Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meyer, Julius [Editor]; Nagler, Georg Kaspar [Oth.]
Allgemeines Künstler-Lexikon: unter Mitwirkung der namhaftesten Fachgelehrten des In- u. Auslandes (Band 2): Appiani - Domenico del Barbiere — Leipzig: Engelmann, 1878

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49923#0176
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
164

Johann Heinrich Apel

Apelles.

Leipzig- um 1763—1801. Vielleicht rühren von
ihm die folgenden Radirungen her, um so mehr
als deren Verfertiger, der sich J. H. Apel oder
A. sc. bezeichnete, von Nagler (Monogr. i.
No. 83) als ein um 1770- 80 in Sachsen lebender
Künstler angeführt wird. Wir finden einmal
einen J. Apel erwähnt als einen in Kassel le-
benden Dilettanten. Dies ist aber vielleicht eine
Verwechslung mit Wilhelmina Carolina v. Apell,
geb. Tischbein in Kassel, die auch ein Paar Bll.
radirt hat. Es gab im 18. Jahrh. auch einen
Sachsen-Meiningen’schen Kammersänger Apel,
der zu Klingen im Schwarzburgischen geb. war.
1) Sieben nackte Kinder, wovon zwei ein Medaillon
von Amor mit Guirlanden verzieren, qu. 4.
1 a) Drei in einer Landschaft sitzende nackte Kin-
der, das eine hält einen Korb. kl. qu. 4.
2) Die wandernden kleinen Musikanten am Was-
ser. Seekatz P. J. H. Apel S. kl. qu. Fol.
3) Dieselben, bei einem Feuer tanzend. See-
katz P. J. II. Apel S. kl. qu. Fol. Gegenstück.
4—5j Zwei Bll. Landschaften mit einem Bauer
und seiner Frau. Nach D. Teniers. J. H.
Apel S. Fol.
6) Dorfgasse mit ruhenden Bauern. Nach J. G.
Wagner. J. H. Apel S. qu. Fol.
6 a) Eine Ruine in der Mitte einer Landschaft,
im Vordergrund drei Figuren , mit Hund und
Schaafen. J. II. Apel S. kl. qu. 4.
7—10) Folge von vier kleinen Landschaften. Zwei
derselben stellen Bauernhütten mit Figuren zu
Fuss und Ross vor; das dritte einen Markt, das
vierte Reiter vor einem Wirthshause. A. sc.
qu. 8.
s. Katalog Winckler, deutsche Schule. I. 29. —
Füssli, Neue Zusätze. — Ottley , Notices.—
Nagler, Monogr. I. No. 83. — Le Blanc,
Manuel.
W. Schmidt.
Apeldoorn. Jan Apeldoorn, geb. zu
Amersfoort den 27. Jan. 1765, Schüler von Jor-
dan Hoorn. Er malte und zeichnete Landschaf-
ten, zumeist nach dem Leben, in den malerischen
Gegenden von Utrecht und Geldern; seine
Zeichnungen in Tusche und Aquarell werden
übrigens seinen Gemälden vorgezogen. Auch Mi-
niaturbildnisse malte er. Er wohnte etwa ein
halbes Jahrhundert zu Utrecht, wo er vornehm-
lich sich mit Zeichenunterricht beschäftigte. Im
J. 1807 oder 1808 wollte ihn König Ludwig von
Holland zum Zeichenlehrer der königl. Pagen
mit dem Titel Professor ernennen, Apeldoorn
lehnte indessen den Ruf ab. Er starb den 10. Feb.
1838 zu Amersfoort. Ein Jahr darauf wurden
eine Anzahl von ihm selbst verfertigter und nach-
gelassener Zeichnungen und einige Gemälde öf-
fentlich versteigert.
s. Immerzeel, de Levens en Werken etc.
W. Schmidt.
Apeleniinau. s. Peeter Appelmau.
Apellas. Apellas, Erzbildner, wird von
Plinius (xxxiv. 86) unter den Künstlern ange-
führt, welche Philosophen, betende Frauen u. A.
darstellten. Ausserdem erwähnt Pausanias

(vi. 1,6) von einem Künstler dieses Namens ein
Viergespann mit der Statue des Wagenlenkers
und der Kyniska, der Schwester des Agesilaos,
von dieser wegen eines Sieges mit dem Vierge-
spann in Olympia aufgestellt; vergl. m. 8, 1.
Er lebte daher um die 90. Olympiade und wird
wegen dieses Werkes und der dorischen Endung
seines Namens den peloponnesischen Künst-
lern zuzuzälen sein. Auf ihn bezieht sich wahr-
scheinlich auch eine Erwähnung bei Suidas v.
dqaXjiaTOKoiol.
Brunn.
Apelles. Apelles, griechischer Maler.
I. Lebensnachrichten.
Obwol kein Maler des Alterthums mehr ge-
feiert und öfter erwähnt wird, als Apelles, so
genügen doch die zerstreuten Notizen auch mit
Hülfe des längeren Abschnittes, welchen Plinius
(xxxv. 79—97) ihm widmet, in keiner Weise,
um ein vollständiges Bild seines Lebens zu ent-
werfen. Plinius setzt ihn in die 112. Olympiade,
womit übereinstimmt, dass seine Hauptthätig-
keit unter Alexander den Grossen fällt; aber
schon für dessen Vater Philipp war er beschäf-
tigt, und eben so erscheint er noch in Berührung
mit einigen seiner Nachfolger. Seine Wirksam-
keit umfasst daher, wenn auch nicht vollstän-
dig, doch den grössten Th eil der zweiten Hälfte
des 4. Jahrh. v. Ohr. Seine Geburtstadt war
Kolophon, seine Adoptivheimat Ephesos; doch
scheint er auch in Kos, wo sich einige seiner be-
rühmtesten Werke befanden, das Bürgerrecht
besessen zu haben. Sohn des Pytheas, welcher
vielleicht Maler war, wird er doch nicht Schüler
seines Vaters, sondern des uns sonst unbekann-
ten Ephoros von Ephesos genannt. Dort mochte
die Malerei noch von der Zeit des Zeuxis und
Parrhasios her in Blüte stehen, wenn wir auch
von eigentlicher Schultradition dieser Meister
nichts erfahren. Eine weit bedeutsamere Stel-
lung namentlich in Hinsicht auf theoretische und
technische Durchbildung nahm in damaliger Zeit
die sikyonische Malerschule unter Pamphilos
und Melauthios ein, so dass Apelles, als er schon
anfing eigenen Ruhm zu erwerben, dadurch ver-
anlasst wurde noch in dieselbe einzutreten, theils
zu seiner weiteren Durchbildung, theils, wie hin-
zugefügt wird, um auch selbst an dem Ruhme
dieser Männer theilzunehmen (Suidas v. ’AtoX-
X-qc; Strabo xiv. 642; Plutarch. Arat. 12 u. 13;
Plinius xxxv. 76, 79 und 123). Von seiner dor-
tigen Thätigkeit erhalten wir nur aus Plutarch die
beiläufige Notiz, dass an einem Bilde des Ari-
stratos von Melanthios (s. diesen) auch Apel-
les mitgearbeitet habe. In die Zeit seines sikyo-
nischen Aufenthaltes fällt wahrscheinlich seine
Begegnung mit der jüngeren Lais in Korinth,
sofern überhaupt die Erzälung Glauben ver-
dient, dass er zuerst ihre aufkeimende Schön-
heit erkannt, als er ihr beim Wasserholen an der
 
Annotationen