ich durch die stürmische Fahrt etwas benommen war, doch
bester Laune bin, weil ich sehe, wie günstig sich alle Ange-
legenheiten meines Herrn entwickeln. Und damit Du schließ-
lich auch von den hiesigen öffentlichen Vorgängen hörst: es
wird hier eine Flotte gebaut, täglich arbeitet man an den Tri-
remen. Nur glaube mir, die Zahl der Galeeren ist kleiner als
man angibt, die der Segelschiffe aber größer, wenn es wahr ist,
was man hier sagt, daß alle Schiffe, die im Hafen sind, zu
Kriegszwecken ausgerüstet werden. Denn das sind fünfzehn,
Galeeren aber zwanzig, nur darfst du nicht denken, daß die
Flotte so in Bereitschaft ist wie es heißt. Ich glaube, der März
wird vergehen, ehe sie den Hafen verläßt. Allerdings haben sie
auch anderswo mehrere Galeeren und Segelschiffe, du selbst
weißt ja, daß sie fünf in den Orient geschickt haben und eines
im Hafen von Pisa ist. Das alles weiß ich aus eigener An-
schauung, was ich aber bloß gehört habe, so verwunderlich
und vorteilhaft für die Lage des Herzogs es ist, verschweige
ich gemäß meinem Vorsatze, damit ich nichts etwa doch der
Wahrheit Widersprechendes vorbringe. Lebe wohl. Genua, den
28. Februar.
[3] AN ANDREOZIO PETRUCCI IN SIENA (MAILAND, 24. MÄRZ
1432)
Beschreibung von Genua
Wärst du bei mir! Du könntest eine Stadt sehen, für die der
ganze Erdkreis kein Gegenstück hat. Sie liegt auf einem
Hügel, den dann noch wilde Berge überragen, während die un-
tere Stadt vom Meere bespült wird. Der Hafen krümmt sich
dort bogenförmig, damit der Wogengang des hohen Meeres den
Schiffen nichts anhaben kann; man behauptet, er hätte kaum
teurer kommen können, wenn er von Silber erbaut wäre. Von
solcher Tiefe ist hier das Meer! Natürlich ist er ein durchaus
verläßlicher Ankerplatz, den Schiffe, groß wie Berge, Dreirude-
rer und andere zahllose Fahrzeuge beziehen. Und welches
Gehen und Kommen! Die vom Orient, die vom Occident, so daß
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bester Laune bin, weil ich sehe, wie günstig sich alle Ange-
legenheiten meines Herrn entwickeln. Und damit Du schließ-
lich auch von den hiesigen öffentlichen Vorgängen hörst: es
wird hier eine Flotte gebaut, täglich arbeitet man an den Tri-
remen. Nur glaube mir, die Zahl der Galeeren ist kleiner als
man angibt, die der Segelschiffe aber größer, wenn es wahr ist,
was man hier sagt, daß alle Schiffe, die im Hafen sind, zu
Kriegszwecken ausgerüstet werden. Denn das sind fünfzehn,
Galeeren aber zwanzig, nur darfst du nicht denken, daß die
Flotte so in Bereitschaft ist wie es heißt. Ich glaube, der März
wird vergehen, ehe sie den Hafen verläßt. Allerdings haben sie
auch anderswo mehrere Galeeren und Segelschiffe, du selbst
weißt ja, daß sie fünf in den Orient geschickt haben und eines
im Hafen von Pisa ist. Das alles weiß ich aus eigener An-
schauung, was ich aber bloß gehört habe, so verwunderlich
und vorteilhaft für die Lage des Herzogs es ist, verschweige
ich gemäß meinem Vorsatze, damit ich nichts etwa doch der
Wahrheit Widersprechendes vorbringe. Lebe wohl. Genua, den
28. Februar.
[3] AN ANDREOZIO PETRUCCI IN SIENA (MAILAND, 24. MÄRZ
1432)
Beschreibung von Genua
Wärst du bei mir! Du könntest eine Stadt sehen, für die der
ganze Erdkreis kein Gegenstück hat. Sie liegt auf einem
Hügel, den dann noch wilde Berge überragen, während die un-
tere Stadt vom Meere bespült wird. Der Hafen krümmt sich
dort bogenförmig, damit der Wogengang des hohen Meeres den
Schiffen nichts anhaben kann; man behauptet, er hätte kaum
teurer kommen können, wenn er von Silber erbaut wäre. Von
solcher Tiefe ist hier das Meer! Natürlich ist er ein durchaus
verläßlicher Ankerplatz, den Schiffe, groß wie Berge, Dreirude-
rer und andere zahllose Fahrzeuge beziehen. Und welches
Gehen und Kommen! Die vom Orient, die vom Occident, so daß
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