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Minst, Karl Josef [Transl.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 5): Schenkungsurkunden Nr. 2911 - 3836 — Lorsch, 1971

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https://doi.org/10.11588/diglit.20609#0057
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URKUNDE 2997 (29. September 772 — Reg. 809)

Schenkung des Adeloch in der Gemarkung Weisel unter König Karl und Abt Gundeland

(Vgl. Urk. Nr. 3743c)

In Christi Namen, am 29. September im 4. Jahr (772) des Königs Karl. Ich, Adeloch,
mache zu meinem Seelenheil eine Schenkung an den heiligen Märtyrer N(azarius), dessen
Leib im Oberrheingauer Kloster Lorsch ruht. In den Genuß dieser Schenkung soll auch
jene geheiligte Mönchsbruderschaft gelangen, welche ebendort unter dem ehrwürdigen Abt
Gundeland bei Tag und Nacht Gott dient. Nach meinem Willen soll meine Gabe für alle
Zeiten in Kraft bleiben, und ich versichere, daß sie vollkommen freiwillig gereicht wurde.
Ich übergebe als Eigentum für immer im Gau Wetdereiba (Wetterau), in

Wizelere marca (in der Gemarkung Weisel; wie Urk. 2993) 15 Joch Ackerland. In
dieser Gesinnung erfolgte feierliches Handgelöbnis. Geschehen im Lorscher Kloster. Zeit,
wie oben festgesetzt.

URKUNDE 2998 (18. Oktober 806 — Reg. 2949)

Schenkung des Cazo im gleichen Dorf unter Abt Adalung und Kaiser Karl

(Vgl. Urk. Nr. 3765d)

In Gottes Namen überlassen wir, Cazo und Eigelolf, mein Sohn, dem heiligen Mär-
tyrer ~N(azarius) Güter. Der Leib des Heiligen ruht im Oberrheingauer Kloster Lorsch, das
vom ehrwürdigen Abt Adalung betreut wird. Wir wünschen unserer Vergabung ewigen
Bestand und erklären, daß sie auf unserem vollkommen freien Willen beruht. Wir schenken
in pago Wetdereiba (im Gau Wetterau), in

Wizelere marca (in der Gemarkung Weisel; wie Urk. 2993) alles, was meine Ehefrau
dort an Hofreiten, Feldern, Wiesen, Wäldern, Gewässern, Wohnhäusern und Wirtschafts-
bauten besessen hat. Unter dem gegenwärtigen Tag schenken, übergeben und übertragen
wir alles als Eigentum für ewige Zeiten aus unserer Hand in das Besitzrecht und unter die
Herrschaft des Hl. N(azarius). Die Vereinbarung ist damit rechtswirksam geworden. Ge-
schehen im Lorscher Kloster am 18. Oktober im 39. Jahr (806) des Kaisers Karl.

URKUNDE 2999 (4. Juli 775? — Reg. 1499)
Schenkung des Hodilher im gleichen Dorf unter König Karl und Abt Gundeland

(Vgl. Urk. Nr. 3697)

In Christi Namen, am 4. Juli im 12. Jahr (statt XII. Jahr = 780 vielleicht richtig:
VII. Jahr = 775) des Königs Karl, widme ich, Hodilher, dem heiligen Märtyrer ~N(aza-
rius) eine Spende. Der Leib des Heiligen ruht im Oberrheingauer Kloster Lorsch, dessen
Herr der ehrwürdige Abt Gundeland (765—778) ist. Ich bestimme, daß meine Gabe für
alle Ewigkeit gültig bleiben soll und bekräftige den gänzlich freien Willen, mit dem ich
sie gegeben habe. Ich schenke im Gau Wetdereiba (Wetterau), in

Wizelere marca (in der Gemarkung Weisel; wie Urk. 2993) und anderweitig im Dorf
Banamatha {Bonbaden sw. Wetzlar/L.) alles, was ich an Hof reiten, Feldern, Wiesen,
Wäldern, Gewässern, Wohnhäusern und Wirtschaftsbauten besitze, außerdem drei Leib-
eigene mit ihrer ganzen Habe. Der Vertrag wird hiermit gefertigt. Geschehen im Lorscher
Kloster. Zeit wie oben.
 
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