Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hellmut Meyer und Ernst, Autographenhandlung und Antiquariat <Berlin> [Hrsg.]
Der Prinz von Preussen und das Revolutionsjahr 1848: 232 Briefe des Prinzen Wilhelm an König Friedrich Wilhelm III. Briefe des preussischen Königshauses und anderer Fürsten ... Versteigerung (Katalog Nr. 37) — Berlin, 1934

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5719#0066
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
63

232 — (Die Dreikaiserzusammenkunft in Berlin.) Emmy v. Below 5 ei^h
Briefe m. U. 1.-13. IX. 1872. 31 Seiten. 8». • s •

Dem Eintreffen des österreichischen und russischen Kaisers in Berlin ging am 2
September die Enthüllung des Denkmals für die im deutsch-französischen Kriege gefal-
lenen Angehörigen des 1. Garderegiments voraus. „Es war ein ergreifender Moment,
als der Kaiser den Comandeur des Regiments umarmte, und dann Kopfnickend und
Händereichend beim ganzen Regiment entlang ging — seine beiden Enkel (Wilhelm und
Heinrich) umarmte er und dicke Thränen rollten ihre Backen herunter." Am 6. Sep-
tember kam Kaiser Alexander II. in Berlin an, am 7. Kaiser Franz Joseph — wie man
damals sagte, in Anerkennung des neuen deutschen Reiches als Bollwerk des Friedens,
dann aber auch, um politische Gegensätze zwischen ihren Staaten auszugleichen. In
den Beziehungen zwischen Berlin und Wien bildeten die Berliner Tage die erste große
Wendung, aber es war noch ein weiter Weg bis zum Abschluss eines Bündnisses. Im
Jahre vorher hatte Kaiser Wilhelm dem österreichischen Kaiser bei einem Besuche in
Ischl die Sorge für die in der Doppelmonarchie lebenden Deutschen ans Herz gelegt,
und noch wenige Wochen vor der Berliner Reise, im Juli 1872, hatte Franz Joseph auf
den Bericht seines Dresdener Gesandten über den schlechten Empfang der nach Han-
nover reisenden Wiener Schützen in Leipzig eigenhändig geschrieben: „Der schlechte
Empfang hat mich herzlich gefreut." Nun aber war die Besserung eingeleitet. „Es war
ein großartiges Bild, die 3 Kaiser zu sehen, die immer neben einander bei der Parade
auf dem Tempelhofer Feld galoppirten ... der Kaiser von Oesterreich immer in der
Mitte", nur war dieses Bild durch den furchtbaren Staub beeinträchtigt, da die Teil-
nehmer der Parade wie auch die Zuschauer den halben Kreuzberg mit nach Berlin
brachten. „Bei der Tafel erwiderte Kaiser Franz Joseph den Toast des deutschen Kai-
sers auf seine Gäste mit klarer, lauter Stimme, während von der Rede Kaiser Alexan-
ders auf die Armee kein Wort zu hören war." Auch der persönliche Eindruck, den
Kaiser Franz Joseph zurückließ, war besser als der des Kaisers Alexander. „Der Oester-
reicher hat mehr Liebenswürdigkeit als der Russe, der etwas maussade und steif
aussieht."

233 — „Schrotkorn aus dem Kopfe S. M. des Kaisers und Königs."

Am 2 Juni 1878 beging Karl Eduard Nobiling ein Attentat auf den Kaiser, indem
er zweimal mit groben Schrot auf den Kaiser schoss. Die Kugel stammt aus dem Besitz
der Familie des Hofstaatssekretärs Borck.

234 — Zwei Haarbüschel vom Haupte Kaiser Wilhelm I.

Aus dem Besitz des Hofstaatssekretärs Borck.

235 — Kaiser-Nummer" des Berliner Tageblatts. Berlin, Trauerwoche vom
9. 'bis 16. März 1888. 8 Druckseiten. Folio.

Enthält die Aufrufe Kaiser Friedrichs und die Berichte über die Leichenfeier-
lichkeiten Kaiser Wilhelms I.

III.

An den Prinzen von Preussen

1848 nach London gerichtete Briefe von Staatsmännern etc.

sowie einige Briefe an andere Personen.

(Die Briefe von Fürstlichkeiten aus den Revolutionsjahren an den
Prinzen von Preussen siehe in der Abteilung II.)

236 Barth, F. W., Kaufmann aus Baden, derzeit in Hamburg. Eigh. Brief
m. U. Hamburg, 14. V. 1848. 3Vi Seiten. 4°.

An den Prinzen von Preussen. Hasscrfüllter Brief eines Mannes, an
dem das alte System „einen Justizmord" begangen. Bedingung der Rückkehr des Prin-
zen ist Genugtuung für ihn, da er sonst das Verhalten des Prinzen drucken und öffent-
lich plakatieren lassen will.

Versteigerung. Katalog 37: Autographi
 
Annotationen