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Kalning, Pamela; Miller, Matthias; Zimmermann, Karin; Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 496 - 670): bearb. von Pamela Kalning, Matthias Miller und Karin Zimmermann ... — Wiesbaden, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.31953#0059
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Cod. Pal. °:erm. 503

Cod. Pal. germ. 503
Astrologische Sammelhandschrift

Papier • 193 Bll. • 20,7 xl5,l • südliches Bayern • um 1485

Lagen: I 1' (mit Spiegel) + 5 VI 60 + V 70 + 9 VI 178 + (VI+1) 191 + I 192 (mit Spiegel). Reste von Reklamanten, überwie-
gend durch Beschnitt weggefallen. Foliierung des 17. Jhs.: 1-191, Bll. 1“', 192 ::' mit moderner Zählung. Wz.:
Schwert (Vorsatz), ähnlich Piccard, WZK, Nr. 123.160 (Würzburg 1419); zwei Varianten Dreiberg mit zwei-
konturiger Stange mit Kreuz, Piccard, WZK, Nr. 151.585 (Luzern 1490), ähnlich Nr. 151.605 (o.O. 1480).
Schriftraum (rundum mit Tinte begrenzt): 14,5 x 10; 17-19 Zeilen. Bastarda von einer Hand. Rote Überschrif-
ten. Rote Lombarden über eine bis drei Zeilen. Übliche Rubrizierung. 59 v-66 r sieben, mit Doppellinien ge-
rahmte Medaillons für Darstellungen der 7 Planeten, nicht ausgeführt (vgl. KDIHM, s. Lit.). Brauner Kalbleder-
einband über Holz auf drei Doppelbünden mit blinden Rollenstempeln sowie Platten- und Einzelstempeln in
Gold von Jörg Bernhardt (?) für Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz. Vorderseite in Gold Platte mit Bildnis
Kurfürst Ottheinrichs in Kartusche, oben O.H. [Ottheinrich], unten P.C. [Pfalzgraf Churfürst]; Jahreszahl:
1558\ Rückseite in Gold Wappen der Pfalz in Kartusche (Haebler 2, S. 71 Nr. V, VII, Nr. 2/6, 3, 4 [nur hinten],
7). Farbschnitt (gelb). Blau-weiß-rotes Kapital. Geprägte Messingbeschläge, zwei Riemenschließen.
Restaurierung 1962 (Hans Heiland/Stuttgart), dabei papiernes Rückenschild abgelöst und auf den Hinterspiegel
aufgeklebt: 1267! 503.

Herkunft: Datierung aufgrund des Wasserzeichenbefundes; Lokalisierung nach der Schreibsprache. Hs. der
älteren Schlossbibliothek aus dem Besitz Kurfürst Ottheinrichs von der Pfalz (zum Einband s.o.), verzeichnet
bei der Katalogisierung 1556/59: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1940, 16 r [Mathematica D in Quarto]: De natura
Planetarum et signorum, et de electionibus temporum. Auf Papir geschrieben. 8.34. l r der im Zuge dieser
Katalogisierung eingetragene Bibliothekstitel: De natura Planetarum et signorum et de Electionibus temporum.
Danach bei der Katalogisierung 1581 im Inventar der Heiliggeistkirche verzeichnet: Vatikan BAV Cod. Pal. lat.
1939, 78 v [Mathematici]: De natura Planetarum et signorum et de Electionibus temporum geschrieben papier,
brett rott leder bucklen (gleichlautend Cod. Pal. lat. 1938, 68 r). l r Capsanummer: C. 121. Vorderdeckel alte
römische Signatur: 1432.

Schreibsprache: südbairisch.

Literatur: Bartsch, Nr. 264; Wilken, S. 496; KDIHM 1, S. 405 Nr. 11.4.20; Hs. verzeichnet im. ‘Handschrif-
tencensus’; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg503.

1. 2 r-14 v VOM LAUF DES MONDES DURCH DIE 12 TIERKREISZEICHEN. (la.
2 r/v) Vom Einfluss der ab- bzw. zunehmenden Mondphasen auf die Natur. >Zümerckenn
von dem Mönd<. Man soll besünder merckenn von dem Mönd, wie die maister yn der
sternkünst von seiner natur geschnbenn habenn ... - (lb. 2 V-14 V) Vom Einfluss des
Mondstands auf Unternehmungen. >Darnach volget von des Mönds lauff durch die
zwelff zaichenn, was darinn zethün oder zelassenn sey<. Seitdenmalenn dann der Mönd
zeniderist an dem hymel, vnd vnns allermaist dient ... 3 r >Von dem Mönd, so er In dem
Zaichenn des Widers ist, oder eingeet, was gütt zethün oder zulassenn sey<. DEr Wider ist
ein tzaichenn von orient, das ist der aufgangk, ist naturlich haiss vnd truckenn ... 13 v >Hie
ist beschribenn, wenn sich nit alles das vergeet als hieuor geschnbenn steet von wem das
ist, oder beschiecht<. Hle habt yr von den zwelff zaichen als Ir gemerckt habt ... 14 v mer
oder minder oder mchts als Ir dann hernach auch woll findet. Zinner, Nr. 8.285 (mit
falscher Signatur). Zu Zodiakalmondbüchern allgemein vgl. Francis B. Brevart, in: VL 2 6
(1987), Sp. 674-681, bes. Sp. 675f.; zu Tierkreiszeichenlehren allgemem vgl. Johannes G.
MAYER/Gundolf Keil, in: VL 2 9 (1995), Sp. 923-930, bes. Sp. 925-927. Ähnlicher Text in
Cod. Pal. germ. 832, 92 v-98 r. - l ;:' r/v, l v leer.

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