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II
Vie Zwar karei

Die Gegensätze, die im Stadtgebiet Basels aufeinander-
prallen, geben Böcklins Heimat das eigenartige Gepräge.
Basel ist an der scharfen Rheinecke gelegen, wo sich
der Fluß nach langem westlichem Lauf energisch nordwärts
wendet. Wie zum Verkehr einladend, schaut die Stadt nach
Frankreich hinüber. Zwischen Jura und Vogesen öffnet sich
bereitwillig die burgundische Pforte und vermittelt den Aus-
tausch der Kulturen zwischen Ost und West. Während die
Jurapüsse den Verkehr mit dem eigenen Lande eröffnen,
knüpften sich über den St. Bernhard, St. Gotthard und
die Bündter Pässe jahrhundertelang die Beziehungen zu
Welschland an.
Diese günstige geographische Lage hat Basel nicht nur
zu einem Verkehrsplatz ersten Ranges gemacht, sondern zu-
gleich die verschiedenen Kulturelemente zu einem eigenartigen,
lebenskräftigen Ganzen vereinigt.
Besonders ersprießlich für das Gedeihen der Stadt
war die Einwanderung der ihres Glaubens wegen verfolgten
Refügierten. Bereitwillig nimmt man im sechzehnten Jahr-
hundert die Flüchtlinge aus den romanischen Landen auf.
Die neuen Bürger danken der alten Rheinstadt ihre Freund-
schaft : sie teilen ihr neue Ideen und Kunstfertigkeiten mit.
— So pulsiert heute romanisches und germanisches Blut
in den Adern der altangesessenen Geschlechter. Neben dem
 
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