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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 25.1896 (Nr. 275-287)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16563#0106
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Meggendorfers ^umoriftifche Blätter.

G, diese Reisendenl

füniimdzwanzig INark beisainineii, nberreichte sie dcm Fremden,
iind der Stock war ineinl

Mer war froher als ich. AIs Kind machte es mir ver-
gniiqen, ein Licht anszublasen, hcnte als INann niachte os niir
noch ein viel größeres vergniigen, dieses verwiinschte Licht ans-
löschen zn können. tNein Ziel war erreicht. Das dritte Tnnnel
passicrten wir bcreits iin finstern.

was in der Dnnkclheit des folgenden Tnnnels geschah,
will ich iin Dnnkeln lassen, ich erivähne bloß, daß die Mangen
ineiner jnngen Frau stark gcrötct waren.

Ictzt kani cine Station, in der sänitlicho passagiero um-
stoigen mußtcn. wir stiegen aus.

Als sich der Reisende cmpfchlen wollte frug ich ifin noch,
woher er diese Stocklaterne habe.

„Die?l" antwortete er, „ich rcise ja in diescm Artikell"
„Und machen Sie Geschäftc?" frng ich.

„Sio sind hente der achte Uäuferl"

„wieso ist das auf der Bahn möglich?"

„Ganz einfach l Ich steige nur ein, wo Liebes- oder junge
Thepaare drinn sindl"

„Ia, Ucensch, ahnen Sie denn dicsc Lonpss?"

„Nicht im mindestenl Die Aondnkteure kcnnen mich, ich
gobe ihnen Trinkgeld, ich betreibe das dnrch 5 Iahre und ver-
diene 20 Ukark bcim Stiickl Adienl Gutc Reisel"

Er lächelte wie Uteplfisto und vcrschwand.

G, diese Reisendenl

Vorbereiinng.

„Merden kferr Licutcnant bei dcr Liolchaber-Vorstellung
sich auch in die Rolle des Unglücklichen finden können?"
„„Lsoffe — werde drei Tage vorhcr in Livil gehen.""

Was Schiller sagt.

Fran: „Du schimpfst inimer anf uns Frauen, aber denke nnr
daran, was Schiller sagt: Lhret die Frauen, sie flechtcn
nnd weben lfimmlische Rosen ins irdische Leben."

Gatte: „Lr sagt aber auch: Wehe, wenn sie losgelassen."

Vruder, baß di' 's net verdrieße.

ruder, laß di' 's net verdrieße,

Nutz' Dei' Lcbe, nutz' Dei' Zeitl
Glaub net glei' Dn miißest's biiße,

Wenn di' ebbes extra freutl

Sci fidel, und leer Dei' Gläsle,

U?enn dcr Wei' drinn siiffig ist,

Sei fidel und kiiss' Dci' Bäsle,
tvenn's a bißle küßlich ist!

Sei fidel nnd sing' Dei' Liedle
Ulorgcns frich und obends spät,

's ist e Zeichc so a Liedlc,

Daß bei Dir 's recht lvindle weht.

Sci fidell Gnck, äll' die Narra,

!vo koi Licd, !veib, tvei' nct freut,

Aell' dic hent en lfochmutssparra,

No wer lustig ist, ist g'scheidtl G. S.

(öute Nnsstcht.

Gnkel: „. . . nnd ich hoffe, daß Ihr beide in Lurer jungen
Lhe glücklich werdetl"

Lebemann ldrr ei„e rcichc partic gcmacht l,at): „Lieber Gnkel, verlaß
Dich auf mich, ich werde mir das Leben so angenehm wie
möglich machenl"

Alacht der (öervohrcheit.

Redaktion: Max Schreiber. Drnck und verlag von I. L. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stuttgart.

Geschäftsstelle in München: Corneliusflratzv 16.
 
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