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Juriſtiſches Wochenblatt. 229

denselben oben §. z1. beſtimmet, solche auch unter
denen Proteſtanten gar wohl zugelaſſen werden mö-
ge: Denn da ein Richter in willkührlichen Stra-
fen eine weit mehrere Gewalt, denn in denen von
hoher Obrigkeit ſelbſt deutlich vorgeſchriebenen To-
des - Strafen, besitzet (§. z1. ), indem er dieſe nicht
ſo, wie jene, nach seinem Gutdünken erhöhen, oder
vermindern darf, wenn nicht eite ſehr wichtigeur-
ſache hiezu vorhanden ece), anbey aber auch niclt
zu läugnen ſtehet, daß, wenn gleich die Kirchen
und Kirchen „Sachen eben nicht geweihet und heis
lig, dennoch dem gemeinen Weſen ſonſt darangele-
gen, daß selbige, indem man ſte nicht ſo, wie die
Güter einzelner Menſchen, bewachen und vor Die-

ben sicher ſtellen kann, durch härtere Strafen der

Gefahr entriſſen werden: ſo thut ein Richter nicht
unrecht, wenn er bey geringen, und in Anſehung
der Beſtrafung lediglich seinem Gutachten überlaſ-
senen Kirchen - Diebſtälen dieſen Umſtand mit in Er-
wegung ziehet, und einen Kirchen : Dieb etwas ſchär-
fer, denn einen weltlichen beſküafet fêÿ), ob wobl er
dergleichen in denen Fällen, da der Diebſtahl
ſirangsmäßig, nicht thun dürfte; indem die Stra-

r Pg uu t. fe

Es€) Perill. Boehmer c. 1. cap. r. s. 9. ;

fêt) Kreſs c. I. n. z. prope tin, i M M !


 
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