1 |S III. ERKLÄRUNG ÜKK T.UK1.N.
der Ziegel von nur ungefähr 0.03 M. (0.1' engl.) dein ganzen Bodenraum auch ohne Fen-
ster eine allesfalls genügende Helligkeit zu verleihen vermochte, während der pentelische
Marmor viel weniger Licht durchlässt.
22. Zusammensetzung der Gebälktheile.
Nach Penrose Taf. 17, ebenfalls isometrisch gezeichnet; die Ansicht gibt den jetzigen
Zustand der SWEeke, nur mit wenigen sicheren Zusätzen aus der SOEcke wieder. Der
schwere zur Unterlage dos Zierrates mit der Kalpis (s. zu Taf. I, 2) bestimmte und dafür
mit einer viereckigen Vertiefung versehene Block, welcher vor allem als Widerlager gegen
den schrägen Druck des Giebels dient; weiter hinauf die aufgebäumten Platten der Sima
des Giebels (iTtaie-i;); noch weiter die bedeutend über das Giebelfeld vorspringenden
Platten des schrägen Kranzgesiinses (?etsov, corona); endlich die Blöcke, in deren Aus-
höhlung die grossen marmornen Dachbalken (Fig. 3) lagerten, und unterhalb dieser das
Auflager des Balkens welcher die Felderdecke des östlichen wie des südlichen Pteroma zu
tragen bestimmt ist (vgl. Fig. 18) — all dieses wird von der Ecke aufwärts sichtbar.
Rechts von der Ecke liegt auf dem grossen Eckblock des Geison, unter dem die Tropfen-
platten {uiae) sichtbar werden, die eine Randplatte des Daches mit den Widerlagern und
den Lehren für den mittleren Stirnziegel und den folgenden Stirn- und Deckziegel (s. zu
Fig. 21). Darunter erblickt man das Triglyphon mit vier Triglyphcn und drei in die letz-
teren eingefalzten Metopen (Siidmet. 1—3, durch Willkür des Lithographen vertauscht),
darunter das Epistylion mit dem Schilde an der Ecke (ein gleicher am Westende, sonst
keiu weiterer; ebenso an der Nordscite; diese Schilde sind etwas kleiner als die an der
West- und Ostfront s. Penroso Taf. 7). Das Epistyl besteht aus drei neben einander lie-
genden Marmorbalken (drei, wegen grösserer Sicherheit und wegen leichterer Beschaffung
solcher schmaleren Blöcke), das Triglyphon dagegen ist nur nach innen in einem Drittel
seiner Tiefe durch einen festen Balken geschlossen, während auf den mittleren Epistyl-
balken nur kubische Blöcke liegen, welche, die Umgebung nach keiner Seite hin direct
berührend, durch Klammern (-/ö^'foi, ijiävxe;) mit den Triglyphen verbunden sind. Auf diese
Weise ist Material erspart, die Last der auf dem Epistyl lagernden Gebälktheile möglichst
erleichtert (Penrose S. 45), durch den Zwischenraum allen Folgen einer (beim Marmor
freilich sehr geringen) Ausdehnung bei Temperaturverschiedenheiten vorgebeugt, und durch
die Klammern ein fester Zusammenhang der einzelnen Bautheile gesichert. (Der Zweck
ward verkannt von Lusieri bei Clarke Travels II, n, 488, der in der Materialersparnis
einen Betrug der perikleischen Arbeiter witterte! s. dagegen Wiikins Atheniensia S. 116
Anrn.). Die Säulen endlich sind absichtlich nicht ganz construetionsgemäss gezeichnet,
damit sie nicht allzu auffallende Formen darböten. (Vgl. hierzu auch Hoffer in Försters
Bauzeitung 1838, 371 ff. Taf. 237. 239. Klenze aphorist. Bern. S. 368. Taf. 1, 2. 3.)
23. 24. Unteransichten vorspringender Ecken des Geison.
Fig. 2 3 nach Stuart II Kap. 1 Taf. 9, 3, anscheinend von der SWEeke (?). Die
Zeichnung bei Stuart weist auf Relief hin. Dies ist sicher falsch, vielleicht beruht aber
das ganze Ornament auf eigner Erfindung oder willkürlicher Benutzung einer Skizze, etwa
von der Eckpalmette in
Fig. 2 4 (nach Paccard bei Laborde le I'artfwnon Taf. 45), welche sicher das Ornament
unter der SWEeke darstellt; die Tropfenplatte rechts ist also die erste auf der südlichen
(Fig. 22), diejenige unten die erste auf der westlichen Seite, der schraffierte Durchschnitt
bezeichnet die Ecktriglyphe. Eigenthümlich ist bei dem Ornament, dass es entsprechend
der Diagonale des Tempels in zwei zusammenhangslose Hälften zerfällt, von denen eine
dem westlichen, die andre dem südlichen Geison angehört. — Das Ornament an der
NWEcke des Geison scheint ähnlich gewesen zu sein, erkennbar sind aber nur noch die
vier Anthemien in den Ecken (Penrose Taf. 1); nach Penroses Urtheil (S. 56) schiene das
Ornament an allen vier Ecken verschieden zu sein. Der Grund war vermuthlich roth (s.
zu Taf. VII, 11); die Anthemien etwa golden?
der Ziegel von nur ungefähr 0.03 M. (0.1' engl.) dein ganzen Bodenraum auch ohne Fen-
ster eine allesfalls genügende Helligkeit zu verleihen vermochte, während der pentelische
Marmor viel weniger Licht durchlässt.
22. Zusammensetzung der Gebälktheile.
Nach Penrose Taf. 17, ebenfalls isometrisch gezeichnet; die Ansicht gibt den jetzigen
Zustand der SWEeke, nur mit wenigen sicheren Zusätzen aus der SOEcke wieder. Der
schwere zur Unterlage dos Zierrates mit der Kalpis (s. zu Taf. I, 2) bestimmte und dafür
mit einer viereckigen Vertiefung versehene Block, welcher vor allem als Widerlager gegen
den schrägen Druck des Giebels dient; weiter hinauf die aufgebäumten Platten der Sima
des Giebels (iTtaie-i;); noch weiter die bedeutend über das Giebelfeld vorspringenden
Platten des schrägen Kranzgesiinses (?etsov, corona); endlich die Blöcke, in deren Aus-
höhlung die grossen marmornen Dachbalken (Fig. 3) lagerten, und unterhalb dieser das
Auflager des Balkens welcher die Felderdecke des östlichen wie des südlichen Pteroma zu
tragen bestimmt ist (vgl. Fig. 18) — all dieses wird von der Ecke aufwärts sichtbar.
Rechts von der Ecke liegt auf dem grossen Eckblock des Geison, unter dem die Tropfen-
platten {uiae) sichtbar werden, die eine Randplatte des Daches mit den Widerlagern und
den Lehren für den mittleren Stirnziegel und den folgenden Stirn- und Deckziegel (s. zu
Fig. 21). Darunter erblickt man das Triglyphon mit vier Triglyphcn und drei in die letz-
teren eingefalzten Metopen (Siidmet. 1—3, durch Willkür des Lithographen vertauscht),
darunter das Epistylion mit dem Schilde an der Ecke (ein gleicher am Westende, sonst
keiu weiterer; ebenso an der Nordscite; diese Schilde sind etwas kleiner als die an der
West- und Ostfront s. Penroso Taf. 7). Das Epistyl besteht aus drei neben einander lie-
genden Marmorbalken (drei, wegen grösserer Sicherheit und wegen leichterer Beschaffung
solcher schmaleren Blöcke), das Triglyphon dagegen ist nur nach innen in einem Drittel
seiner Tiefe durch einen festen Balken geschlossen, während auf den mittleren Epistyl-
balken nur kubische Blöcke liegen, welche, die Umgebung nach keiner Seite hin direct
berührend, durch Klammern (-/ö^'foi, ijiävxe;) mit den Triglyphen verbunden sind. Auf diese
Weise ist Material erspart, die Last der auf dem Epistyl lagernden Gebälktheile möglichst
erleichtert (Penrose S. 45), durch den Zwischenraum allen Folgen einer (beim Marmor
freilich sehr geringen) Ausdehnung bei Temperaturverschiedenheiten vorgebeugt, und durch
die Klammern ein fester Zusammenhang der einzelnen Bautheile gesichert. (Der Zweck
ward verkannt von Lusieri bei Clarke Travels II, n, 488, der in der Materialersparnis
einen Betrug der perikleischen Arbeiter witterte! s. dagegen Wiikins Atheniensia S. 116
Anrn.). Die Säulen endlich sind absichtlich nicht ganz construetionsgemäss gezeichnet,
damit sie nicht allzu auffallende Formen darböten. (Vgl. hierzu auch Hoffer in Försters
Bauzeitung 1838, 371 ff. Taf. 237. 239. Klenze aphorist. Bern. S. 368. Taf. 1, 2. 3.)
23. 24. Unteransichten vorspringender Ecken des Geison.
Fig. 2 3 nach Stuart II Kap. 1 Taf. 9, 3, anscheinend von der SWEeke (?). Die
Zeichnung bei Stuart weist auf Relief hin. Dies ist sicher falsch, vielleicht beruht aber
das ganze Ornament auf eigner Erfindung oder willkürlicher Benutzung einer Skizze, etwa
von der Eckpalmette in
Fig. 2 4 (nach Paccard bei Laborde le I'artfwnon Taf. 45), welche sicher das Ornament
unter der SWEeke darstellt; die Tropfenplatte rechts ist also die erste auf der südlichen
(Fig. 22), diejenige unten die erste auf der westlichen Seite, der schraffierte Durchschnitt
bezeichnet die Ecktriglyphe. Eigenthümlich ist bei dem Ornament, dass es entsprechend
der Diagonale des Tempels in zwei zusammenhangslose Hälften zerfällt, von denen eine
dem westlichen, die andre dem südlichen Geison angehört. — Das Ornament an der
NWEcke des Geison scheint ähnlich gewesen zu sein, erkennbar sind aber nur noch die
vier Anthemien in den Ecken (Penrose Taf. 1); nach Penroses Urtheil (S. 56) schiene das
Ornament an allen vier Ecken verschieden zu sein. Der Grund war vermuthlich roth (s.
zu Taf. VII, 11); die Anthemien etwa golden?