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Meder, Joseph [Hrsg.]; Dürer, Albrecht [Hrsg.]; Graphische Sammlung Albertina [Hrsg.]
Dürers Grüne Passion in der Albertina — Druck /​ Gesellschaft für Zeichnende Künste, Band 3: München: Recht, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.53165#0040
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Nelchreibung
^T^ie Grüne PaMon zählt heute 11 ausgekührte Blätter, kemer 4 originale und 3 nur
in Kopien erhaltene Entwürfe, schlietzlich 1 gepauste Koncurzeichnung nach der
Vorarbeit zur Kreuztragung? Eine gleichfalls in der Albertina befindliche und in gleicher
Technik ausgekührte Anbetung der Könige wurde seinerzeit und noch zu Thauüngs und
Gphrufüs weiten der Folge zugerechnet, aber schon bei ihrer Veröffentlichung in der
Älbertina-Publikation (Tat. Söl) als von anderer Hand, etwa von Kulmbach herrührend,
abgekrichen. ? Die hier zum ersten Male in Ganze veranstaltete Veröffentlichung toll
durch die Vereinigung aller Matter in einer Mappe vollen Einblick in die GntLehung
gewahren und der Kritik im breitester: Matze den Weg bahnen. Lei den verschiedenen
kritischen Abhandlungen kür und gegen Dürer lieh man merkwürdigerweise immer nur
die echten Entwürfe gelten und zu Wort kommen und doch bieten auch die kopierten
Matter, die üch als strichgetreue Pausen erweisen, eine Fülle von Vergleichspunkten und
ergänzen manche Lücke. So bietet die Mailänder Kopie: Christus am Olderg (Tat. 1),
die hinsichtlich der Matze in den Nmkaisungslinien ziemlich genau mit jenen der echten
übcreinktimmt, nicht nur den Beweis, Satz Dürer mit der Olberglzene beginnen wollte,
sondern auch, datz die ganze Folge während der Ausführung unvollendet liegen blieblund
somit nicht ihrer Bestimmung zugekührt wurde.
Im allgemeinen schließen sich die Ausführungen an die Vorzeichnungen an. Gin
oberllächlicherzVergleich zwischen beiden zeigt dieselbe Anordnung, das gleiche Links und
Rechts. Nnd dennoch erwächst in prinzipiellen Dingen, wie in Verdeutlichung der Gesten
und Bewegungen, Charakterisierung der Physiognomien, in Architektur und Proportion
ein wesentliches Mmgeltalten. In der folgenden Beschreibung der einzelnen Blätter soll
immer auk die Verbesserungen von Fall zu Fall hingewielen werden, wiewohl die vor-
ausgegangenen Erörterungen bereits mehrfach die von Dürer zur Geltung gebrachten
neuen Gesichtspunkte hervorgehoben haben. Die ausgekührten Blätter selbst entbehren der
gleichmäßigen Sorgfalt und wechseln qualitativ vielfach. So fällt besonders die Dar-
stellung der Kreuztchleppung durch eine Süchtige Schattierungsweike auk.
Obgleich man annehmen mutz, datz die ganze Folge ursprünglich ein gleiches Format
aukgewteken habe, ko differieren die Grötzenverhältnitke ausfallend von 30 em Höhe dis
28,2 em und in der Breite von 18,6 em bis 17,8 em, fodatz man bei mehreren ein rück-
sichtsloses Beschneiden konstatieren mutz, besonders bei dem Blatte der Dornenkrönung.
Das ursprünglichste Matz scheint noch die Kreuzabnahme zu geben (30: ISem), das jedoch
1 Hier nicht reproduziert (London).
2 Th. I, 117. n, 40, 7ö, 2Sd.
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