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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 5): Schenkungsurkunden Nr. 2911 - 3836 — Lorsch, 1971

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https://doi.org/10.11588/diglit.20609#0069
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(Erdagau), in der gleichnamigen Gemarkung (Erdehe = Erda n. Wetzlar!Lahn) fünf Joch
Ackerland und einen Leibeigenen. Die Übergabe ist durchgeführt. Geschehen im Lorscher
Kloster. Zeit wie oben.

URKUNDE 3032 (2. Juni 775 — Reg. 1182)

Schenkung des Helmerich in Soller unter Abt Gundeland und König Karl

(Ohne Traditions-Notiz)

In Gottes Namen und zum Heile meiner Seele will ich, Helmerich, dem heiligen Mär-
tyrer ~N(azarius) eine Gabe zueignen. Der Leib des Heiligen ruht im Lorscher Kloster,
dessen leitender Abt der ehrwürdige Gundeland ist. Ich wünsche meiner Vergabung ewigen
Bestand und erkläre, daß sie auf meinem vollkommen freien Willen beruht. Ich schenke
im Gau Erdehe (im Ardennengau), im Dorf

Sonenlar (Soller w. Wilz [Wiltz] in Luxemburg) einen Herrenhof mit jeglichem darauf
errichteten Bauwerk und alles, was ich dort bisher an Hofreiten, Wiesen, Wäldern, Gewäs-
sern, Wohnhäusern und Wirtschaftsbauten besessen habe. In ähnlicher Weise übergebe ich
in demselben Gau, in den Dörfern

Waltringen (Walter sw. Wilz in Luxemburg),

Dorenlar (Durler s. Malmedy),

Berenburstorph (Birendorf w. BitburglEifel? — Bursdorf bei Mompach sö. Echternach
a. d. Sauer im Bidgau?),

Iaghine (Gegen sw. Bitburg) und

Folcoldingen (Folkendingen; Völklingen sö. Diekirch in Luxemburg), ferner im Dorf
Clutzarada (Klüsserath) am Flusse Mosela (Mosel) alles, was ich bisher in diesen Ort-
schaften an Äckern, Weingärten, Wohnhäusern, landwirtschaftlichen Bauten, Leibeigenen,
Hofreiten, Wiesen, Wäldern und Gewässern besessen habe. Ich schenke, übergebe und
übertrage alles mit Wirkung vom gegenwärtigen Tag aus meinem Besitzrecht in das Eigen-
tums- und Herrenrecht des Hl. N(azarius). Vertragsabschluß. Geschehen im Lorscher Klo-
ster am 2. Juni im 7. Jahr (775) des Königs Karl. — (Der Donator Helmerich ist wohl der
spätere, von 778—784 regierende Lorscher Abt.)

URKUNDE 3033 (28. Juni 789 oder 790 — Reg. 2220)
Schenkung des Adalung im Dorf Eschweiler (?) unter König Karl und Abt Richbod

(Vgl. Urk. Nr. 3710a)

In Christi Namen, am 28. Juni im 20. Jahr (788; nach der Reihenfolge der Traditions-
notiz 3710a wohl 21. oder 22. Jahr) des Königs Karl. Ich, Adalung:;\ will zu meinem
Seelenheil eine gute Tat vollbringen. Sie ist bestimmt für den heiligen Märtyrer ~H(aza-
rius), dessen Leib in dem unter der Obhut des ehrwürdigen Abtes Richbodo stehenden
Lorscher Klosters ruht. Ich bestimme, daß meine Schenkung für alle Ewigkeit gültig blei-
ben soll, und bekräftige den gänzlich freien Willen, mit dem ich sie gemacht habe. Ich
schenke im Gau Erdehe (Ardennengau), im Dorf

Hammingenwilre (Eschweiler n. WiltzlLuxemburg? — Heisdorf sw. Clerf/Luxem-
burg? — Ensweiler nw. Clerf?) alles, was ich bisher dort an Hofreiten, Feldern, Wiesen,

* Der Donator Adalung ist wohl der spätere, von 804—837 regierende Abt von Lorsch.
 
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