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Mansberg, Richard von
Wâfen unde Wîcgewaete der deutschen Ritter des Mittelalters — Dresden, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.16637#0089
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TAFEL IX.

Vanen, Baniere etc.

1. Überreichung der Fahne des Heil. Rom. Reiches durch den Apostel Petrus an Kaiser Carl den Grossen,
Mosaik, welches Papst Leo III. Anfang des 9. Jhdts. im Triclinium des Lateran anbringen Hess. Die
rechteckigen Nimben um die Köpfe CaiTs und Leo's deuten an, dass das Bild zu Lebzeiten der Darge-
stellten angefertigt wurde. Nach Professor Dr. Felix Dahn: Urgesch. der germ. u. roman. Völker III. S. 1049.

2. Bruchstück einer Fahne aus der Zeit der Ottone, jetzt im Besitze des historischen

Vereins zu Würzburg: Farbige Stickerei in Seide und Garn auf rötlicher Leinwand. Nach der Monogra-

3. Hohenstaufischer Adler an der Johanniskirche zu Schwäbisch-Gemünd. P^ie ^ ei den ^eut"

4. Doppelaar (gelb auf dunklem Grunde), wie ihn Mitte des 14. Jhdts. K. Carl IV. ( Schen Adler VOn
an der Decke des kaiserlichen Schlafzimmers in der Burg zu Nürnberg hat anbrin- hillany und Hei-

, deloff 1848.

gen lassen.

5. Held Rolant empfängt von K. Carl dem Grossen den fyerüanen als Dux im Kriege gegen die Mauren,
Miniatur zum Rolandslied (Edit, W. Grimm Nr. 14) Ende des 12. Jhdts.

6. Grabdenkmal des Wiprecht von Groitzsch f 1124 zu Pegau im Königreich Sachsen.

7. Ritter mit dem sogenannten normannischen, d. h. oben stark abgerundeten Schild, mit Spitzhelm und mit
dem Speer als leitücmert oder baniere. Original schwarze Federzeichnung mit Zinnober ausgemalt in einem
Evangeliar des 12. Jhdts. Vergl. Hefner: Trachten II, Tafel 93.

8. Scharfe Tjoste (über das Dill) auf dem Felde zwischen Calais und St. Ingelbert 1390, Miniatur in einem
Codex der Chronik des Froissart. Copie bei Cam. Bonnard, Costumi II, tav. 4.

9. Edelknappe des 15. Jhdts. auf einem Bilde des Carlo Crivelli in der Brera zu Mailand. Copie bei Cam.
Bonnard, Costumi II, tav. 83.

10. Aushändigung der auf gleiche Stärke und Länge geprüften Speere vor dem Kampfe in den Schranken

unter dem Schall einer a) bllfirte, b) püfe, c) trumbe, d) fHüe, Miniatur eines Codex im Besitz des Lord

Hastings in England. Nach Edw. L. Cutts: Scenes and Charakters of the middle ages. Der Codex soll

dem Anfang des 15. Jahrhunderts angehören, indess weiset die Rüstung der Ritter (die cointise vergl.

Seite 37 Anmerkung 19 und Mangel der Helmzier) auf eine fast hundert Jahre weiter zurück liegende Zeit.

IIa. Vorderansicht 1 _ . . „

f vom Helm (Beckenhaube) Herzoe; Heinrich des Löwen t 1195.
11 b. Seitenansicht J v J 8 '

In Bezug auf diese schöne Reliquie des 12. Jahrhunderts müssen wir berichtigend zu Seite 33 Anm. 7
ergänzen, dass S. K. H: der Herzog von Cumberland zu Gmunden leider nur im Besitz eines sehr guten Ab-
gusses sich befindet, dass aber das Original bedauerlicherweise, wie so manche alte deutsche Kunstschätze, in
das Ausland gewandert und nunmehr im Besitz des Kaisers von Russland zu Petersburg in der Eremitage
bewahrt ist.

Die Vignette des Titels und die am Schlüsse Seite 67 sind Lichtdrucke nach den von F. X. Kraus 1887
im Auftrage des Grossherzoglich Baden'schen Ministeriums herausgegebenen Miniaturen der Manessischen Lieder-
handschrift in Heidelberg.
 
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