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Meier-Graefe, Julius [Editor]; Renoir, Auguste [Ill.]
Auguste Renoir — München, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.27183#0063
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La Grenouilliere. Gegen 1873. (0,55 : 0,45)

Sammlung Thomsen, Hamburg.

Am schwersten fällt die Entscheidung bei den rein landschaft-
lichen Motiven. Ich kenne kaum eine Landschaft der achtziger
Jahre, die sich neben das kostbare kleine Bild mit dem Badewagen
„La Grenouilliere“ der Sammlung Thomsen in Hamburg oder
das noch frühere Bild gleichen Titels der Sammlung Theo Behrens
stellen läßt. Selbst die strahlenden Ansichten Venedigs haben nicht
den unerklärlichen Reiz jener Bilder. Der Umstand, daß die
späteren Landschaften reinere und lichtere Farben und mit ihnen
andere, glänzendere Seiten der Natur zeigen, bleibt für diese
Empfindung ganz unwesentlich. Renoir war kein Landschafter wie
Monet, Sisley oder Pissarro. Die großen Primitiven sind auch nie
Landschafter gewesen. Seinem naiven Sinn gab das menschen-
leere Motiv nicht genug zu tun. Seine Ansichten des Südens aus
der mittleren Zeit sind fast immer um eine Nuance zu unruhig oder
wirken wie Farbenspiele, denen der eigentliche Zweck abgeht.
Die Landschaft mit den blühenden Kastanien der Berliner National-
galerie, von 1881, oder der „Pont de Chemin de fer ä Chatou“

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