förmigen Eindrücken, die vom Ornament her ihre beste Parallele auf einer Scherbe aus
einem Megalithgrab bei Kloster, Gern. Reddereitz, Kr. Lüchow-Dannenberg, hat (DEHN-
KE 1940, 94, Abb. 5 d) wird übereinstimmend von Kennern neolithischer Tonware als Rest
von Trichterbecherkeramik bezeichnet (freundliche Mitteilung von J. Hoika und W. Bauch,
Schleswig) (Taf. 31, 15 u. 83 rechts). Sie ist grob gemagert und mäßig gebrannt und kann
daher mit ähnlich verzierten, kaiserzeitlichen Gefäßresten nicht verwechselt werden (Inv.
Nr. 235:58). Die zweite ins Neolithikum datierte Scherbe ist mit vier horizontalen Reihen
„feiner“ Wickelschnur ornamentiert (Inv. Nr. 226:58, Taf. 27 u. 83 links). Sie stammt
aus dem Füllboden der Grube 378. Hier lag sie im Bereich einer holzkohlehaltigen Schicht
dicht unter der Oberfläche (Taf. 51 d). Ihre geringe Größe könnte darauf deuten, daß sie,
wie viele Abschläge aus anderen Fundstellen, beim Einfüllen der Grube mit oberflächen-
nahem Boden, der die jungsteinzeitliche Siedlungsschicht enthielt, in die Tiefe gelangte.
Darüberhinaus gibt es verschiedene, chronologisch schwer einzuordnende Keramik, die
sich in der Randprofilierung und in der Magerung von den jungbronzezeitlichen Funden
deutlich unterscheidet. Hierzu gehört unter anderem ein kegelhalsförmiges, gut geglättetes
Gefäß mit zwei senkrecht durchbohrten Zapfenhenkeln an der Bauchrundung (Fundstelle 329,
Taf. 25). Ob es zeitlich in die ältere oder in die jüngere Bronzezeit zu setzen ist, läßt sich
kaum entscheiden. Daß diese Keramik von der bodenständigen Bevölkerung her gestellt
wurde, ist durch zahlreiche Funde der Bronzezeit belegt (LAUX 1971, Taf. 82; HARCK
1972/73, Taf. 1). Es hat jedoch formal keinerlei Verbindung zu den frühesten jungbronze-
zeitlichen Urnen auf dem Heidberg, die Beziehungen zu Kulturgruppen im Mittel-
Elb-Gebiet, nicht aber in westlicher Richtung bezeugen. Nach der Fundsituation zu urtei-
len, käme bei Fundstelle 329 eine Brandbestattung überhaupt nicht in Frage. Die Funktion
des in gekippter Lage gefundenen Gefäßes ist unbekannt. Dreimal vertreten sind napfartige
Schalen mit geradem oder trichterförmigem Rand [Fundstelle 230 ? (Taf. 20) und 304 (Taf.
23); Inv. Nr. 30 110 (Taf. 29, 6)], die ihre besten Entsprechungen in spätneolithischen und
älterbronzezeitlichen Funden haben (SPROCKHOFF 1930, 193 ff, Abb. 24 d, 25 c. f. h?;
DEHNKE 1940, Taf. 12, 5; WEGEWITZ 1949, 19, Abb. 15,1. 25, Abb. 28; CLAUS 1971,
62, Abb. 1. Mit Trichterrand: STRUVE 1955, Taf. 13, 15. 19; KRÜGER 1932, 213, Abb.
1). Diesen Kleingefäßen, die zum Teil vollständig erhalten ohne eine erkennbare Beziehung
zu einem Grab im Boden liegend geborgen wurden, steht andere Keramik gegenüber, die an
Siedlungsware erinnert. Hierzu zählen Reste steilwandiger Gefäße mit Rauhung bis zum
Rand [Fundstelle 220, (Taf. 19, 1-2), 225 (Taf. 20,2), 231 (Taf. 20,2), HML Inv. Nr.
1257] oder mit horizontalen plastischen Leisten, die zusätzlich mit Fingernageleindrücken
verziert sind (Fundstelle 220—221) (Taf. 19). Zu den erstgenannten können als lokale
Parallelen älterbronzezeitliche Siedlungsfunde aus Kapern und Bösel, Kr. Lüchow-Dannen-
berg, genannt werden (HARCK 1972/73, Taf. 40). Aber auch jüngeres Material aus
anderen Teilen Nordostniedersachsens ist anzuführen (HARCK 1972/73, Taf. 42—43). In
Holstein fanden bis zum Rand gerauhte Töpfe noch in der Jungbronzezeit als Urnen Ver-
wendung (MENKE 1972, Taf. 3,6; 4,16;, 12, 3.7; 15,10; 20,10; 22,3; 23,5 u. w.). Die
plastische Leiste als Verzierungsmerkmal ist ebenfalls von jungbronzezeitlichen Siedlungen
im Holsteinischen bekannt (MENKE 1972, Taf. 51—52), es tritt aber auch bei älteren
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einem Megalithgrab bei Kloster, Gern. Reddereitz, Kr. Lüchow-Dannenberg, hat (DEHN-
KE 1940, 94, Abb. 5 d) wird übereinstimmend von Kennern neolithischer Tonware als Rest
von Trichterbecherkeramik bezeichnet (freundliche Mitteilung von J. Hoika und W. Bauch,
Schleswig) (Taf. 31, 15 u. 83 rechts). Sie ist grob gemagert und mäßig gebrannt und kann
daher mit ähnlich verzierten, kaiserzeitlichen Gefäßresten nicht verwechselt werden (Inv.
Nr. 235:58). Die zweite ins Neolithikum datierte Scherbe ist mit vier horizontalen Reihen
„feiner“ Wickelschnur ornamentiert (Inv. Nr. 226:58, Taf. 27 u. 83 links). Sie stammt
aus dem Füllboden der Grube 378. Hier lag sie im Bereich einer holzkohlehaltigen Schicht
dicht unter der Oberfläche (Taf. 51 d). Ihre geringe Größe könnte darauf deuten, daß sie,
wie viele Abschläge aus anderen Fundstellen, beim Einfüllen der Grube mit oberflächen-
nahem Boden, der die jungsteinzeitliche Siedlungsschicht enthielt, in die Tiefe gelangte.
Darüberhinaus gibt es verschiedene, chronologisch schwer einzuordnende Keramik, die
sich in der Randprofilierung und in der Magerung von den jungbronzezeitlichen Funden
deutlich unterscheidet. Hierzu gehört unter anderem ein kegelhalsförmiges, gut geglättetes
Gefäß mit zwei senkrecht durchbohrten Zapfenhenkeln an der Bauchrundung (Fundstelle 329,
Taf. 25). Ob es zeitlich in die ältere oder in die jüngere Bronzezeit zu setzen ist, läßt sich
kaum entscheiden. Daß diese Keramik von der bodenständigen Bevölkerung her gestellt
wurde, ist durch zahlreiche Funde der Bronzezeit belegt (LAUX 1971, Taf. 82; HARCK
1972/73, Taf. 1). Es hat jedoch formal keinerlei Verbindung zu den frühesten jungbronze-
zeitlichen Urnen auf dem Heidberg, die Beziehungen zu Kulturgruppen im Mittel-
Elb-Gebiet, nicht aber in westlicher Richtung bezeugen. Nach der Fundsituation zu urtei-
len, käme bei Fundstelle 329 eine Brandbestattung überhaupt nicht in Frage. Die Funktion
des in gekippter Lage gefundenen Gefäßes ist unbekannt. Dreimal vertreten sind napfartige
Schalen mit geradem oder trichterförmigem Rand [Fundstelle 230 ? (Taf. 20) und 304 (Taf.
23); Inv. Nr. 30 110 (Taf. 29, 6)], die ihre besten Entsprechungen in spätneolithischen und
älterbronzezeitlichen Funden haben (SPROCKHOFF 1930, 193 ff, Abb. 24 d, 25 c. f. h?;
DEHNKE 1940, Taf. 12, 5; WEGEWITZ 1949, 19, Abb. 15,1. 25, Abb. 28; CLAUS 1971,
62, Abb. 1. Mit Trichterrand: STRUVE 1955, Taf. 13, 15. 19; KRÜGER 1932, 213, Abb.
1). Diesen Kleingefäßen, die zum Teil vollständig erhalten ohne eine erkennbare Beziehung
zu einem Grab im Boden liegend geborgen wurden, steht andere Keramik gegenüber, die an
Siedlungsware erinnert. Hierzu zählen Reste steilwandiger Gefäße mit Rauhung bis zum
Rand [Fundstelle 220, (Taf. 19, 1-2), 225 (Taf. 20,2), 231 (Taf. 20,2), HML Inv. Nr.
1257] oder mit horizontalen plastischen Leisten, die zusätzlich mit Fingernageleindrücken
verziert sind (Fundstelle 220—221) (Taf. 19). Zu den erstgenannten können als lokale
Parallelen älterbronzezeitliche Siedlungsfunde aus Kapern und Bösel, Kr. Lüchow-Dannen-
berg, genannt werden (HARCK 1972/73, Taf. 40). Aber auch jüngeres Material aus
anderen Teilen Nordostniedersachsens ist anzuführen (HARCK 1972/73, Taf. 42—43). In
Holstein fanden bis zum Rand gerauhte Töpfe noch in der Jungbronzezeit als Urnen Ver-
wendung (MENKE 1972, Taf. 3,6; 4,16;, 12, 3.7; 15,10; 20,10; 22,3; 23,5 u. w.). Die
plastische Leiste als Verzierungsmerkmal ist ebenfalls von jungbronzezeitlichen Siedlungen
im Holsteinischen bekannt (MENKE 1972, Taf. 51—52), es tritt aber auch bei älteren
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