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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.4151#0037
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KURZE BESPRECHUNGEN.
Der Catalog der Gemälde in den k u n ti-
li islorischen Sammlungen des österreich i-
schen Kaiserhauses ist kürzlich von dem Director der
Gemälde-Galerie, Eduard Ritter von Engerth theilweise publicirt
worden. Der Arbeit ist die Ausstellung zu Grunde gelegt, welche
der bisher im kaiserlichen Belvedere-Schlosse untergebrachten
Galerie nach ihrer bevorstehenden Übertragung in das neue kunst-
historische Museum gegenüber der Kaiserburg in Wien zu Theil
werden wird. Der nun erschienene erste Theil des grösseren
Catalogs, die romanischen Malerschulen umfallend, welchem bald
ein zweiter Band über die deutsehen und ein dritter über die nieder-
ländischen Schulen folgen sollen, bekundet, dass das schwienge
Unternehmen, zum erslen Male einen auf der Höhe der kunst-
wissenschaftlichen Anforderungen slehenden Catalog der
kaiserlichen Gemälde-Sammlung zu liefern, dem Herausgeber im
vollsten Masse gelungen ist. Der Verfaßter bietet zunächsl eine
gedrängte., aber alle wesentlichen Daten umfässende Geschichte
der Entstehung der kaiserlichen Gemälde-Galerie, worin wir
msbesondere über die Schicksale derselben während der
napoleonischen Zeit mehrere neue und interessante Angaben
finden, und gibt dann ein vollständiges Verzeichniss aller bisher
aufgestellten sowie der aus den Depots herübergeholten, zum
ersten Male zur Ausstellung gelangenden Bdder der italienischen,
spanischen und französischen Schulen. Das Verzeichniss ist
alphabetisch nach den Künstlernamen geordnet; die Nummern
laufen durch alle Schulen fort, was für den Galeriebesucher eine
sehr bequeme Einrichtung ist, welche allerdings nur bei einer
vollständigen Neuausstellung leicht durchgeführt werden kann.
Jedem Künstler sind Ort und Zeit der Geburt, wie des Todes nach
Möglichkeit beigesetzt, ebenso die Angabe der Schule, welcher
derselbe angehört Es solgt sodann eine nach der Bedeutung
des betreffenden Künstlers bald länger, bald kürzer gehaltene
Biographie, hierauf genaue Beschreibungen der Bilder nebst
Angabe des Stoffes, auf dem sie gemalt sind, sowie ihrer
Dimensionen und der Anzahl der Figuren, die sie enthalten, dann
Facsimile-Copien der auf denselben allenfalls ersichtlichen Signa-
turen, Angabenihrer Geschichte in der kaiserlichen Sammlung und
wichtigere Bemerkungen hervorragender Kunstgelehrter, schliess-
lich die genaue Anführung allfälliger Wiederholungen, sowie der
von den Bildern bisher vorhandenen Stiche und Radirungen.
Durchgehends ist auch die frühere Ausstellung der Bilder im
Belvedere, sofern sie nicht aus den Depots neu eingereiht
wurden, genau angegeben, Durch eine entsprechende Wahl

versclnedener Lettern ist in typographiseher Hinsicht eine grosse
Übersichtlichkeit der erwähnten Angaben verschiedener Natur
erzielt worden. Man hat dem Catalog von vielen Seiten seine
Ausführlichkeit zum Vorwurf gemacht, insbesondere hinsichtheh
der Kunstleibiographien. Es ist wahr, dass, falls alle Cataloge
bedeutenderKunstsammlungen so umfassende Künstlerbiographien
enthielten, die Liebhaber, denen es gegönnt ist, die Haupt-
sammlungen Europa's zu besuchen, schliesslich mehrfache fast
identische Biographien der Künstler besitzen würden ; allein für
den ganz kleinen Kreis dieser glücklichen Liebhaber oder gar
der Kunstsorscber ist selbst der grossere Catalog einer Gemälde-
sammlung ersten Ranges nicht aus schliesslich berechnet. Dem ein-
heimischen Kunstfreunde und selbst dem reisenden Forscher, der
nicht alle Daten im Kopfe haben, noch seine Bibliothek mitnehmen
kann, sindsolchebiographischeNotizen sehr willkommen, selbst aus
die Gefahr hin, sie auch in anderen Catalogen wiederzufinden.
Wir halten sogar die Anführung der Hauptwerke jedes Künstlers
und ihrer Aufbewahrungsstätte, wie sie Both de Tauzia in seinem
neuen Catalog der Louvre-Galerie bringt, für eine willkommene
Beigabe eines Catalog-;. Selbst in den sehr genauen und gut
stilisirten Bilderb eschreibungen möchten wir nichts gekürzt haben;
es sind nur wenige superssua zu entdecken und von diesen gilt das
Wort des juristen: non nocent. Auch gefällt uns die grosse Vor-
sicht des Verfassers hinsichtlich der in neuerer Zeit so sehr ver-
breiteten und mitunter, wie in München, jedes berechtigte Mass
überschreitenden Wiedertaufe der Bilder ganz besonders. Einzelne
Fehler und Irrthümer im Detail werfen auf den grossen Werth
des Catalogs keinen Schatten. Die Ausstattung desselben ist, wie
es sich bei einer im Auftrage des Oberstkämmer es Grafen Franz
Folliot de Crenneville entstandenen Publication von selbst ver-
lieht, äusserst munificent und gediegen. Wir sehen den beiden
letzten Bänden der grösseren Ausgabe des Catalogs, sowie der
angekündigten kleinere n Ausgabe, welche für den Haus-
gebrauch bestimmt ist, mit Vergnügen entgegen Hoffentlich ist
auch der Zeitpunkt nicht fern, in welchem der Herr Oberst-
kämmerer die Ausgabe eines illustrirten Catalogs der
kaiserlichen Gemälde-Sammlung anordnen wird. Erst ein
illustrirter Catalog, welcher von jedem Bild eine Repro-
, duction bringt — der gegenwärtige Stand der reproducirenden
1 Künste gestattet ja vollkommen deutliche Abbildungen in den
' kleinilen Dimensionen herzustellen — wird allen Anspiüchen
I nicht bloss dei Liebhaber, sondern auch der Kunstforscher,
: denen es um ein moghehst grosses und leicht benutzbares
! Material zu thun ist, Genüge leisten und ein Beispiel geben dem
j es an Nachahmung nicht fehlen wird.


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