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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.4151#0044
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4-

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8o

u

KLEINE MITTHEILUNGEN.

GRÜNDER DER GESELLSCHAFT.
Herr Direclor Carl Cohn in Wien ist der Gesellschast als
Gründer beigetreten
JACOBY'S STICH NACH
RAFFAEL'S „SCHULE VON ATHEN."
Der Stich Jacoby's nach Raffael's, ,,Schule von Athen"
kommt noch im Sommer dieses Jahres zum Drucke und wird im
Laufe des nächsten Winters für das Vereinsjahr 1883 ausgegeben.
Von diesem Stiche werden in der Druckerei unserer Gesellschast,
unter Beobachtung der greissten Sorgfalt und nach der von Pro-
fessor Jacoby ertheilten Anleitung, folgende Abdrucksgattungen
hergestellt werden:
a) 30 Remarque-Drucke, welche dadurch gekennzeichnet
sind, dass auf denselben der Kopf in dem Medaillon am
Pilaster links unvollendet erscheint;
b) 24 Künsilerdrucke ohne alle Schrift;
c) 100 Grunderdrucke mit Nadelschrift;
d) Drucke mit Schrist auf chinesischem Papier;
e) Drucke mit Schrift auf weissen Papier.
Nach dem von der Gesellschaft und von dem Hamburger
Kunstverein einerseits und demHerrnProsesfoi-ya<rtj/yandererseits
geschlosfenen Vertrage sind alle Remarque-Drucke seinEigenthum,
wahrend die Hälfte der Künstlerdrucke dem Kunstvereine in Ham-
burg zukommt. Einige Exemplare dieser beiden Abdruckgattungen
sind noch verkäuflich, und zwar die Remarquedrucke zu 900 Mark
und die Künstlerdrucke zu 600 Mark; Subscriptionen hieraus
werden in der Kanzlei unserer Gesellschast entgegengenommen.
Die wenigen noch verfügbaren Gründerdrucke bleiben aus-
schliesslich jenen neu eintretenden Gründern vorbehalten, welche
mindestens füns Jahrgänge der ordentlichen Publicationen nach-
beziehen, oder ausserordentliche Publicationen im Werthe von
mindestens 500 Mark abnehmen. Die Drucke aus chinesischem
Papier mit der Schrift sind für jene Mitglieder unserer Gesellschast
bestimmt, welche derselben seit mindestens sünf Jahren ange-
hören; die übrigen Mitglieder erhalten für 1S83 ein anderes
Blatt als ordentliche Publication. Neu eintretende Mitglieder
erhalten den Stich von Profesfor Jacoby nur dann, wenn sie süns
Jahrgänge der ordentlichen Publicationen nachbeziehen, oder
ausserordentliche Publicationen im Werthe von mindestens 150
Mark abnehmen.
Gründer und Mitglieder, welche der Gesellschast noch
nicht durch süns Jahre angehören, haben, wenn sie Jacoby's Stich
zu erhalten wünsehen, ebensalls eine entsprechende Nachzahlung
zu leisten, worüber sie sich mit der Kanzlei der Gesellschast ver-
ftändigen wollen.
Im Kunsthandel werden die Drucke mit Schrist aus
chinesifchem Papier um 120 Mark, jene aus weissem Papier um
100 Mark abgegeben

KUPFERDRUCKEREI
DER GESELLSCHAFT IN WIEN.
Die Kupserdruckerei unserer Gesellschast in Wien ist im
abgelausenen Jahre durch Ausftellung neuer Prefsen in den Stand
gesetzt worden, nicht bloss alle eigenen Publicationen zu
drucken, sondern auch auswärtige Austräge mit bekannter Sorg-
salt rasch und zu ausserft mässigen Preisen auszusühren. Künstler
undVerleger, welche Auslagen vonKupserstichen und Radirungen
in unserer Druckerei herstellen zu lassen wünsehen, wollen sseh an
die Kanzlei der Gesellschaft wenden, wo ihnen mündlich und
brieslich alle Auskünste ertheilt werden
EINBAND-DECKEN
FÜR DIE „GRAPHISCHEN KÜNSTE."
Mit dem nun abgeschlossenen viertenBande der „Graphischen
Künfte" gelangen neue, in grösserem Formate als früher ange-
fertigte Einband-Decken zur Ausgabe. Dieselben gleichen, da
der Unterschied im Formate ausgehört hat, ganz den srüher bloss
sür die Gründer-Exemplare angesertigten Einband-Decken, und
sind um einen theilweise ermässigten Preis zu beziehen Decken
in Leinwand kosten Mark 6 -= 3 fi. ö. W., in Chagrinleder Mark
15 = 7 fl. 50 ö. W. und in Kalbleder Mark 24 = 12 sL ö, W.
KURZE BESPRECHUNGEN.
Unter dem Titel „La vie privee ä Venise" hat kurz-
lich P. G Molmenti hei dem rühmlich bekannten Verleger
Ferdinand Ongania in Venedig ein Werk herausgegeben, das
nicht versehlen kann, bei allen Freunden der venetianischen Kunst
— und welcher Kunstsreund überhaupt wäre dies nicht; — die
wärmste Ausnahme zu sinden. Der Versasser bietet aus Grund
genauerLocalkenntniss und sorgsältigster archivalischerForschung
ein Bild der gesammten Culturgeschichte Venedig's von der
Gründung bis zum Untergange dieses individuellsten, merk-
wurdigsten und mächtigsten Gemeinwesens des Mittelalters, in
Verbindung mit der politischen Geschichte desselben und unter
besonderer Berücksichtigung der Kunst. Alle Einzelheiten des
ösfentlichen und Privatlebens der Lagunenstadt werden mit eben
derselben quell cnmäss igen Gründlichkeit und anfehauhchen
Zusammensassung des Charakteristischen geschildert, welche der
Versasfer hinsichtlich der grossen geschichtlichen Ereignisse aus-
bietet. Für den Leser, welcher sich in diese Darstellung vertiest
und die zahlreichen, durchaus aus authentischen Vorlagen
beruhenden Facsimile-IUustrationen ausmerksam betrachtet, lebt
Venedig in allen Epochen seiner Existenz als selbftständiger
Staat sormlich aus Das Werk ist hübseh ausgestattet und mit
einer Eleganz gedruckt, welche beweist, dass die guten alten
Traditionen Venedig's in dieser Hinsicht nicht erloschen sind.

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