162
Alexei Petrow. Antropow
Anziani.
aber wahrscheinlich das Bildniss eines grusini-
schen Fürsten (Artschil oder Heraklius?) ist.
Von A/s Heiligenbildern nennen wir: »Die
Dreieinigkeit« (1784) und »der Apostel Paulus
mit Maria Magdalena« (1788.)
Nach ihm gestochen :
1) Teimuras Nikolajewitsch, »lluca.ni A.
ÄHTponoB'b, BLipka. E. Bnnorpa^oB’h n A. Tpe-
kobt> bt> C. IIt6. npn M. Ak. H. h xy^, 1761«.
(»gemalt von A. Antropow, gest. von E. Wino-
gradow und A. Greko w in St. P. an der k. Ak.
der Wiss. und Künste 1761«) H. 308 milk,
br. 222.
2) Das als »Filaret« bez. Bildniss, gez. von Sso-
luzew und chromolitbographirt von Dreyguer
in dem Prachtwerk: »^peBHOCTii Pocc.
rocyA« (Alterthümer des russ. Rei-
che s).
s. 3hi;. cj. (Encykl. Wörterb.) St. P. 1862.
V. 4. — A.H. AHApeeirb, IKiib. n JKnBonneqbi
A. N. Andrejew Malerei und Maler) St. P. 1857.
p. 479. — PoBMHCKin, PyccK. rpaB. (Ro-
winski, die russischen Grav.) St. P. 1870.
p. 167.
Nikolai Antropow, jüngster Bruder des
Vorigen, ebenfalls Maler, ein Schüler Grimmel’s.
In der Akademie der Künste ein von Mich. Belski
gemaltes Bild, welches »die Familie A. P. An-
tropow’s« darstellt. Den Mittelpunkt desselben
bildet, wie es scheint, Nikolai Antropow.
Ed. Dobbert.
Antropp. Johann Antropp, deutscher
Kupferstecher, der gegen das Ende des 18. Jahrh.
schlechtes Zeug für Buchhändler lieferte.
s. Füssli, Neue Zusätze.
W. Schmidt.
Antwerpen. Johannes von Antwerpen,
Maler in Dänemark um 1590, s. Johannes.
Siehe überhaupt die Meister, welche mit die-
sem Namen vorkommen, unter ihren Vornamen.
Anversa. Ugo d’Anversa, s. Van derGoes.
Anvien. J. B. V. Anvien (wie im Katalog
von Marolles steht: Jean Baptiste van Anvien),
scheint unverdienter Maßen zum Ruf eines
Künstlers gekommen zu sein. Es gibt ein Werk
in gr. 4: Theatrum Pontificum, Imperatörum, Re-
gum, Ducum, Principum etc. Antverpiae apud Pe-
trum de Jode, 1651, mit 180Bildn., von verschie-
denen Stechern verfertigt. Darin kommen zwei
Bildn. vor, bez. J. B. V. Anvien sculpi curavit,
A°. 1646. P. de Jode exc., und eines : J. E. V. A.
sculpi curavit, Antverpiae apud Pet. de Jode,
1648. d. h. wol,er liess es stechen, nicht er stach
es selber, wie bei Kramm, Levens en Werken,
zu lesen.
W. Schmidt.
Anwauder. Johann Anwander oder An-
wand ter, Maler, geb. zu Lauingen, warum die
Mitte des 18. Jahrh. zu Bamberg thätig. Daselbst
malte er unter Anderm einen hl. Thomas von
Aquin im ehemaligen Dominikanerkloster 1757,
die zwei Freskoseiten des Rathhauses und die
verschiedenen Oelgemälde im Saal desselben,
den in der oberen Pfarrkirche befindlichen Hie-
ronymus, zwei Oelgemälde in der Sammlung der
k. Bibliothek. Für die Fassademalereien des
Rathauses erhielt er 1000 Gulden, worüber er
am 29. Nov. quittirte und sich Johann Anwand-
ter Mahler von Lauingen nannte. A. v. Zahn
schreibt uns darüber: »Die (an den geschützten
Stellen) vortrefflich erhaltenen Fresken sind mit
grossem dekorativem Geschick als Nachahmung
einer reichen Architektur mit Figuren in direkter
Sonnenbeleuchtung (der ganze obere Theil im
Schlagschatten des fingirten Kranzgesimses) ge-
malt. Die Stellungen der Figuren sind manierirt,
die Gewänder bauschig flatternd, Charakteristik
ist nirgends angestrebt: die koloristische Wir-
kung aber ist höchst luftig und harmonisch und
entspricht dem ornamentalen Rokokostil des
Baues«. Während seines sieben- bis achtjäh-
rigen Aufenthaltes zu Bamberg reiste er öf-
ters nach Frankfurt in die Messe. Jäck ur-
theilt von ihm, dass seine Oelgemälde sich
vorzüglich durch ein etwas kaltes Kolorit, eine
etwas unrichtige Zeichnung und einen manie-
rirten Vortrag kenntlich machen; das Breite
und Markige seines Pinsels'gehe mehr aus sei-
nen Freskoarbeiten als seinen Oelgemälden her-
vor. -— Dieser Anwander ist vermuthlich der-
selbe, der nach Lipowsky sich in Landsberg am
Lech aufhielt. Von diesem waren in der ehema-
ligen Benediktiner-Abtei Scheiern zwei Ge-
mälde: Das eine stellte vor, wie Konrad II.
Graf von Dachau dem Abte des Klosters 1156
den in dortiger Kirche verehrten hl. Kreuzpar-
tikel übergibt, das andere ist eine Geburt
Christi. In Halm’s Manuskript (im Anfang des
19. Jahrh. zusammengestellt) heisst es von An-
wander: dieser Künstler verfertigte zu Kloster
Scheiern die Fassarbeit des Choraltar’es und der
übrigen Altäre, nach Marmorart. — Endlich
malte er in der ehemaligen Dominikanerkirche
zu Gmünd 1764 die Decke aus; eine reiche Kom-
position, die ursprünglich aus 1200 Figuren (?)
bestanden haben mag. In dieser grossartigen
Malerei erweist sich A. als einen der geschick-
testen Meister von der Art Werken zu jener
Zeit.
s. J. Lipowsky, bair. Künstlerlexikon. —
Jäck, Pantheon der Literaten und Künstler
Bambergs 1821. — Ja c kund Heller, Beiträge
zur Kunst- und Literaturgeschichte. 1822.
p. 147. — Kunstblatt, Stuttgart 1847. p. 87.
W. Schmidt.
Anxenor, s. Alxenor.
Anziani. Giacomo Anziani oder An-
ciani, von Ravenna, nach Zani geb. 1681 und
f 1733, war zugleich Maler, Zeichner, Baumei-
ster und Radirer. Zani spricht ihm Verdienst zu.
A. Tuschini und Dom. Capaci waren nach Bel-
trami seine Schüler. Anziani, sagt er, half dem
Capaci an einem Bilde, hl. Petrus und hl. Apol-
Alexei Petrow. Antropow
Anziani.
aber wahrscheinlich das Bildniss eines grusini-
schen Fürsten (Artschil oder Heraklius?) ist.
Von A/s Heiligenbildern nennen wir: »Die
Dreieinigkeit« (1784) und »der Apostel Paulus
mit Maria Magdalena« (1788.)
Nach ihm gestochen :
1) Teimuras Nikolajewitsch, »lluca.ni A.
ÄHTponoB'b, BLipka. E. Bnnorpa^oB’h n A. Tpe-
kobt> bt> C. IIt6. npn M. Ak. H. h xy^, 1761«.
(»gemalt von A. Antropow, gest. von E. Wino-
gradow und A. Greko w in St. P. an der k. Ak.
der Wiss. und Künste 1761«) H. 308 milk,
br. 222.
2) Das als »Filaret« bez. Bildniss, gez. von Sso-
luzew und chromolitbographirt von Dreyguer
in dem Prachtwerk: »^peBHOCTii Pocc.
rocyA« (Alterthümer des russ. Rei-
che s).
s. 3hi;. cj. (Encykl. Wörterb.) St. P. 1862.
V. 4. — A.H. AHApeeirb, IKiib. n JKnBonneqbi
A. N. Andrejew Malerei und Maler) St. P. 1857.
p. 479. — PoBMHCKin, PyccK. rpaB. (Ro-
winski, die russischen Grav.) St. P. 1870.
p. 167.
Nikolai Antropow, jüngster Bruder des
Vorigen, ebenfalls Maler, ein Schüler Grimmel’s.
In der Akademie der Künste ein von Mich. Belski
gemaltes Bild, welches »die Familie A. P. An-
tropow’s« darstellt. Den Mittelpunkt desselben
bildet, wie es scheint, Nikolai Antropow.
Ed. Dobbert.
Antropp. Johann Antropp, deutscher
Kupferstecher, der gegen das Ende des 18. Jahrh.
schlechtes Zeug für Buchhändler lieferte.
s. Füssli, Neue Zusätze.
W. Schmidt.
Antwerpen. Johannes von Antwerpen,
Maler in Dänemark um 1590, s. Johannes.
Siehe überhaupt die Meister, welche mit die-
sem Namen vorkommen, unter ihren Vornamen.
Anversa. Ugo d’Anversa, s. Van derGoes.
Anvien. J. B. V. Anvien (wie im Katalog
von Marolles steht: Jean Baptiste van Anvien),
scheint unverdienter Maßen zum Ruf eines
Künstlers gekommen zu sein. Es gibt ein Werk
in gr. 4: Theatrum Pontificum, Imperatörum, Re-
gum, Ducum, Principum etc. Antverpiae apud Pe-
trum de Jode, 1651, mit 180Bildn., von verschie-
denen Stechern verfertigt. Darin kommen zwei
Bildn. vor, bez. J. B. V. Anvien sculpi curavit,
A°. 1646. P. de Jode exc., und eines : J. E. V. A.
sculpi curavit, Antverpiae apud Pet. de Jode,
1648. d. h. wol,er liess es stechen, nicht er stach
es selber, wie bei Kramm, Levens en Werken,
zu lesen.
W. Schmidt.
Anwauder. Johann Anwander oder An-
wand ter, Maler, geb. zu Lauingen, warum die
Mitte des 18. Jahrh. zu Bamberg thätig. Daselbst
malte er unter Anderm einen hl. Thomas von
Aquin im ehemaligen Dominikanerkloster 1757,
die zwei Freskoseiten des Rathhauses und die
verschiedenen Oelgemälde im Saal desselben,
den in der oberen Pfarrkirche befindlichen Hie-
ronymus, zwei Oelgemälde in der Sammlung der
k. Bibliothek. Für die Fassademalereien des
Rathauses erhielt er 1000 Gulden, worüber er
am 29. Nov. quittirte und sich Johann Anwand-
ter Mahler von Lauingen nannte. A. v. Zahn
schreibt uns darüber: »Die (an den geschützten
Stellen) vortrefflich erhaltenen Fresken sind mit
grossem dekorativem Geschick als Nachahmung
einer reichen Architektur mit Figuren in direkter
Sonnenbeleuchtung (der ganze obere Theil im
Schlagschatten des fingirten Kranzgesimses) ge-
malt. Die Stellungen der Figuren sind manierirt,
die Gewänder bauschig flatternd, Charakteristik
ist nirgends angestrebt: die koloristische Wir-
kung aber ist höchst luftig und harmonisch und
entspricht dem ornamentalen Rokokostil des
Baues«. Während seines sieben- bis achtjäh-
rigen Aufenthaltes zu Bamberg reiste er öf-
ters nach Frankfurt in die Messe. Jäck ur-
theilt von ihm, dass seine Oelgemälde sich
vorzüglich durch ein etwas kaltes Kolorit, eine
etwas unrichtige Zeichnung und einen manie-
rirten Vortrag kenntlich machen; das Breite
und Markige seines Pinsels'gehe mehr aus sei-
nen Freskoarbeiten als seinen Oelgemälden her-
vor. -— Dieser Anwander ist vermuthlich der-
selbe, der nach Lipowsky sich in Landsberg am
Lech aufhielt. Von diesem waren in der ehema-
ligen Benediktiner-Abtei Scheiern zwei Ge-
mälde: Das eine stellte vor, wie Konrad II.
Graf von Dachau dem Abte des Klosters 1156
den in dortiger Kirche verehrten hl. Kreuzpar-
tikel übergibt, das andere ist eine Geburt
Christi. In Halm’s Manuskript (im Anfang des
19. Jahrh. zusammengestellt) heisst es von An-
wander: dieser Künstler verfertigte zu Kloster
Scheiern die Fassarbeit des Choraltar’es und der
übrigen Altäre, nach Marmorart. — Endlich
malte er in der ehemaligen Dominikanerkirche
zu Gmünd 1764 die Decke aus; eine reiche Kom-
position, die ursprünglich aus 1200 Figuren (?)
bestanden haben mag. In dieser grossartigen
Malerei erweist sich A. als einen der geschick-
testen Meister von der Art Werken zu jener
Zeit.
s. J. Lipowsky, bair. Künstlerlexikon. —
Jäck, Pantheon der Literaten und Künstler
Bambergs 1821. — Ja c kund Heller, Beiträge
zur Kunst- und Literaturgeschichte. 1822.
p. 147. — Kunstblatt, Stuttgart 1847. p. 87.
W. Schmidt.
Anxenor, s. Alxenor.
Anziani. Giacomo Anziani oder An-
ciani, von Ravenna, nach Zani geb. 1681 und
f 1733, war zugleich Maler, Zeichner, Baumei-
ster und Radirer. Zani spricht ihm Verdienst zu.
A. Tuschini und Dom. Capaci waren nach Bel-
trami seine Schüler. Anziani, sagt er, half dem
Capaci an einem Bilde, hl. Petrus und hl. Apol-