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Harck, Ole
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Heft 13): Das Gräberfeld auf dem Heidberg bei Billerbeck, Kr. Lüchow-Dannenberg — Hildesheim: Verlag August Lax, 1978

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.65828#0041
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Funden, wie z. B. bei den spätneolithischen Riesenbechern auf (WEGEWITZ 1949, 18,
Abb. 14; VOELKEL 1963, 97 ff., Taf. 1 a u. c; HARCK 1971/72, 21 ff.).
An Metallgerät ist zunächst die Spitze eines Bronzeschwertes mit profilierter Klinge
anzuführen (Taf. 30,1). Das Bruchstück gehört in die ältere Bronzezeit. Merkmale, durch
die die ehemalige Schwertform hätte bestimmt werden können, so daß eine genauere zeit-
liche Einordnung möglich wäre, fehlen55. Nördlich der Straße ist im Bereich der Fundstelle
6 wahrscheinlich ein Grabfund der älteren Bronzezeit während einer späteren Urnenbei-
setzung zerstört worden. Zu diesem Fund zählen zwei gestreckte einfache Rollenkopfna-
deln und ein Bronzeblechstück mit sternförmiger ? Punzverzierung (Taf. 1,3—5 u. Taf.
36). Zahlreiche Parallelen sowohl für die Nadeln als auch für das Punzornament finden sich
im älterbronzezeitlichen Material Nordostniedersachsens (LAUX 1971).
Diese Vorlage früh zu datierender Funde vom Heidberg zeigt, daß die Geländekuppe
bereits im Neolithikum und in der älteren Bronzezeit von Menschen aufgesucht wurde. Es
ist anzunehmen, daß die bronzezeitlichen Metallfunde aus Gräbern stammen, während die
Herkunft der jungsteinzeitlichen Stücke nicht unmittelbar geklärt werden kann.

c. Jüngere Bronzezeit
Urnen, Brandgrubengräber, Gruben und Einzelfunde aus der jüngeren Bronzezeit
(Stufe la—2) bilden einen in sich geschlossenen Fundkomplex auf dem Billerbecker Fried-
hof. Bei den Ausgrabungen konnten insgesamt 33 Urnen in situ geborgen werden (Taf.
53,2)56. Hinzukommen 15 zerstörte Gräber mit Keramik dieser Zeit, sechs davon enthiel-
ten ausschließlich Scherben einer Bestattung57, in einem anderen Fall ließ sich prähistori-
sche Grabschändung nach weisen58, während bei den übrigen Fundstellen verschiedene
Scherben vermengt zusammenlagen59. Offensichtlich stammen sie von neuzeitlichen
Raubgrabungen. Schließlich war die Umenfunktion eines Gefäßes nicht völlig gesichert60.
Auch außerhalb der Grabungsfläche fanden sich Urnen der jüngeren Bronzezeit. Ihre Zahl
darf vermutlich zwischen 15 und 20 angenommen werden, doch häufig liegen nur Rand-
scherben von Doppelkonen vor, die wiederum so einheitlich ausgebildet sind, daß sich die
Gesamtzahl der Einzelgräber schwer ermitteln läßt61.
55 Inv. Nr. 4:29. Zur Fundgeschichte siehe Katalog.
56 Fundstellen Nr. 1, 5, 7, 14, 28, 43, 46, 47, 48, 50, 71, 74, 98, 160, 161, 165, 189, 200, 222, 223, 238, 240, 242,
243, 254, 255, 257, 307, 311, 332, 372, 386, 388.
57 Fundstellen Nr. 42, 175, 219, 246, 260, 340.
58 Fundstelle Nr. 2.
59 Fundstellen Nr. 8, 45, 63, 127, 144, 174, 236, 244.
60 Fundstelle Nr. 237.
61 Inv. Nr. 4923, 29502, 29509 c, 30110, 30113, 30158, 30170, 30171, 30173, 118:56, 239:56, ohne Inv. Nr. 1956,
101:58, 125:58, Mus. Lüneburg, Schule Billerbeck (verschollen), HML. Inv. Nr. 1257. Beige fälle: Inv. Nr. 4928,
14891, Mus. Celle Inv. Nr. 929, Sammlung Dr. Schünhoff (verschollen). Löffel: Inv. Nr. 30112. Deckschalen:
Inv. Nr. 141:56, 235:58.

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