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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 25.1896 (Nr. 275-287)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16563#0037
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Meggendorfers Humoristische Blätter.

oo

s war einmal, da hab' ich leise
Die kleinen lsände Dir gedriickt.
Ls war einmal, da hab' ich selig
Ins dunkle Augc Dir geblickt.

Ls war einmal, da von dem lkkunde
Den ersten Auß ich Dir geraubt.

Ls war einmal, da hab' ich gliicklich,
Unendlich gliicklich mich geglanbt.

vorbei — nun klingt es wie ein Märchen
Aus alter Zeit, von dazumal,

Und tief im Lserzen steht geschrieben
Mit goldener Schrist:

DegraöierL.

ustern schlürfen und Sekt dazu trinken ist eine angenehme
Beschästigung; ein schönes Ulädchen küssen schmeckt auch
nicht übel; das Radfahren soll auch vergnügen machen, wie
ich mir habe sagen lassen, aber eines ist auch nicht zu verachten,
und das ist ein Bad in den grünen, kühlen Fluten des Rheinesl
Ah, wie das ersrischtl Wie das Leib und Seele zugleich stärkt!"

Diesen Monolog ließ der an großer vergeßlichkeit leidende
professor Anastasius Blendheimer, am Gymnasium zu M. an-
gestellt, von Ltaxel, als er sich nach einem genommenen Rhein-
bade wieder ankleidete.

„Wie wunderbar schön muß es aber erst sein," folgerte
er weiter, „wenn man des Schwimmens kundig ist und in dem

großen Bassin, in welches nur diejenigen, die sich diese Runst
angeeignet haben, hüxfen dürsen, wenn man in diesem Bassin
— hier machte er mit den Armen Schwimmbewegungen — so
sich herumtummeln kann. Li, muß das eine wonne sein I Ich
bin erst seit kurzem nach hier versetzt worden, und da ich voraus-
sichtlich cinige Iahre mich der Lrziehung der hoffnungsvollen
Iugend von M. widmen muß, so wird es sich wohl der Mühe
lohnen, wenn ich noch in meinen alten Tagen das Schwimmen
erlerne und dadurch befähigt werde, den in Frage stehenden
Genuß mir recht oft verschaffen zu können."

Am Tage, der diesem Monolog folgte, baumelte auch richtig
schon der professor am sogenannten „Galgen", um von dem
 
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