7.); auch IV, 34, 2. werden sie mit den rtu’s (jareszeiten) genannt. Tvasiar hat die
eine schale gefertigt; disz ist das ganze jar. Die drei becher sind nur die einteilung des
jares in drei jareszeiten, I, 110, 5.: wie ein fehl maszen sie ausz mit dem maszstabe die
ausz einander gelinde schale’; d. i. sie teilten dieselbe ab. Sie dienen ein jar, und werden
dadurch teilnemer an den opfern. Sie körnen zu Savitar, ihm an zu sagen, natürlich dasz es
zeit ist ausz dem tiefsten Süden nach norden auf zu brechen, wofür ihnen Unsterblichkeit
zu teil wird I, 110, 3. IV, 33, 7. (d. i. ihr lauf immer wider von neuem beginnt.)
nach dem sich die Abhu zwölf tage hindurch erfreut hatten der gastfreundschaft des
nicht zu bergenden [sonnen gottes, zu dem sie eben gekomen waren um ihn zum aufbruch
nach norden zu bewegen], | schufen sie trefliche gefilde, brachten sie die flüsze hervor;
pflanzen verbreiteten sich über die steppen, in den niderungen die wäszer.
So ist auch zu verstehn, wenn IV, 51, 6. gefragt wird: Welche war die älteste von
disen Morgenröten, mit der sie die anordung der 2?bhu fest setzten? d. i. die Ordnung der
jareszeiten.
Anm. Unter dem ’mädchen’ (str. 4.) ist wol Sarawyü verstanden, Tvastar’s tochter;
sie soll wol als in geheimem einverständnisse mit den Abhu’s stehnd dargestellt werden.
Was weiter nicht auszgefürt ist, scheint die gewinnung des soma zu sein. Es kann wol
nichts anders gedacht werden, als dasz die A?bhu’s eben in ihre schalen den trank Tvastars,
(das Tvästram seil, madhu pänam) bekomen wollen, und Saranyü ihnen dazu verhilft.
Auf die oben behandelten stellen gestützt können wir mit voller Sicherheit behaupten,
dasz es eine Vedische zeit gab, in der planeten und Naksatra bekannt waren. Aber es ist
klar, dasz wir dadurch an und für sich nicht berechtigt werden ausz den astronomischen
ergebnissen eine untere zeitgrenze für die entstehung des Veda zu entnemen, sei es ausz
1181 oder 1426 v. Chr. Disz würde weit eher der fall sein, wenn wir die Unbekanntschaft
der verfaszer der Vedenstücke mit planeten und Naksatra warscheinlich machen könnten.
als ihr vereint um die weiten herumgiengt, wo waren da eure väterlichen altern? j
ihr fluchtet dem, der hand an euch legte, der euch anfur, den flirt ihr wider an.
als ihr geschlafen hattet [in des unverhüllbaren [Savitar] hause], o Ebhavas, fragtet
ihr disz: Agohya, wer hat uns jetzt aufgeweckt? [ Basta nannte den hund als euren erweck er,
im jare habt ihr heute [zuerst] die äugen aufgeschlagen.
am himel gehn die Marut, auf der erde Agni, der wind geht durch den luftkreis, |
in des meeres gewäszern geht Varuna, alle dise euch verlangend, o kinder der kraft.
Dises uralte lied behandelt die im laufe der jareszeiten immer widerkerende Ver-
jüngung der weit; die beiden alten, die wider verjüngt werden, sind natürlich himel und
erde; ausz dem [sonnen]ross machen die 2?bhu’s ein neues. Die belebung der gealterten
weit wird beschriben als ein process, durch welchen die ausz ihrem Zusammenhang gebrachten
teile wider an ihre stelle gesetzt werden, damit die reihe der Veränderungen von neuem be-
ginne. Wenn es nun heiszt, die i?bhu’s hätten in Savitars hause geschlafen, so ist offenbar
die zeit des wintersolstitiums zu verstehn, wärend dessen die jareszeiten stille stehn. Die
i?bhu’s sind denn auch unzweifelhaft die genien der jareszeiten. I, 20, 4. heiszt es, dasz sie
die ältern (erde und himel) durch ihren wechsel jung machten. Auf ihrem herum-
schweifen kamen sie in Savitar’s (Agohya’s) haus (I, 110, 2.) dort schlafen sie zwölf tage
(IV, 33, 7.); auch IV, 34, 2. werden sie mit den rtu’s (jareszeiten) genannt. Tvasiar hat die
eine schale gefertigt; disz ist das ganze jar. Die drei becher sind nur die einteilung des
jares in drei jareszeiten, I, 110, 5.: wie ein fehl maszen sie ausz mit dem maszstabe die
ausz einander gelinde schale’; d. i. sie teilten dieselbe ab. Sie dienen ein jar, und werden
dadurch teilnemer an den opfern. Sie körnen zu Savitar, ihm an zu sagen, natürlich dasz es
zeit ist ausz dem tiefsten Süden nach norden auf zu brechen, wofür ihnen Unsterblichkeit
zu teil wird I, 110, 3. IV, 33, 7. (d. i. ihr lauf immer wider von neuem beginnt.)
nach dem sich die Abhu zwölf tage hindurch erfreut hatten der gastfreundschaft des
nicht zu bergenden [sonnen gottes, zu dem sie eben gekomen waren um ihn zum aufbruch
nach norden zu bewegen], | schufen sie trefliche gefilde, brachten sie die flüsze hervor;
pflanzen verbreiteten sich über die steppen, in den niderungen die wäszer.
So ist auch zu verstehn, wenn IV, 51, 6. gefragt wird: Welche war die älteste von
disen Morgenröten, mit der sie die anordung der 2?bhu fest setzten? d. i. die Ordnung der
jareszeiten.
Anm. Unter dem ’mädchen’ (str. 4.) ist wol Sarawyü verstanden, Tvastar’s tochter;
sie soll wol als in geheimem einverständnisse mit den Abhu’s stehnd dargestellt werden.
Was weiter nicht auszgefürt ist, scheint die gewinnung des soma zu sein. Es kann wol
nichts anders gedacht werden, als dasz die A?bhu’s eben in ihre schalen den trank Tvastars,
(das Tvästram seil, madhu pänam) bekomen wollen, und Saranyü ihnen dazu verhilft.
Auf die oben behandelten stellen gestützt können wir mit voller Sicherheit behaupten,
dasz es eine Vedische zeit gab, in der planeten und Naksatra bekannt waren. Aber es ist
klar, dasz wir dadurch an und für sich nicht berechtigt werden ausz den astronomischen
ergebnissen eine untere zeitgrenze für die entstehung des Veda zu entnemen, sei es ausz
1181 oder 1426 v. Chr. Disz würde weit eher der fall sein, wenn wir die Unbekanntschaft
der verfaszer der Vedenstücke mit planeten und Naksatra warscheinlich machen könnten.