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Ludwig, Alfred
Die Nachrichten des Rig und Atharvaveda über Geographie, Geschichte, Verfaszung des Alten Indien — Prag, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.48367#0017
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ob mit den Aditya, mit den Vasu, Marut begleitet lasz gieszen den (regengott) Par-
janya dem Qamtanu.
Der gott antwortet:
Her ist gekomen der göttliche bote, der schnelle, der kundige von dir o Deväpi zu
mir; | wende dich her zu mir, nach mir dich richtend, helle stimme leg ich in deinen mund.
Deväpi:
leg uns helle stimme in den mund Brhaspati, nicht sieche, kraftvolle | durch die wir
(du und ich) dem Qamtanu regen erwirken wollen; des himels madhu(honig)reicher tropfen
ist hereingefallen, (die beredtsamkeit?)
Qamtanu spricht:
her zu uns sollen fallen die madhureichen tropfen, Indra, gib tausendfache wagen-
last ] sitz nider zu deiner Verrichtung als hotar, nach den Zeiten opfere, die götter verere
o Deväpi mit Opferspeise.
Der Äisi des 2?isiisena sohn (Deväpi) zu seiner Verrichtung als hotarpriester nider-
sitzend Deväpi sich verstehend auf das wolwollen der götter [ der hat vom höchsten himels-
gipfel herab das meer, die himlischen wasser gegoszen.
Denn in jenem obern meere da stunden die waszer von den göttern eingehemmt |
die liefen von Ärsiisena los gelaszen von Deväpi entsandt in die klaffenden spalten.
Als Deväpi für Qamtanu der hauspriester zur hotarverrichtung gewält flehend betete, |
verlieh ihm Brhaspati als geschenk die von den göttern erhörte regengewinnende stimme.
0 Agni, den dich Deväpi Ärsflsena der mensch erglühn machend entflammt hat | mit
allen göttern an ihm dich freuend, treib hervor den Parjanya, der reich an regengüszen.
Mit ihren liedern sind zu dir die seher der vorzeit zu dir bei den opfern, o vil-
gerufener, alle gekomen, | lasz uns herfaren, o rotrossiger zu unserm opfer tausendfache
wagenlast.
Dise neunundneunzig tausend wagenlasten, o Agni, sind dir dargebracht worden |
vermöge diser wachs empor in vilen leibern, eifrig, tätig gib uns regen vom hiniel.
Dise neunzigtausend o Agni übergib Indra, dem stiere als seinen anteil; [ kennend nach
den zeiten die götterbetretnen pfade bring auch den Äuläna an den hiniel unter die götter.
Agni, dränge auszeinander die feinde, was schwer zu durchbrechen; halt ab Siechtum
und den bösen geist; | von disem luftmeer her, vom hohen hiniel sende uns hieher menge
der waszer.
Wir geben die daten, nach denen Qamtanu circa 1500 gelebt haben müszte, so wie
wir sie finden; eine kritik der 1000 jare zwischen Pariksit und der dynastie der Nanda, ist
auszer aller frage. Auch was wir über die angabe des Jyotisam (vorzüglich ausz Prof.
Max Müllers vorrede zu bd. IV seines Rigveda) hier gebracht haben, wird von vilen bedeu-
tenden gelerten angefochten. Uns lag vorzüglich daran, auf die stellen die aufmerksamkeit
zu lenken, welche, obwol sie von dem commentator Säyana anders erklärt werden, uns unwi-
dersprechlich auf bekanntschaft mit den Naksatra’s und den planeten zu weisen scheinen. Es
wäre unseres erachtens ganz und gar undenkbar, dasz die Inder z. b. noch im fünften Jahr-
hundert die planeten nicht gekannt haben sollten.

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