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https://doi.org/10.11588/diglit.4239#0031
waren von italienischem Flore mit rosa Mascherln. »Wie aber der Bauernrebell Horja zu der Ehre gekommen sey,
unsern schönen Landsmänninnen eine Modehaube zu liefern, haben wir nicht erforschen können, denn so wenig es
eben selten ist, daß man als ein Roue den Damen gefallen, ja sogar ein aimabler Roue sein kann, so gewiß
hat doch dieser Roue nicht das Glück gehabt, ihr Liebling zu werden, um seinem Andenken solch ein Monument
zu setzen.«
Löschenkohlsche Blätter finden sich häufig in Wiener Privatsammlungen, am zahlreichsten wohl in der herr-
lichen Viennensiensammlung des Herrn Dr. August Heymann in Wien. Außerordentlich verdienstvoll ist die von
Schwarz besorgte, mit Einleitung versehene Zusammenstellung und ausführliche Beschreibung von 47 Löschen-
kohlschen Blättern im XV. Auktionskatalog »Alt-Wien in bildlichen Darstellungen« von Gilhofer und
Ranschburg.
Löschenkohl hat auch zahlreiche Fächer mit allen möglichen Darstellungen gestochen (bei Dr. Heymann finden
sich zwei solcher Fächer) und es ist interessant, ihn selbst seine Fächer annoncieren zu sehen. Ich lasse diese
Ankündigung, aus der hervorgeht, daß man seine Blätter in Augsburg und Frankreich nachstach, folgen. Sie steht im
»Journal der Moden«, I., 1786, Juni, S. XLVII ff.
»I. Waaren-Verzeichniß der Löschenkohlschen Fächer-Fabrik zu Wien.
Nachstehende neue Fächer sind in meiner Fächer- oder Waderl-Niederlage am Kohlmarkt zu haben, als:
1. Physiognomische Fächer, wozu die Köpfe aus Lavaters Physiognomik genommen sind, und die dem schönen
Geschlecht bey Erwählung eines Liebhabers vorzüglich nützlich seyn können. Sollten diese Fächer jenen Beyfall
erhalten, den man zu hoffen Ursache hat, so wird nach und nach die ganze Sammlung Lavaters physiognomischer
Kenntnisse auf gleiche Art erscheinen.
2. Fächer pour les Maconnieres: durch diesen kann man errathen, in welchem Orte sich ein Freund, Geliebter,
oder jemand anderer aufhält.
3. Fächer zur geheimen Sprache der Liebe, vermittelst welcher sich Personen in einer Gesellschaft unterreden
können, ohne von andern bemerket zu werden.
4. Fächer Catharina Jaquets Monument; dieser Fächer ist mit so vielem Beyfall aufgenommen, und gesuchet
worden, daß er keiner fernem Erklärung mehr bedarf.
5. Fächer, worauf alle Spiele der Kinder vorgestellet sind, zum unterhaltenden Vergnügen für Kinder.
6. Fächer mit optischer Mädchen-Wahl; hier erblickt man Mannspersonen, die sich auf solche Art unter Schönen
allerley Arten eine Geliebte wählen.
7. Der Zauberer; dieser Fächer enthält ein Spiel, mit dem sich eine ganze Gesellschaft nach der beygefügten
Erklärung unterhalten kann.
8. A l'Opera; stellet unterschiedliche angenehme Begebenheiten vor.
9. Al'Sabino; ein Fächer, der seiner Schönheit wegen, und weil er bey dem Ciavier zu gebrauchen ist, sehr
gesuchet wird.
10. A la Figaro. Eine Scene aus dem bekannten Schauspiel.
11. Räthsel; dieser Fächer ist darum sehr unterhaltlich, weil man das Stück, so sich jemand am Fächer gemerket
ohne Mühe errathen kann.
12. Die WTeinlese; Auf diesem Fächer befindet sich der 7. Auftritt des 3. Aufzugs, aus Kasperls Weinlese.
13. Das Weiberregiment: eine Vorstellung eines in Kasperle Theater vorgestellten Schauspiels.
14. Zur Toilette; verschiedene Vorfallenheiten beym Nachttisch.
15. Das Glück der Zukunft; ein wegen seiner Vorstellung allgemein beliebter Fächer.
16. Die große Zusammenkunft; ein sehr interessanter Fächer.
17. Kosackentanz; etliche Kosacken und Kosackinnen tanzen mit Blumenkränzen gezieret, um einige wohl-
getroffene Portraits.
18. Das Kirchweyhfest; verschiedene Personen, weib- und männlichen Geschlechts, erlustigen sich im Grünen
bey einer wohlbesetzten Musik.
19. Die Lästerschule, stellt eine Hauptscene aus dem beliebten Lustspiele vor.
20. Lotte bey Werthers Grab.
21. Lotte in Ohnmacht mit Albert.
22. Die Verliebten.
23. Der Kalender von diesem Jahr.
24. Pirutschfächer von verschiedener Größe.
25. Ordinair gedruckte mit unterschiedlichen Gestellen, und auch andere mit Farbendruck.
26. Die Unterhaltung im Prater. Die Fächer sind das Dutzend von 24 Kr. an bis 72 Fl. und auf Verlangen auch
noch schönere und prächtigere nach eigner Auswahl zu haben.
unsern schönen Landsmänninnen eine Modehaube zu liefern, haben wir nicht erforschen können, denn so wenig es
eben selten ist, daß man als ein Roue den Damen gefallen, ja sogar ein aimabler Roue sein kann, so gewiß
hat doch dieser Roue nicht das Glück gehabt, ihr Liebling zu werden, um seinem Andenken solch ein Monument
zu setzen.«
Löschenkohlsche Blätter finden sich häufig in Wiener Privatsammlungen, am zahlreichsten wohl in der herr-
lichen Viennensiensammlung des Herrn Dr. August Heymann in Wien. Außerordentlich verdienstvoll ist die von
Schwarz besorgte, mit Einleitung versehene Zusammenstellung und ausführliche Beschreibung von 47 Löschen-
kohlschen Blättern im XV. Auktionskatalog »Alt-Wien in bildlichen Darstellungen« von Gilhofer und
Ranschburg.
Löschenkohl hat auch zahlreiche Fächer mit allen möglichen Darstellungen gestochen (bei Dr. Heymann finden
sich zwei solcher Fächer) und es ist interessant, ihn selbst seine Fächer annoncieren zu sehen. Ich lasse diese
Ankündigung, aus der hervorgeht, daß man seine Blätter in Augsburg und Frankreich nachstach, folgen. Sie steht im
»Journal der Moden«, I., 1786, Juni, S. XLVII ff.
»I. Waaren-Verzeichniß der Löschenkohlschen Fächer-Fabrik zu Wien.
Nachstehende neue Fächer sind in meiner Fächer- oder Waderl-Niederlage am Kohlmarkt zu haben, als:
1. Physiognomische Fächer, wozu die Köpfe aus Lavaters Physiognomik genommen sind, und die dem schönen
Geschlecht bey Erwählung eines Liebhabers vorzüglich nützlich seyn können. Sollten diese Fächer jenen Beyfall
erhalten, den man zu hoffen Ursache hat, so wird nach und nach die ganze Sammlung Lavaters physiognomischer
Kenntnisse auf gleiche Art erscheinen.
2. Fächer pour les Maconnieres: durch diesen kann man errathen, in welchem Orte sich ein Freund, Geliebter,
oder jemand anderer aufhält.
3. Fächer zur geheimen Sprache der Liebe, vermittelst welcher sich Personen in einer Gesellschaft unterreden
können, ohne von andern bemerket zu werden.
4. Fächer Catharina Jaquets Monument; dieser Fächer ist mit so vielem Beyfall aufgenommen, und gesuchet
worden, daß er keiner fernem Erklärung mehr bedarf.
5. Fächer, worauf alle Spiele der Kinder vorgestellet sind, zum unterhaltenden Vergnügen für Kinder.
6. Fächer mit optischer Mädchen-Wahl; hier erblickt man Mannspersonen, die sich auf solche Art unter Schönen
allerley Arten eine Geliebte wählen.
7. Der Zauberer; dieser Fächer enthält ein Spiel, mit dem sich eine ganze Gesellschaft nach der beygefügten
Erklärung unterhalten kann.
8. A l'Opera; stellet unterschiedliche angenehme Begebenheiten vor.
9. Al'Sabino; ein Fächer, der seiner Schönheit wegen, und weil er bey dem Ciavier zu gebrauchen ist, sehr
gesuchet wird.
10. A la Figaro. Eine Scene aus dem bekannten Schauspiel.
11. Räthsel; dieser Fächer ist darum sehr unterhaltlich, weil man das Stück, so sich jemand am Fächer gemerket
ohne Mühe errathen kann.
12. Die WTeinlese; Auf diesem Fächer befindet sich der 7. Auftritt des 3. Aufzugs, aus Kasperls Weinlese.
13. Das Weiberregiment: eine Vorstellung eines in Kasperle Theater vorgestellten Schauspiels.
14. Zur Toilette; verschiedene Vorfallenheiten beym Nachttisch.
15. Das Glück der Zukunft; ein wegen seiner Vorstellung allgemein beliebter Fächer.
16. Die große Zusammenkunft; ein sehr interessanter Fächer.
17. Kosackentanz; etliche Kosacken und Kosackinnen tanzen mit Blumenkränzen gezieret, um einige wohl-
getroffene Portraits.
18. Das Kirchweyhfest; verschiedene Personen, weib- und männlichen Geschlechts, erlustigen sich im Grünen
bey einer wohlbesetzten Musik.
19. Die Lästerschule, stellt eine Hauptscene aus dem beliebten Lustspiele vor.
20. Lotte bey Werthers Grab.
21. Lotte in Ohnmacht mit Albert.
22. Die Verliebten.
23. Der Kalender von diesem Jahr.
24. Pirutschfächer von verschiedener Größe.
25. Ordinair gedruckte mit unterschiedlichen Gestellen, und auch andere mit Farbendruck.
26. Die Unterhaltung im Prater. Die Fächer sind das Dutzend von 24 Kr. an bis 72 Fl. und auf Verlangen auch
noch schönere und prächtigere nach eigner Auswahl zu haben.