Cod. Pal. germ. 215
manic and Romance Philology 42 (1970), S. 180-206, S. 203f. Text auch München BSB
Cgm 596, 19r/v (Kat. München, BSB 5,4, S. 213). - (15. 59rab) Rezeptnachträge. (59ra) Re-
zept gegen den reißenden Stein, schon 56v unten von gleicher Hand nachgetragen; (59ra)
Rezept bei Verbrennungen; (59lb) Aderlaßregeln; (59rb) gynäkologische Anweisungen
(teilweise getilgt; s.o.). - 60*r/v leer.
KZ
Cod. Pal. germ. 215
Klaus von Matrei: Arzneibüchlein
Papier • 71 Bll. • 13,7 x 10,5 • Bayern • um 1540
Lagen: II3 (mit Spiegel) + 8 IV64 + (III-2)68 ; vor Bl. 1 und nach Bl. 64 sind die Ränder eines um die Quaternio-
nen gelegten Papierstreifens sichtbar. Foliierung des 17. Jhs.: 1-67, Bll. l*-3*, 68* mit moderner Zählung. Wz.:
verschiedene Varianten Ochsenkopf mit Wappenschild, darunter Piccard 2, Typ III/2 (Augsburg, Regensburg
u.ö. 1531-1541). Schriftraum: 9-10,5 x 6-6,5; 12-14 Zeilen. Deutsche Kursive mit Zügen einer Kanzleischrift des
16. Jhs. von einer Hand. Raum für Lombarden über zwei Zeilen, nicht ausgeführt. Vier Miniaturen in Deckfar-
benmalerei, teilweise mit Gold (3*v): 3*v Herzogshut, darunter die Wappen von Österreich und Tirol, alles von
Heilpflanzen umrankt (Abb. 4), 2V Sarpentaria (Einbeere/Paris quadrifolia; Abb. 5), 6r Sigwürtz (Allermanns-
harnisch/Allium Victorialis L.; Abb. 6), 9r Edrica (Türkenbund-Lilie/Lilium martagon L.; Abb. 7); zur Deutung
der Pflanzennamen vgl. Walther Zimmermann, Deutungen einiger Pflanzen bei Klaus von Metry: Serpentaria,
Sideron, Edrica, in: Oberdeutsche Zeitschrift für Volkskunde 15 (1941), S. 121-125. Brauner Kalbledereinband
über Holz auf drei Doppelbünden mit blinden Streicheisenlinien, blindprägtem Rollenstempel (Rankwerk mit
Früchten und Kopf) und Einzelstempel (Blattwerk ohne Riegel und Rand). Beiges Kapital (nur oben erhalten).
Zwei Riemenschließen. Restaurierung 1962 (Hans Heiland/Stuttgart), dabei altes, papiernes Titelschild abgelöst
(jetzt Cod. Pal. germ. I): Medi[cmx]/ Secre/ ta.
Herkunft: Datierung aufgrund des Wasserzeichen- und Schriftbefundes. Vorderdeckel Capsanummer: C. 148;
l*r alte römische Signatur: 1535; Eintrag (17. Jh.): Codex manuscriptus Bibliothecq Palatinq. Vorderspiegel
Inhaltsangabe (20. Jh., Bibliothekar Hermann Finke).
Schreibsprache: bairisch.
Literatur: Bartsch, Nr. 120; Wilken, S. 386; Kat. HSA-BBAW, Ludwig Schneider, August 1939, 15 Bll.
3*v-67v KLAUS VON MATREI, ARZNEIBÜCHLEIN. lr [Widmung:] IN dem Jar, do
man zalt, von Christus gehurt Tausent Vierhundert vnd in dem Achtundachtzigisten Jare,
was diss büch ein geschriben ... dem dürchleüchtigisten hochgebornnen Fürsten vnd heren
heren hertzog Sigmunden, Ertzhertzog zu Österreich, Graue zu Tyrol etc. meim genedi-
gisten hern ... L vnd Ich Claus von Metry diese nach geschriben stück, Ich selber all mit
meiner hanndt bewert hab ... hiemit beuilh Ich mich ganntz in Eür genad. T [Text:] Ett-
lich geben diser würtzen den namen Sarpentaria ... 65v wer ich dann doch ain marterer vor
got gewest, Amen. Ain gut bewert stügkh zu dem zers... 67' Item ain güte künst... vnd
legs über die geswülst, das ist bewert. Die acht kurzen Anweisungen zum Ende des Textes
gehören laut Assion (s.u., passim) nicht zum ursprünglichen Bestand sondern sind ‘An-
hängsel von späterer Hand’. Text (nach Cod. Pal. germ. 215): Heinrich Ebel, Der ‘Her-
barius communis’ des Hermannus de Sancto Portu und das ‘Arzneibüchlein’ des Claus
von Metry. Textübertragungen aus den Codices Bibi. Acad. Ms. 674, Erlangen und Pal.
Germ. 215, Heidelberg, Diss. Berlin 1940 (Texte und Untersuchungen zur Geschichte der
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manic and Romance Philology 42 (1970), S. 180-206, S. 203f. Text auch München BSB
Cgm 596, 19r/v (Kat. München, BSB 5,4, S. 213). - (15. 59rab) Rezeptnachträge. (59ra) Re-
zept gegen den reißenden Stein, schon 56v unten von gleicher Hand nachgetragen; (59ra)
Rezept bei Verbrennungen; (59lb) Aderlaßregeln; (59rb) gynäkologische Anweisungen
(teilweise getilgt; s.o.). - 60*r/v leer.
KZ
Cod. Pal. germ. 215
Klaus von Matrei: Arzneibüchlein
Papier • 71 Bll. • 13,7 x 10,5 • Bayern • um 1540
Lagen: II3 (mit Spiegel) + 8 IV64 + (III-2)68 ; vor Bl. 1 und nach Bl. 64 sind die Ränder eines um die Quaternio-
nen gelegten Papierstreifens sichtbar. Foliierung des 17. Jhs.: 1-67, Bll. l*-3*, 68* mit moderner Zählung. Wz.:
verschiedene Varianten Ochsenkopf mit Wappenschild, darunter Piccard 2, Typ III/2 (Augsburg, Regensburg
u.ö. 1531-1541). Schriftraum: 9-10,5 x 6-6,5; 12-14 Zeilen. Deutsche Kursive mit Zügen einer Kanzleischrift des
16. Jhs. von einer Hand. Raum für Lombarden über zwei Zeilen, nicht ausgeführt. Vier Miniaturen in Deckfar-
benmalerei, teilweise mit Gold (3*v): 3*v Herzogshut, darunter die Wappen von Österreich und Tirol, alles von
Heilpflanzen umrankt (Abb. 4), 2V Sarpentaria (Einbeere/Paris quadrifolia; Abb. 5), 6r Sigwürtz (Allermanns-
harnisch/Allium Victorialis L.; Abb. 6), 9r Edrica (Türkenbund-Lilie/Lilium martagon L.; Abb. 7); zur Deutung
der Pflanzennamen vgl. Walther Zimmermann, Deutungen einiger Pflanzen bei Klaus von Metry: Serpentaria,
Sideron, Edrica, in: Oberdeutsche Zeitschrift für Volkskunde 15 (1941), S. 121-125. Brauner Kalbledereinband
über Holz auf drei Doppelbünden mit blinden Streicheisenlinien, blindprägtem Rollenstempel (Rankwerk mit
Früchten und Kopf) und Einzelstempel (Blattwerk ohne Riegel und Rand). Beiges Kapital (nur oben erhalten).
Zwei Riemenschließen. Restaurierung 1962 (Hans Heiland/Stuttgart), dabei altes, papiernes Titelschild abgelöst
(jetzt Cod. Pal. germ. I): Medi[cmx]/ Secre/ ta.
Herkunft: Datierung aufgrund des Wasserzeichen- und Schriftbefundes. Vorderdeckel Capsanummer: C. 148;
l*r alte römische Signatur: 1535; Eintrag (17. Jh.): Codex manuscriptus Bibliothecq Palatinq. Vorderspiegel
Inhaltsangabe (20. Jh., Bibliothekar Hermann Finke).
Schreibsprache: bairisch.
Literatur: Bartsch, Nr. 120; Wilken, S. 386; Kat. HSA-BBAW, Ludwig Schneider, August 1939, 15 Bll.
3*v-67v KLAUS VON MATREI, ARZNEIBÜCHLEIN. lr [Widmung:] IN dem Jar, do
man zalt, von Christus gehurt Tausent Vierhundert vnd in dem Achtundachtzigisten Jare,
was diss büch ein geschriben ... dem dürchleüchtigisten hochgebornnen Fürsten vnd heren
heren hertzog Sigmunden, Ertzhertzog zu Österreich, Graue zu Tyrol etc. meim genedi-
gisten hern ... L vnd Ich Claus von Metry diese nach geschriben stück, Ich selber all mit
meiner hanndt bewert hab ... hiemit beuilh Ich mich ganntz in Eür genad. T [Text:] Ett-
lich geben diser würtzen den namen Sarpentaria ... 65v wer ich dann doch ain marterer vor
got gewest, Amen. Ain gut bewert stügkh zu dem zers... 67' Item ain güte künst... vnd
legs über die geswülst, das ist bewert. Die acht kurzen Anweisungen zum Ende des Textes
gehören laut Assion (s.u., passim) nicht zum ursprünglichen Bestand sondern sind ‘An-
hängsel von späterer Hand’. Text (nach Cod. Pal. germ. 215): Heinrich Ebel, Der ‘Her-
barius communis’ des Hermannus de Sancto Portu und das ‘Arzneibüchlein’ des Claus
von Metry. Textübertragungen aus den Codices Bibi. Acad. Ms. 674, Erlangen und Pal.
Germ. 215, Heidelberg, Diss. Berlin 1940 (Texte und Untersuchungen zur Geschichte der
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