Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 25.1896 (Nr. 275-287)

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.16563#0039
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Hleggendorfers Humoristische Blätter.

55

Linst und jetzt.

Das k/errchen gefällt dcr liebreizendcn Fran
Und sie, als sci sie noch ledig,

Entwischt mit ihrein herzlicbsten Galan
Per Lisenbahn nach Venedig.

llnd nnser sdrivatier? Er dcnkt nicht daran,
5ich rächend, den Ränber zn strasen.
Denn darunter litte, und das wär'ja schad l
Scine bsanptarbeit, das 5chlafen.

Er fallt auf die Anic nnd rnfti „lllein Gott,
Ich danke Dir voller Extase,

Das; Ou mich gnädig von ihr hast befreit,
Ich hatte sie stark in der Rase.

Laß iminer sie ziehen, mein kerr nnd Gott,
Sie, die mir einst gehöret,
blnd willst Dn mir einen Gefallen thun,
Gieb, daß sie nicht wicderkcbret.

In dcn Lagiincn lebt sich's xompös,

Und lsier ist kein Ulangel an Damen —
Drum laß sie! Roch einmal Uallclnja
Ans dankbarstem Ljerzenl Amcn!"

Recht doppePnnig.

Baron: „Da sieh' mal, Iohann, das wird in knrzem meine Fraul"
Iohann: „ . . . . ksa', da . . . da . . . gratulier' ichl"

Neue Re^eichnung.

A. : „Wie gefallcn Dir die Söhne des kerrn Sommer?"

B. : „Ganz gut, prächtige Sommerspro ssenl"

Rilliges Vcrtangen.

Mann (zu sciner jrau bcin, erstc» el,elichc„ Strcit): „Das sag' ich Dir Sali, vorwerfeil
kannst Dn mir so vicl Du willst, aber nachwersen laß' ich mir nichtsl"

Das Weib.

Und in der Zeitung stand alsbald:
„Uleine Gattin jging unter die Liimpen;
Ich zahlediirchans nichts, sofern sie vielleicht
In meinem Nainen sollt' pnmpcn."

M. A.

Das Weib wird ganz vom Angcnbliek erfaßt,

So kommt's, daß heut es liebt und morgen haßt.
vcrmittler zwischen Frost und Glutcn
Sind Thränenfliiten.

Nleiß.

rivatier (im Restauraut zu sciner jrau):

„Du, Alte, das ewige Uläßigsein hab' ich
schon satt, komm essen wir etwas!"

Vercinfachung.

„Du, dic beiden Uleinen da sind Zwillings-Barkfische."
— Da sagt man doch cinfach „Zwiebackfischel"

(Kute Ausrcde.

„Abcr Leni, Sie haben ja cinen Gen-
darmen in der Uüche?I"

„Aber gnä' Frau, man hört jetzt immer
so viel von Linbrüchenl"

Delikai.

Fremder: „Ich komme in einer delikatcn Sachc zu Ihnen, darf ich Sie um einen
Augenblick Gehör bitten?"

ksausherr (lMich die Thür zum Salon öffncnv): „Bitte schön; Ivomit kann ich Ihnen
dienen?"

Fremder: „Ls ist, wie gesagt, eine delikate Sache: ich reise nämlich in Laviar nnd
wollte mir erlauben, Ihnen vortoilhaftc Gsferte zu machen."
 
Annotationen