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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 19.1976

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Nr. 4
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Buchbesprechungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.33071#0075

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sprechender Aufmachung (Linson) erscheinen konnte. Wer nur Latein unterrichtet
und auf die Welt der Griechen nicht verzichten möchte und kann, wird den Preis von
18.80 DM dankbar begrüßen; erfahrungsgemäß stellen einen Teilbände, die nur ge-
ringfügig billiger sind und nur das Römertum umfassen, vor Probleme. Es erübrigt
sich, den gediegenen Inhalt, der auch Studenten weiterhelfen kann, im einzelnen zu
besprechen: erweitert wurden vor allem die Bereiche Naturwissenschaften, Staat,
Gerichts- und Heerwesen der Griechen.
Bernhard Harms hat bereits 1974 im Verlag Grundlagen und Praxis, 295 Leer
(Ostfrsld.), Postfach 507, ein vorzügliches Hilfsmittel für den Lateinunterricht vor-
gelegt: Auguren, Ahnen, Aquädukte (Die röm. Kultur in Entwicklung und
Struktur). Die große Ausgabe (14.50 DM) ist auch als Standardausgabe (12.- DM)
und in folgenden Teilen lieferbar: 1. Staat u. Gesellschaft/Recht/Zeitafel, 2. Kriegs-
wesen/ Gegner Roms/Zeittafel, 3. Religion u. Philosophie/Sprache/Literatur/Schrift,
Buch, Textüberlieferung, 4. Bildende Kunst, Bauten, Technik, Maße, Spiele etc., 5.
Zeittafel/Anhang: Lebensdaten namhafter Römer bzw. Romgegner. Die große Aus-
gabe, auf die ich nicht verzichten kann, ist ein zuverlässiges Nachschlagewerk; be-
stechend vor allem die vielen Klapptafeln, deren Plaltbarkeit allerdings begrenzt ist.
Der Beuroner Kunstverlag bietet „Die Benediktusregel“ (lat.-dtsch.), Her-
ausg. Basilius Steidle OSB, in 2., überarbeiteter Auflage (1975, Leinen, 18.- DM)
allen an, denen die Regel Benedikts im Kloster und in der Welt Lebensnorm ist oder
die ein wissenschaftliches Interesse an diesem wichtigen Dokument spätantiker Gei-
stesgeschichte haben. Die Einleitung behandelt auch die noch nicht endgültig geklärte
Frage, ob der Codex Sangallensis oder Oxoniensis den ursprünglichen Text bietet.
Die 1933 entdeckte Magister-Regel ist fett gedruckt, wörtliche biblische oder patri-
stisch-monastische Zitate sind kursiv hervorgehoben. Das ausgiebige Sachverzeichnis
kommt einem Kommentar nahe.
Der Hamburger Emeritus Prof. Bruno Snell hat eines seiner Hauptwerke, ”Die
Entdeckung des Geistes“ (Studien zur Entstehung des europ. Denkens bei den Grie-
chen), in dem er für die neue Selbstauffassung des Menschen beredt Zeugnis ablegt,
in 4. (z. T. völlig neubearbeiteter) Auflage 1975 bei Vandenhoeck & Ruprecht, 334 S.,
kart. 28.- DM, vorgelegt. Neu geschrieben sind das IX. Kap. (Zur Entstehung des
geschichtlichen Bewußtseins) und das XIII. Kap. (Das Symbol des Weges); ein Nach-
wort 1974 geht auf Diskussionspunkte ein, die sich aus den früheren Auflagen er-
geben haben. Auch durch die Aufarbeitung der Anmerkungen hat dieses Standard-
werk erheblich an Wert gewonnen.
Mehrere wichtige Neuerscheinungen legt die Wissenschaftliche Buchgesellschaft
(Darmstadt) vor:
1. Wege der Forschung Bd. 414, Seneca als Philosoph (Herausg. G. Maurach),
1975.
Seneca der Jüngere rückt immer stärker in den Mittelpunkt des Interesses; der
vorliegende Band versucht - und das mit Erfolg einer der umstrittensten Persön-
lichkeiten gerecht zu werden. Nach einer knappen biograph. Einleitung wird durch
die Forschungsergebnisse, die vor allem an den Naturales Quaestiones und den Epis-
tulae Morales gewonnen werden, der Eindruck vermittelt, daß S.’s Schreib- und
Denkstil übereinstimmen, was eine Synthese von Biographie und Werk nahelegt.

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