Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 25.1896 (Nr. 275-287)

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.16563#0026
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
22

Meggendorfers Humoristische Blätter.

Druckfehlcr.

Dcr Schreiber oiltc rasch iiber die
Straßc, i»n sich radicrcn zn lassen.

Lr koniite sich nicht enthalten, ihr
rnsiges Gesichtchen zu knssen.

Die Frau Laronin schante von einein
Balken des zwciten?Stoäwerkes aus der
Prodnktion zn.

tvohlgefällig betrachtcte dcr Fiirst
durch dic Lorgnette dcn lieblichen Dainen-
floh.'

Bei dein gcstern stattgefnndcnen Aon-
zert hatten wir das Gliick, nach längcrer
pause die belicbte Lsofsägerin Fränlein
Reinklang wieder zu hören.

Frau Zankniayer wurde vo» der
polizei zn zehn INark Geldstrafo ver-
nrteilt, weil ihr bissiger Mnnd ostne
Manlkorb betroffcn wnrde.

In der letzten Sitzung der bseiznngs-
ingenieure beschäftigte inan sich bei doni
Tsteina „ranchfreie verbrennnng"eingestcnd
init der Kiißfragc.

Zcrllreut.

j)rofessor l^nock (der in Gedanken in
das nebenstehende ^ans tritt und die Aufschrift an
der Tlsüre liest): „Das ist aber koinisch, seit
wann heiße ich denn Rabe!"

Zeitgeurüße Ärugc.

„bscnte habe ich dein Fräulein Bcrtha
einen Iseiratsantrag geinacht."

„Nnd wann geht die Partie zurnck?"

Kpruch.

Stiller nnd bescheid'ner Fleiß

Ziert den Ukann, dcr tüchtig;

Ukcist jcdoch kriegt der dcn preis/

Der nichts thnt, als — wichtigl
O. E. W.

Äbgeführt.

Lin Baiiernbiirscho stcht wegen Brand-
stiftnng vor den Geschworencn; der Ge-
richtsarzt konstaticrt, daß der Angcklagtc
blodsinnig nnd nicht zurechnnngsfähig lst,
der Staatsanwalt beantragt daher die
Frcisprechung, dcr Gerichtsstof läßt er-
kenncn, daß der Angeklagte freigesprochcn
werden inuß. Gleichwolfl entledigt sich
der verteidiger einer zweistiindigen, zwar
wohl vorbereiteten, aber doch schlcchten
Rede. Schlnß: natnrlich Freisprechung.

Anderntags begegnet nun sieges-
trunken der große verteidigcr eincin älteren
Aollegeu und triuinphiert: „Gestern große
verteidignng gefnhrt, mein Klient glänzend
freigesprocheu I" Aiilst aber erwiedert
jener: „Isabe es schon gehört; der Ange-
klagte soll die Frcisprechung seinem
Blödsinn zu verdankcn siabenl"
 
Annotationen