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Harck, Ole
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Heft 13): Das Gräberfeld auf dem Heidberg bei Billerbeck, Kr. Lüchow-Dannenberg — Hildesheim: Verlag August Lax, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.65828#0097
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hervor, daß auch spitz endende Pfostenlöcher dokumentiert wurden. Angaben wie
Grubendurchmesser und Fundtiefen verdeutlichen, daß es sich tatsächlich um pfostenähn-
liche Gebilde gehandelt haben muß. Eindeutig interpretierbare Gruppierungen sind jedoch
auf dem Grabungsplan nicht vorhanden. Es wäre aber durchaus denkbar, daß auf den Fried-
höfen in Billerbeck und Stixe jungkaiser- bis völkerwanderungszeitliche Scheiterhaufen belegt
sind, die im Vergleich zu ähnlichen Befunden im Wesertal eine bislang nicht beachtete Varian-
te von Verbrennungsplätzen im Elb-Raum darstellen.
Die Pfosten sind nicht mit den zeitgleichen Brandgruben zu verwechseln, die
durch ihren Umriß im Planum, ihre muldenartige Form im Anschnitt und ihren Inhalt eine
andere Befundgruppe repräsentieren. Im Unterschied zu den Fundstellen in Liebenau ergab
die Untersuchung in Billerbeck nur wenige datierte Brandgruben. Ob weitere bisher
undatierte Fundstellen dieses Typs in die nachchristliche Eisenzeit gehören, bleibt vorerst
unbekannt. Neuere Befunde aus dem nördlichen Mitteldeutschland wären hier als mögliche
Parallelen heranzuziehen, wie z. B. eine Fundstelle aus Pasewalk, Kr. Ueckermünde, die
wie einige Brandgruben auf dem Heidberg mit Steinchen an der Sohle der u-förmigen
Vertiefung ausgelegt war (Taf. 41, 19) (SCHOKNECHT 1974, 186 ff., Abb. 1 b; Biller-
beck: vgl. Anm. 219).
Die Kaiser- und Völkerwanderungszeit ist auf dem Heidberg sowohl durch Urnen als
auch durch verschiedene Befunde aus der Gruppe der „Sekundäranlagen“ vertreten.
Wahrscheinlich begann die Belegung in der nachchristlichen Zeit im Südteil der
untersuchten Fläche mit rädchenverzierter Keramik. Jüngeres Material kam vor allem im
Bereich der Eisenbahnlinie und weiter südlich zutage. Gleichzeitig hiermit bestand am
Nordrand des Gräberfeldes ein Verbrennungsplatz, zu dem zahlreiche Pfosten, Einzelfunde
und Brandgruben gehören.

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