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Tvasiar wuszte die zauber, er der werkkundigen werkkundigster, da er brachte die
heilbringenden schalen, ausz denen die götter trinken; | er schärft nunmer seine axt ausz
gutem erze, mit der hauen soll Etaga Brahmanas pati.
alsogleich nun, o weise [2?bhu’s] schärft die meszer, mit denen ihr [die schalen] für
das amrta schneidet. | wiszend die verborgenen orte, fertigt [das], wodurch die götter
Unsterblichkeit erlangt haben.
in das junge haben sie das weib [Vak?] gelegt, in den mund den liebling, mit
geheimem sinne und mit der zunge; | er ist immer wolwollend, wo es not tut; das lied das
den gewinn verlangt, erlangt den sig.
Str. 7 (’bindet an’ etc.) wird den göttern, die zum opfer gehn in den mund gelegt;
str. 8. scheint nicht her zu gehören; str. 10 wol zu sehr. Eta§ä Brahmanaspateft — Indrasya,
’mit der er Indra’s beide rosse schneiden wird’.
Hätten wir dise stücke in prosa vor uns (und es ist ser möglich, dasz sie sich in
irgend einem Brähmana finden) wie in der tat Täit. Br. 2, 6, 6. eine ähnliche erzälung vorkomt,
so würde die form mit dem inhalte vollkommen stimmen. Denn wir finden in den Brähmana
zalreiche stücke, die zu ähnlichen zwecken allerdings in trockenster prosa verfaszt sind.
Dise drei stücke müszen uns auch darauf aufmerksam machen, dasz vile von den erzä-
lungen diser gattungen, die wir im Brähmana finden, auch in gebundener rede vorhanden ge-
wesen sein mögen; beide darstellungen, nur in der form verschieden, entstammen den
anschauungen einer und derselben epoche.
§. 20. VanzaZi. — Däso varna/i. — Äryo varnaÄ. — Die Brähmana’s im Rigv. bereits eine käste.
Sovil also dürfte wol durch das eben bemerkte klar geworden sein, dasz auch ganz
abgesehn von dem Purusasükta, wir eine anzal dichterischer producte des Veda in eine zeit
versetzen müszen, in welcher die kasteneinrichtung bestand, mit andern Worten, wir haben
das gebiet, auf dem sie noch fraglich sein kann, nicht um weniges eingeengt. Für das weitere
müszen nun allerdings directe beweise gebracht werden. Der auszdruck varna (färbe), der
in späterer zeit für ’kaste’ der regelmäszige ist, findet sich auch im Rigv. I, 104, 2. ’die
götter sollen den kampfgrimm des Däsa sich erschöpfen laszen, und unsere färbe zur wolfart
fördern’. III, 34, 9. ’lndra hat indem er die Dasyu tötete die Äryafarbe (Äryam varnam)
gefördert’, dagegen ist II, 12, 4. von Däso varnah die rede ‘Däsafarbe’ (‘Indra, der die Däsa-
farbe in das dunkel der Unterwürfigkeit brachte), und hier allein erklärt Säyana, der indische
Interpret, varna mit käste; er erklärt Dasani varnam Qudrädikam d. i. die Qüdra und die
noch nidrigeren kästen, II, 3, 5. heiszt es, die tore des Opferbezirkes sollen die herliche
heldenreiche färbe heiligen; hier hätten wir also mit varna nur den gegensatz der Ärya mit
hellerer zu den Däsa mit dunklerer hautfarbe bezeichnet. Dagegen heiszt es I, 179, 2. Agastya,
der mächtige seher, habe beide färben genärt, gedeihen gemacht. Es ist wol nicht möglich
die Ärya und die Däsa hier zu verstehen; es können nur die Brahma na und Ksattriya
gemeint sein. VIII, 35, 16. 17. 18. ist ein gebet für die 3 kästen brahma ksatram vipas.
Auch in den Strophen 10, 18, bes. 9. ligt die vorauszsetzung der kasteneinteilung.
Gehn wir nun zur betrachtung dessen, was incidentiell von den ständen erwähnt wird,
Tvasiar wuszte die zauber, er der werkkundigen werkkundigster, da er brachte die
heilbringenden schalen, ausz denen die götter trinken; | er schärft nunmer seine axt ausz
gutem erze, mit der hauen soll Etaga Brahmanas pati.
alsogleich nun, o weise [2?bhu’s] schärft die meszer, mit denen ihr [die schalen] für
das amrta schneidet. | wiszend die verborgenen orte, fertigt [das], wodurch die götter
Unsterblichkeit erlangt haben.
in das junge haben sie das weib [Vak?] gelegt, in den mund den liebling, mit
geheimem sinne und mit der zunge; | er ist immer wolwollend, wo es not tut; das lied das
den gewinn verlangt, erlangt den sig.
Str. 7 (’bindet an’ etc.) wird den göttern, die zum opfer gehn in den mund gelegt;
str. 8. scheint nicht her zu gehören; str. 10 wol zu sehr. Eta§ä Brahmanaspateft — Indrasya,
’mit der er Indra’s beide rosse schneiden wird’.
Hätten wir dise stücke in prosa vor uns (und es ist ser möglich, dasz sie sich in
irgend einem Brähmana finden) wie in der tat Täit. Br. 2, 6, 6. eine ähnliche erzälung vorkomt,
so würde die form mit dem inhalte vollkommen stimmen. Denn wir finden in den Brähmana
zalreiche stücke, die zu ähnlichen zwecken allerdings in trockenster prosa verfaszt sind.
Dise drei stücke müszen uns auch darauf aufmerksam machen, dasz vile von den erzä-
lungen diser gattungen, die wir im Brähmana finden, auch in gebundener rede vorhanden ge-
wesen sein mögen; beide darstellungen, nur in der form verschieden, entstammen den
anschauungen einer und derselben epoche.
§. 20. VanzaZi. — Däso varna/i. — Äryo varnaÄ. — Die Brähmana’s im Rigv. bereits eine käste.
Sovil also dürfte wol durch das eben bemerkte klar geworden sein, dasz auch ganz
abgesehn von dem Purusasükta, wir eine anzal dichterischer producte des Veda in eine zeit
versetzen müszen, in welcher die kasteneinrichtung bestand, mit andern Worten, wir haben
das gebiet, auf dem sie noch fraglich sein kann, nicht um weniges eingeengt. Für das weitere
müszen nun allerdings directe beweise gebracht werden. Der auszdruck varna (färbe), der
in späterer zeit für ’kaste’ der regelmäszige ist, findet sich auch im Rigv. I, 104, 2. ’die
götter sollen den kampfgrimm des Däsa sich erschöpfen laszen, und unsere färbe zur wolfart
fördern’. III, 34, 9. ’lndra hat indem er die Dasyu tötete die Äryafarbe (Äryam varnam)
gefördert’, dagegen ist II, 12, 4. von Däso varnah die rede ‘Däsafarbe’ (‘Indra, der die Däsa-
farbe in das dunkel der Unterwürfigkeit brachte), und hier allein erklärt Säyana, der indische
Interpret, varna mit käste; er erklärt Dasani varnam Qudrädikam d. i. die Qüdra und die
noch nidrigeren kästen, II, 3, 5. heiszt es, die tore des Opferbezirkes sollen die herliche
heldenreiche färbe heiligen; hier hätten wir also mit varna nur den gegensatz der Ärya mit
hellerer zu den Däsa mit dunklerer hautfarbe bezeichnet. Dagegen heiszt es I, 179, 2. Agastya,
der mächtige seher, habe beide färben genärt, gedeihen gemacht. Es ist wol nicht möglich
die Ärya und die Däsa hier zu verstehen; es können nur die Brahma na und Ksattriya
gemeint sein. VIII, 35, 16. 17. 18. ist ein gebet für die 3 kästen brahma ksatram vipas.
Auch in den Strophen 10, 18, bes. 9. ligt die vorauszsetzung der kasteneinteilung.
Gehn wir nun zur betrachtung dessen, was incidentiell von den ständen erwähnt wird,