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Meyer, Julius [Editor]; Nagler, Georg Kaspar [Oth.]
Allgemeines Künstler-Lexikon: unter Mitwirkung der namhaftesten Fachgelehrten des In- u. Auslandes (Band 2): Appiani - Domenico del Barbiere — Leipzig: Engelmann, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.49923#0463
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Jacques Autreau

Lukas u. Johann Wolfgang v. d. Auvera. 451

4) Der Kardinal Fleury, auf dessen Brustbild Dio-
genes, der seine Laterne hält, deutet.
Gest, von C. Le Roy.
5) -- Dass. Gest, von S. Pinssio.
6) -Dass. Gest, von Thevenard.
7) -Dass. Gest, von einem Anonymen, gr. 4.
8) Jacobus Gabriel Grillot Abbas Pontigniaci,
sitzend, bis über die Knie sichtbar. Autreau
Pinxit. J. Balechou Sculpsit. Fol. Da dieses
Bl. blos die Bezeichnung Autreau ohne einen
Vornamen führt, so ist ungewiss, ob Jacques
oder sein Sohn Louis darunter verstanden wer-
den müssen, wahrscheinlicher ist wol Louis.
9) Le beau Berger, Halbfig., auf dem Dudelsacke
spielend. Gest, von Therese Rousselet. gr. 4.
Heineken vermengt die Stiche von Jacques und
Louis Autreau ; vielleicht ist auch dieses Bl.
nach Louis. Füssli (Künstlerlexikon), erwähnt
unter Rousselet, dass sie ein BL, Le beau Berger,
gestochen habe, ohne einen anderen Namen als
den ihrigen beizufügen.
s. Heineken, Dict. und Manuskr. — Be 11 i er,
Dict.
W. Schmidt.
Louis Autreau, Bildniss-und Genremaler,
Sohn des Vorigen, geb. zu Paris um 1692, f da-
selbst den 25. Aug. 1760, wurde am 24. Febr.
1741 Mitglied der Akademie in Folge seiner
Porträts des Bildhauers Rene Fremin und des
Malers Favannes. Das erstere, welches sich auf
der Akademie zu P a r i s befindet, ist das ein-
zige Werk, das wir von Louis A. kennen. Er
stellte im Pariser Salon in den Jahren 1738, 39,
40, 43, 45, 47, 48, 50, 55, 59 verschiedene Bild-
nisse aus.
s. Füssli, Künstlerlexikon. — Jal, Dict.
critique. — Bellier, Dict.
J. J. Guiffrey.
‘ Nach ihm gestochen :
1) N. A. C'hupin, Schatzmeister, halbe Fig. P.
Aveline sculp. 1737. Fol.
Der Name des Dargestellten ist auf dem Bl.
selbst nicht angegeben; wahrscheinlich ist dies
das Porträt eines Unbekannten, das Heineken
von Aveline nach Jacques Autreau gestochen
sein lässt.
2) Bildniss des Abbe J. G. Grillot. Gest, von J. B a -
lechou. Fol. s. Jacques Autreau, Stiche No. 8.
3) Le beau Berger, Halbfig., auf dem Dudelsack
spielend. Gest, von Therese Rousselet. gr. 4.
s. bei Jacques Autreau, Stiche No. 9.
4) Le Jeu de la main chaude. L. Autreau inv.
Gest, von P. Dupin. qu. Fol.
s. Heineken, Dict.
W. Schmidt.
Autri. Giovanni Autri, deutscher Inge-
nieur und Holzschnitzer, führte im J. 1602 das
Holzwerk der Decke der Kirche Madonna del
Soccorso zu R o v i g o in achteckiger Form, ferner
den großen und prächtigen Holzschrank für die
Sakristei aus. Der Name Autri ist übrigens wol
eine Verstümmelung.
s. Bartoli, Le Pitture etc. della cittä di Rovigo.
1793. pp, 91. 266.
Alex. Pinchart.

Autrique. Jean Baptiste Joseph Au-
trique, untergeordneter Maler, geb. zu Brügge
den 28. Nov. 1777, machte seine Studien zu Paris
unter seinem Landsmanne Suvee. Im J. 1811
wurde er als Zeichenlehrer an die Akademie von
Ypern berufen, deren erster Professor er wurde.
F. Böhm, A. de Bruck, Roffiaen u. A. waren
hier seine Schüler. Drei Bilder von ihm erschie-
nen auf dem Brüsseler Salon von 1837; sie stell-
ten Ansichten französischer Gegenden, aus der
Brie, Dauphine etc., dar. Zu Ypern, wo er den
21. Jan. 1853 starb, hat er einige Bildnisse
gemalt.
Edouard Autrique, Sohn des Vorigen,
ist nicht zu Brügge geb, wie der Katalog des
Genter Salons von 1823 angibt. Vergeblich sind
die Geburtsregister dieser Stadt darauf hin
durchgesehen worden. Jedoch ist gewiss, dass
er 1799 oder 1800 zur Welt gekommen. Sein
Vater lehrte ihn die Anfangsgründe, dann wurde
er Schüler von Kinson. Er stellte 1823 im Salon
von Gent vier Porträts aus und sandte 1827
von Paris, seinem damaligen Wohnort, auf den
Brüsseler Salon zwei Genrebilder. Gäbet (1834)
nennt von A. religiöse Gemälde und eines, dessen
Gegenstand der griechischen Geschichte ent-
nommen ist, und gibt an, sie seien zu Paris in
der Galerie Lebrun ausgestellt gewesen. Er fügt
hinzu, der Künstler habe zu Vaugirard bei Paris
gewohnt, und gibt ihm den Titel eines Malers
des Herzogs von Glocester.
s. De Bast, Annales du Salon de Gand de 1823.
p. 184. —- Gäbet, Dict.
Mittheilungen von Alph. van den Peereboom
und Diegeriek.
Alex. Pinchart.
Auvera. Jakob von de r Auvera, so nennt
Becker einen Künstler vom Anfang des 18. Jahrh.,
der zu Würzburg als Hofbildhauer lebte. Er
lieferte nach Becker eine Anzahl sehr manierir-
ter Heiligenfiguren für die Fronte der Neumün-
sterkirche zu Würzburg u. a. m.
Lukas (f 1766) und Johann Wolfgang
(nach Becker f 1755; Meusel, Teutsches Künstler-
lexikon. II. 505, lässt ihn dagegen 1771 sterben),
folgten ihrem Vater als Hofbildhauer. Ihre
Arbeiten, sagt Becker, können auf besondern
Kunstwerth keinen Anspruch machen. Der
Letztere ist offenbar Jäck’s Johann Georg
Wo Ifgan g von Au wer a, den er in Rom zum
Künstler gebildet sein lässt. Er habe viele Ar-
beiten in Marmor für die Domstifte Mainz, Würz-
burg und Bamberg geliefert, und zwar nament-
lich die Grabmäler für den Kurfürsten Lothar
Franz und den Fürstbischof Friedrich Karl von
Schönborn, welche sich in der Domkirche zu
Bamberg befinden. Jäck macht ihn zu einem
Italiener von Geburt, ist aber offenbar durch
den fremdartigen Klang des Namens getäuscht
worden. Die Familie möchte niederländischer
Abkunft gewesen sein, und ihr Name etwa van
der Auwera gelautet haben.

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